DAX: Kaum Argumente für steigende Kurse
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Erwähnte Instrumente
DAX
Kurz nach Eröffnung rutschte der Deutsche Leitindex ins Minus und hält sich im Verlauf weiter unter seinem Schlusskursniveau des Vortages auf. Was verwundert, denn in der Vorbörse sah es noch nach einer robusten Erholungsbewegung aus, der DAX wurde über der Marke von 10.700 Punkten gesehen. Die schwachen Vorgaben von der Wall Street und aus Asien gepaart mit einem aufwertenden Euro lasteten aber auf der Stimmung der Anleger. Weder der anziehende Euro noch die schwächer als erwarteten Exportdaten aus Deutschland sprächen für steigende Kurse, kommentierte ein Marktanalyst. Alles drehe sich letztlich um die Weltwirtschaftslage, wobei die sehr schwachen Rohstoff- und Ölpreise im Zentrum stünden. Zuletzt notierte der DAX um ein halbes Prozent tiefer bei 10.620 Punkten.
Charttechnik
Die Verkäufer setzten heute Vormittag die Unterstützung um 10.600 Punkte weiter unter Druck, jedoch hielten die Bullen noch dagegen. Seit 10.566 Punkten läuft eine Erholung, die sich noch leicht ausdehnen kann. Solange der Index aber unterhalb von 10.750 Punkten bleibt, ist im Tagesverlauf mit neuen Verkäufen zu rechnen.
Aktien im Blick
Sorgen um den Verkaufsschlager Xarelto setzen die Aktien von Bayer unter Druck: Die Papiere des Pharma- und Chemiekonzerns verloren bis zum Mittag 2,30 %. Die europäische Zulassungsbehörde für Arzneimittel (EMA) prüft die Studiendaten des Blutgerinnungshemmers Xarelto erneut. Es geht darum, ob es bei einer 2010 abgeschlossenen Zulassungsstudie zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist. Das Bankhaus Lampe zeigte sich „nicht übermäßig beunruhigt" von der Nachricht. Die Bedenken seien zu schwach, um Xarelto ins Wanken zu bringen, so die Analysten.
Von den falschen CO2-Abgaswerten bei VW sind dem Konzern zufolge deutlich weniger Autos betroffen als befürchtet. Statt rund 800.000 Fahrzeugen könnten nach erneuter Prüfung durch das Kraftfahrt-Bundesamt und VW nur noch rund 36.000 betroffen sein. Die Vorzüge von Volkswagen starten eine Erholungsrally und legen um 5,76 % zu.
Konjunktur
Nach Ansicht der Europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa bleiben die anhaltenden Niedrigzinsen eine der größten Gefahren für die Versicherer in Europa.
Das ifo-Institut erwartet ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von 1,7 Prozent in diesem Jahr und 1,9 Prozent in 2016.
Der Chemieverband VCI erwartet 2016 eine leichte Belebung des Chemiegeschäfts, einen Anstieg des Branchenumsatzes um 1,5 Prozent und stabile Chemikalienpreise.
Währungen
EUR/USD setzt zur Wochenmitte seinen jüngsten Anstieg fort, wobei das Währungspaar wieder seinem am 3. Dezember 2015 nach dem EZB-Entscheid erreichten Vierwochenhoch bei 1,0981 entgegenstrebt. Im Hoch notierte der Euro bislang bei 1,0944 Dollar. GBP/USD legt ebenfalls zu und erreichte bislang 1,5079 in der Spitze. USD/JPY fällt nach gemischten Daten aus Japan zurück und notierte bislang bei 122,56 im Tief.
USD/CHF hat mit bislang 0,9892 im Tief trotz steigender Arbeitslosenzahlen in der Schweiz wieder Kurs auf das am 3. Dezember 2015 bei 1,0267 erreichte Vierwochentief genommen.
Rohstoffwährungen erholen sich im Umfeld wieder steigender Ölpreise von ihren jüngsten Verlusten. USD/CAD fällt vom gestrigen frischen Elfjahreshoch bei 1,3622 bis bislang 1,3552 zurück, während USD/NOK vom gestern erreichten Allzeithoch bei 8,8197 bislang bis 8,7191 nachgibt.
Rohstoffe
Die Autofahrer in Deutschland profitieren vom günstigen Ölpreis: Nach Berechnungen des Mineralölwirtschaftsverbands summiert sich die Entlastung in diesem Jahr auf 10,5 Milliarden Euro. Hintergrund sei der gegenüber 2014 im bisherigen Jahresverlauf bundesdurchschnittlich von 1,48 auf 1,36 Euro je Liter gesunkene Benzinpreis (E10) und der von 1,34 auf 1,17 Euro je Liter gesunkene Dieselpreis.
Am Dienstag war der Brent-Preis erstmals seit knapp sieben Jahren wieder unter 40 US-Dollar gerutscht. Bei 39,81 Dollar erreichte der Preis ein Niveau, das zuletzt im Zuge der jüngsten Weltwirtschaftskrise erreicht worden war. Beim US-Öl ging es auch steil bergab. Der WTI-Preis sank bis auf 36,64 Dollar und damit ebenfalls auf den tiefsten Stand seit Februar 2009.
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