Fundamentale Nachricht
08:55 Uhr, 08.02.2016

DAX: Kampf um die Unterstützung bei 9.300 Punkten vorerst verloren

Nach einer weiteren unruhigen Handelswoche mit hohen Kursverlusten steht dem deutschen Aktienmarkt an diesem Montag ein ruhiger Auftakt bevor.

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  • DAX
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Aktienmarkt

Der Deutsche Leitindex dürfte heute freundlich in den Handel starten. Doch die Lage am Aktienmarkt bleibt labil. Da der DAX-Future am Freitag bereits deutlich unter der wichtigen Unterstützung bei 9.300 Punkten notierte, besteht weiter die große Gefahr, dass diese nachhaltig durchbrochen werden könnte, befürchten die Analysten der Heleba. Gefühlt werden derzeit die Nachrichten von Konjunktur- und Unternehmensseite zunehmend negativer. So sorgte am vergangenen Freitag der geringer als erwartet ausgefallene Stellenaufbau in den USA für Enttäuschung. Auch zuletzt durchwachsene Geschäftsberichte auf der Unternehmensseite sowie ein deutlicher Anstieg des Eurokurses drückten auf die Kurse. Zudem sollten die Situation in China und die weitere Entwicklung des Ölpreises weiter beobachtet werden.

Am Montag zeigt sich am Ölmarkt aber zunächst Entspannung. Die Nordseesorte Brent legte im frühen Handel um 0,87 Prozent auf 34,39 US-Dollar zu. Die US-Sorte WTI verteuere sich um 0,61 Prozent auf 31,18 US-Dollar. Am Wochenende hatten sich die Ölminister von Saudi-Arabien und Venezuela getroffen, um über eine Förderkürzung zu beraten.

Notenbankchefs fordern Reform der Währungsunion

Die Zentralbank-Chefs von Deutschland und Frankreich, Jens Weidmann und Francois Villeroy de Galhau, haben sich für ein gemeinsames Finanzministerium für den Euroraum ausgesprochen. Dieser stehe angesichts der hohen Defizite und wirtschaftlichen Ungleichgewichte „ganz eindeutig an einem Scheideweg“, schreiben die Ökonomen in einem Gastbeitrag für die „Süddeutsche Zeitung“. Sie plädieren dafür, dass die Euro-Länder in erheblichem Maße Souveränität und Befugnisse auf die europäische Ebene übertragen. Zudem seien entschlossene Programme für Strukturreformen auf nationaler Ebene, eine ambitionierte Finanzierungs- und Investitionsunion sowie ein verbesserter wirtschaftspolitischer Ordnungsrahmen im Euro-Raum vonnöten, schreiben die beiden Notenbankchefs.

Chinas Devisenreserven schmelzen im Rekordtempo

Chinas Devisenreserven haben sich im Januar weiter rapide vermindert. Um den Wechselkurs des Yuan zu stützen, hat die Zentralbank knapp 100 Milliarden US-Dollar verkauft. Mit nun 3,23 Billionen Dollar verfügt die Volksrepublik aber noch immer über den größten Bestand an fremden Währungen auf der Welt. Dennoch ist es der tiefste Stand sei 2012. In China hat das "Jahr des Affen" begonnen. Die Börsen auf dem chinesischen Festland bleiben die ganze Woche geschlossen. Die Börse in Hongkong öffnet am Donnerstag wieder.

VW: Entschädigungen verzögern sich

VW-Anwalt Kenneth Feinberg zufolge könnte sich die Entschädigung von US-Dieselkunden verzögern. „Mir sind die Hände gebunden, solange VW und die Behörden ihre Differenzen nicht beilegen", so Feinberg gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Laut einem Medienbericht plant Volkswagen seine Hauptversammlung frühestens Mitte Juni. Die Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr wolle VW erst Ende April bei einer Bilanzpressekonferenz vorstellen, berichtet die "Bild am Sonntag" ohne Angabe von Quellen.

RWE-Aktie leicht unter Druck

Einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ zufolge zeichnet sich bei den Verhandlungen über die Finanzierung der atomaren Altlasten in Deutschland ein Kompromiss ab. Demnach soll ein milliardenschwerer Fonds gebildet werden, der zu einem Teil aus den Rücklagen der Konzerne gespeist werde. Der Rückbau und die Entsorgung der Atomkraftwerke bleibt dem Kompromiss zufolge aber in der Verantwortung der Konzerne.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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