Fundamentale Nachricht
13:08 Uhr, 15.04.2015

DAX: Korrektur lässt weiter auf sich warten

Der Dax zeigt sich nach zwei Verlusttagen am Mittwoch erholt. Die von vielen Experten erwartete Korrektur angesichts des starken Kursanstiegs seit Jahresbeginn lässt damit weiter auf sich warten.

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Der Deutsche Leitindex präsentiert sich heute nach zwei Verlusttagen wieder stabil. Dabei profitiert der DAX von einer leichten Entspannung an den US-Börsen, nachdem die Quartalsergebnisse einiger großer Unternehmen den Erwartungen entsprachen. Gewinnmitnahmen gab es hingegen an den asiatischen Börsen. Grund waren wohl die schwachen BIP-Zahlen aus China. Allerdings erwarten Experten nun, dass Peking demnächst zusätzliche Konjunkturstimuli ankündigen wird. Im Fokus steht heute die EZB-Sitzung, in der Mario Draghi versuchen dürfte, den Spekulationen einer vorzeitigen Beendigung des groß angelegten Anleihenkaufprogramms Einhalt zu gebieten. Sollte ihm dies gelingen, dann dürften die Investoren zunächst einmal aufatmen. Zuletzt waren Stimmen insbesondere aus Deutschland zu vernehmen, die im Zuge aufgehellter Konjunkturaussichten eine Anpassung des QE-Programms forderten.

Charttechnik

Der DAX befindet sich in einer heiklen Lage. Können die Käufer die Widerstandsmarke um 12.290 Punkte nachhaltig zurückerobern, so dürfte ein Anlauf auf die 12.350-Punkte-Marke unmittelbar anstehen. Bei einem Abrutschen unter das gestrige Tief um 12.180 Punkte wird es für die Bullen hingegen kritisch.

Thema des Tages

Die aus Peking gemeldeten Zahlen zur Wachstumsrate im ersten Quartal 2015 fielen enttäuschend aus. Beim Zuwachs der Wertschöpfung markiert das abgelaufene Quartal mit einem Plus von annualisiert 7,0 Prozent den schwächsten Wert seit 2009. Die Daten gab das Statistikamt am Mittwoch in Peking heraus. „Wir sind mit einer schwierigen internationalen Lage konfrontiert, und unsere Wirtschaft steht unter einem zunehmenden Abwärtsdruck“, ließ das Statistikamt verlauten. Im Vorquartal hatte der Zuwachs noch bei 7,3 Prozent gelegen.

Von einer harten Landung wollen Experten dennoch nicht sprechen. Peking steuere bereits seit mehreren Quartalen bewusst in Richtung einer dezenteren Wirtschaftsaktivität und kommuniziere dies auch offen, kommentierte die NordLB. Allerdings räumten die Experten ein, dass „in Verbindung mit den zuletzt schwachen Exportzahlen schon von einer angespannten Lage gesprochen werden müsse“.

Viele Analysten rechnen nun mit umfangreichen Eingriffen Pekings. Allein schon aufgrund des symbolischen Charakters könnte die chinesische Notenbank noch in diesem Monat eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte vollziehen.

Aktien im Blick

Continental legen um akt. 1,85 % zu. Auftrieb gaben laut Händlern Signale des französischen Wettbewerbers Michelin zum aktuellen Reifengeschäft.

Infineon verlieren nach den Intel-Zahlen vom Vorabend zwischenzeitlich bis zu einem Prozent. Aktuell stabilisieren sich die Titel wieder.

Nach Informationen von Bild.de hat Jürgen Klopp den BVB um Auflösung seines Vertrags gebeten. Klopp will den Verein im Sommer verlassen, heißt es. Die Aktie von Borussia Dortmund verliert aktuell 3,09 %.

Konjunktur

Die Bundesregierung arbeitet laut Medienberichten an einem Plan, Griechenland auch im Falle eines Zahlungsausfalls in der Eurozone zu halten. Nach Berechnungen des ifo-Instituts würde eine Pleite des griechischen Staates und der griechischen Banken rund 86 Milliarden Euro kosten.

Die französische Regierung will das strukturelle Defizit in den Jahren 2015 bis 2017 um 0,5 Prozentpunkte senken. Um das Ziel zu erreichen, sollen die Ausgaben in diesem Jahr um weitere 4 Milliarden Euro gekürzt werden.

Laut Kreisen werden die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute ihre BIP-Prognose für Deutschland für 2015 von plus 1,2 Prozent auf plus 2,0 Prozent anheben. Nach Ansicht der Bundesregierung wird die deutsche Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr um 1,5 Prozent zulegen.

Die EU-Kommission will ein Wettbewerbsverfahren gegen Google einleiten. Das verkündete EU-Wettbewerbskommissarin Vestager. Die Behörde wirft dem Konzern unfairen Wettbewerb vor.

Währungen

Der Euro muss am Mittwoch wieder Verluste auf breiter Basis hinnehmen. Zum Dollar verliert die Gemeinschaftswährung aktuell 0,57 % auf 1,0592 Dollar. Frische Impulse von der anstehenden EZB-Ratssitzung erwarten Experten nicht, da eine Änderung der Leitzinsen oder des QE-Programms unwahrscheinlich ist.

Zum Britischen Pfund hat sich die Einheitswährung weiter in Seitwärtsbewegung zwischen 0,7238 und 0,7265 gehalten, rutscht aber auch hier weiter auf 0,7202 ab.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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