Analyse
08:30 Uhr, 20.05.2021

DAX® - Konsolidierung oder Top: Der Kampf tobt

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Werbung

Konsolidierung oder Top: Der Kampf tobt

Der DAX® hatte gestern mit zum Teil deutlichen Anschlussverkäufen zu kämpfen. Das „reversal“ im Anschluss an das neue Rekordhoch von 15.538 Punkten erwies sich als entsprechender Belastungsfaktor. Dabei musste das Aktienbarometer zudem ein Abwärtsgap (15.344 zu 15.267 Punkten) hinnehmen. Wenngleich der DAX® heute etwas fester in den Handel starten dürfte, fungiert die beschriebene Kurslücke zukünftig doch als markanter Widerstand. Obwohl die deutschen Standardwerte zwischenzeitlich sogar unter die Marke von 15.000 Punkten rutschten, wirkte die 50-Tages-Linie (akt. bei 15.039 Punkten) zunächst stabilisierend. Da die US-Aktienmärkte zuletzt allerdings einen deutlichen Verlust an Aufwärtsmomentum hinnehmen mussten (siehe Analyse unten), sollten Anleger in den nächsten Tagen und Wochen ihr Hauptaugenmerk auf die Unterseite legen. Von strategischer Tragweite ist in diesem Zusammenhang die Bastion bei 14.800 Punkten. Schließlich müssen Investoren bei deren Verletzung von einer abgeschlossenen Topbildung ausgehen – inklusive eines Rückschlagpotenzials von gut 700 Punkten. Bedingt durch die Average True Range sollten Anleger zudem stärkere DAX®-Schwankungen einkalkulieren.

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Atempause – warum gerade jetzt?

Mit 4.238 Punkten hat der S&P 500® zuletzt nochmals ein neues Rekordlevel verbuchen können. Doch die Hochs der letzten beiden Wochen (4.238/4.236 Punkte) liegen fast auf dem identischen Level, sodass ein sog. „tweezer top“ entsteht. Dieses negative Kerzenmuster verdient möglicherweise eine besondere Beachtung, denn zuvor haben die amerikanischen Standardwerte mit der 161,8 %-Fibonacci-Projektion des gesamten Rückschlags vom Frühjahr 2020 (4.136 Punkte) bzw. dem 261,8 %-Pendant der September-Korrektur (4.201 Punkte) zwei wichtige Anlaufziele abgearbeitet. Gleichzeitig sorgen der Dekadenzyklus bzw. der Verlaufsvergleich mit 2009/10 für saisonale Störfeuer. Wie außergewöhnlich die Rally seit März 2020 tatsächlich ausfällt, unterstreicht ein anderer Blickwinkel: Der Abstand zur 200-Wochen-Linie (akt. bei 3.017 Punkten) ist zuletzt auf Niveaus angewachsen, die seit Beginn des Jahrtausends nicht mehr erreicht wurden. Deshalb definieren wir ein Abgleiten unter das jüngste Verlaufstief bei 4.057 Punkten als Startschuss für eine Konsolidierung. Wenn Anleger die Blaupause von 2009/10 als Orientierungshilfe heranziehen: Im Mai 2010 kam es beim S&P 500® zu einer Korrektur um 13 %, ehe sich bis in den Herbst eine volatile Seitwärtsphase anschloss.

S&P 500® (Weekly)

Chart S&P 500®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

5-Jahreschart S&P 500®

Chart S&P 500®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Die nächste Flagge

Flaggen sind derzeit das charttechnisch beherrschende Thema im gesamten Edelmetallsektor. Keine Ausnahme stellt dabei die SSR-Aktie dar und doch sollten Anleger deren Kursverlauf ein ganz besonderes Augenmerk schenken. Das liegt vor allem am Ausmaß der Korrekturbewegung, das die vorliegende Flagge mit sich brachte. Schließlich kam es im Verlauf der Konsolidierung zu einem Pullback an die Kreuzunterstützung aus der Nackenzone der langfristigen Bodenbildung seit 2012 und dem ehemaligen Baissetrend seit 2007 bei rund 15 USD (siehe Chart). Die grundsätzliche Trendwende wurde demnach bestätigt. Für das charttechnische „i-Tüpfelchen“ würde in diesem Kontext ein Bruch des Korrekturtrends seit Sommer 2020 (akt. bei 19,12 USD) sorgen, denn damit wäre gleichzeitig die eingangs beschriebene Flagge nach oben aufgelöst. Im Erfolgsfall sollte der Minentitel perspektivisch Kurs auf das 2020er-Hoch bei 25,32 USD nehmen. Die idealtypische Umsatzentwicklung, das jüngste MACD-Kaufsignal sowie der bereits erfolgte Flaggenausbruch im Verlauf der Relativen Stärke (Levy) sind möglicherweise Vorboten eines Ausbruchs im eigentlichen Chartverlauf.

SSR Mining (Monthly)

Chart SSR Mining

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

5-Jahreschart SSR Mining

Chart SSR Mining

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Interesse an einer täglichen Zustellung unseres Newsletters?

Kostenlos abonnieren

Wichtige Hinweise
Werbehinweise

HSBC Trinkaus & Burkhardt AG
Derivatives Public Distribution
Königsallee 21-23
40212 Düsseldorf

kostenlose Infoline: 0800/4000 910
Aus dem Ausland: 00800/4000 9100 (kostenlos)
Hotline für Berater: 0211/910-4722
Fax: 0211/910-91936
Homepage: www.hsbc-zertifikate.de
E-Mail: zertifikate@hsbc.de

2)Transaktionskosten und Ihr Depotpreis (soweit diese anfallen) sind in der Darstellung nicht berücksichtigt und wirken sich negativ auf die Wertentwicklung der Anlage aus.

Autor: Jörg Scherer

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Jörg Scherer zu den erwähnten Instrumenten

Mehr von Jörg Scherer

Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

Mehr über Jörg Scherer
Mehr Experten