DAX® - Korrektur nimmt Fahrt auf
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Korrektur nimmt Fahrt auf
Offengebliebene Abwärtsgaps stellen oftmals Belastungsfaktoren dar. Ein lehrbuchmäßiges Beispiel liefert aktuell die Kurslücke, welche der DAX® zu Wochenbeginn hinnehmen musste (obere Gapkante bei 12.344 Punkten). Aber auch der Rückfall unter die Kreuzunterstützung aus den beiden zuletzt mehrfach beschriebenen Trendlinien (akt. bei 12.245/12.340 Punkten) liefert den Aktienmarktbären ein wichtiges Argument an die Hand. In dieser Gemengelage hat unser Selltrigger in Form der letzten beiden Tagestiefs bei 12.064/57 Punkten seine Wirkung nicht verfehlt, so dass die deutschen Standardwerte gestern die Marke von 12.000 Punkten wieder preisgeben mussten. Damit verfestigt sich das im Lauf der Woche generierte negative Schnittmuster seitens des trendfolgenden MACD. Aufgrund der angeschlagenen Chart- und Markttechnik sowie dem zur Vorsicht mahnenden Faktor „Saisonalität“ bleiben wir trotz wahrscheinlicher Erholung zu Handelsbeginn zurückhaltend in Sachen weitere DAX®-Entwicklung. Der Aufwärtstrend seit Ende 2018 (akt. bei 11.838 Punkten) bildet zusammen mit der 50-Tages-Linie (akt. bei 11.832 Punkten) den nächsten wichtigen Rückzugsbereich.
DAX® (Daily)Dreieck als Taktgeber
Nachdem wir gestern an dieser Stelle den Quartalschart des Euro-BUND-Future auf den Prüfstand gestellt haben, möchten wir heute die Gelegenheit nutzen, um die Zeitebene herunterzubrechen. Grundsätzlich stellt diese Herangehensweise ein sehr schlüssiges Konzept dar. Im konkreten Fall liegen in der hohen Zeitebene die beiden gestern angeführten und abgeschlossenen Konsolidierungsmuster als strategische Kurstreiber vor. Auf Tagesbasis kommt ein nahezu idealtypischer Rücksetzer auf die alten Ausbruchsmarken bei rund 164 hinzu (siehe Chart). Mit anderen Worten: Der beschriebene Pullback bestätigt den Ausbruch. Gleichzeitig vollzieht sich die Kursentwicklung der letzten zwei Monate in Form eines Dreiecks, d. h. ein Spurt über die obere Dreiecksbegrenzung (akt. bei 166,68) sollte neues Aufwärtsmomentum entfachen. Deshalb fungiert eine Auflösung des beschriebenen Konsolidierungsmusters als wichtiger Katalysator für einen Anlauf auf das bisherige Allzeithoch bei 168,86. Rein rechnerisch eröffnet ein Ausbruch auf der Oberseite sogar ein hinreichendes Anschlusspotential, um perspektivisch neue Rekordstände zu erreichen. Um dieses Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, gilt es in Zukunft, die Kernunterstützung bei rund 164 nicht mehr zu unterschreiten.
Euro-BUND-Future (Kontrakt Jun 19) (Daily)Nackenschläge hoch drei
Anfang der Woche musste die Continental-Aktie mit einem Abwärtsgap wichtige charttechnische Unterstützungen preisgeben. Zunächst sind in diesem Kontext die Glättungslinien der letzten 38 bzw. 200 Tage (akt. bei 145,42 EUR bzw. 146,13 EUR) zu nennen. Aber auch das Abgleiten unter die Nackenlinie der Bodenbildung der letzten Monate (akt. bei 143,57 EUR) sorgt für einen faden Beigeschmack. Schließlich wird dadurch die entsprechende untere Umkehr negiert. Für die nächste Breitseite sorgt die zweite Abwärtskurslücke (139,20 EUR zu 138,70 EUR) binnen weniger Tage, mit der gestern der Erholungstrend seit Anfang des Jahres (akt. bei 140,26 EUR) gebrochen wurde. Damit muss der Aufwärtsimpuls der letzten fünf Monate unter dem Strich als „bearishe“ Flagge interpretiert werden. Der Abschluss des beschriebenen Konsolidierungsmusters impliziert, dass der Abwärtstrend des vergangenen Jahres nun wieder Fahrt aufnimmt. Die Tiefs vom Oktober 2018 und Februar 2019 bei 127,90/127,60 EUR definieren dabei die nächste Haltezone. Aber eigentlich legt die negative Weichenstellung sogar einen Stresstest des bisherigen Verlaufstiefs bei 118,30 EUR nahe. Als Stopp ist die Kombination aus dem o. g. alten Erholungstrend und der jüngsten Abwärtskurslücke prädestiniert.
Continental (Daily)U-Turn mit Folgen
Mit 1.297 USD hat die Alphabet-Aktie zuletzt ihr altes Allzeithoch vom Juli vergangenen Jahres (1.291 USD) marginal überwunden. In der Folge kam es allerdings zu einem scharfen „u-turn“, welcher im Chartverlauf deutliche Spuren hinterlässt. Zum einen ganz offensichtliche, indem der Körper der letzten Wochenkerze die Pendants der drei Vorwochen umschließt („bearish engulfing“) und zum anderen weniger offensichtliche, denn die beschriebene Kursentwicklung erhöht die Gefahr eines „false breaks“ auf der Oberseite. In der Vergangenheit folgte auf solche Fehlausbrüche oftmals ein dynamischer Bewegungsimpuls in die entgegengesetzte Richtung, zumal aktuell zudem ein potentielles Doppeltopp vorliegt (siehe Chart). Auch die Indikatoranalyse dokumentiert das beschriebene Risiko. So weisen sowohl der RSI als auch der MACD derzeit negative Divergenzen aus, d. h. die letzten Verlaufshochs wurden nicht mehr durch entsprechende Hochs im Indikatorverlauf bestätigt. In diesem Umfeld sind (zunächst) keine neuen Rekordstände zu erwarten. Vielmehr müssen Anleger ein Wiedersehen mit der 90-Wochen-Linie (akt. bei 1.105 USD) einkalkulieren. Selbst ein Test der Kernunterstützung bei rund 1.000 USD kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
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Autor: Jörg Scherer