Kommentar
15:39 Uhr, 24.06.2024

DAX könnte Eigenleben entwickeln – Frankreich-Wahl bremst Kauflaune

In Frankreich finden Neuwahlen statt. In zwei Runden wird eine neue Nationalversammlung gewählt. Anleger dürften sich vor dem finalen Wahlergebnis am 7. Juli nicht zu weit aus der Deckung wagen. Zudem werden in der zweiten Wochenhälfte wichtige Inflationsdaten in den USA veröffentlicht.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 18.277,95 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 18.277,95 Pkt (XETRA)

Der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben am Freitag ist einer der favorisierten Inflationsindizes der Notenbank Fed. Durch die zeitliche Nähe zur ersten Wahlrunde in Frankreich dürften die Daten aber vor allem die Wall Street beeinflussen.

Es ist gut möglich, dass der Deutsche Aktienindex in den kommenden beiden Wochen losgelöst von der Wall Street ein Eigenleben entwickelt. Nach dem Schwächeanfall vor zwei Wochen geht es weiterhin um Schadensbegrenzung. Die Stabilisierung über 18.000 Punkten hat für erste spekulative Käufe gesorgt, auch weil politische Börsen bekanntermaßen kurze Beine haben. So könnten einige Anleger darauf setzen, dass am Ende doch nicht alles so schlimm kommt, wie im Vorfeld befürchtet.

Der Technologiebörse Nasdaq ging in der vergangenen Woche die Puste aus. Nach einer rekordverdächtigen Gewinnserie machen sich die Anleger in New York im Moment bereit für eine gewisse Abkühlung. Sollten die Inflationsdaten zum Ende der Woche allerdings die Erwartungen einer baldigen Zinssenkung der US-Notenbank bekräftigen, könnte die Hausse direkt wieder Fahrt aufnehmen. Auch in der vergangenen Woche konnten mahnende Töne aus den Reihen der Geldpolitiker die KI-Euphorie nicht stoppen. Warum sollte dies nun anders sein?

Der Aufwärtstrend ist intakt und es ist nun einmal wahrscheinlicher, dass sich ein Trend fortsetzt, als dass er sich umkehrt. Solange die Inflationsentwicklung abwärts zeigt, besteht kein wirkliches Verkaufsinteresse. Die Anleger sitzen auf hohen Kursgewinnen und da fällt eine kleine Korrektur wie in der vergangenen Woche fast gar nicht auf. Das ist zu wenig, um die Anleger wirklich nervös werden zu lassen. Sie gehen davon aus, dass die Dynamik anhalten wird und der Trend hin zu weiter steigenden Kursen Bestand hat.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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