DAX: Käufer lassen sich von schwachen Euro-Konjunkturdaten nicht beirren
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
DAX
Die Erholung am deutschen Aktienmarkt setzt sich den zweiten Tag in Folge fort. Bereits gestern hat der DAX am Ende 1,63 Prozent der vorherigen Verluste gut gemacht. Heute wirken sich stabilere Konjunkturdaten aus China positiv auf das Sentiment am Aktienmarkt aus. Der Zustand Chinas erscheine weniger besorgniserregend als befürchtet, sagt Markus Huber, Händler für den Broker City of London Markets. Es bleibe aber abzuwarten, ob diese jüngsten Außenhandelsdaten allein ausreichten, um die Stimmung der Investoren nachhaltig aufzuhellen.
Grund für den Kursrückschlag zu Jahresbeginn sind die Ängste der Anleger über eine weitere Abkühlung der Konjunktur in China und in den USA. Eine Konjunkturflaute in China würde nicht nur die exportabhängigen Länder Asiens, sondern auch Deutschland deutlich belasten. Diese Angst führte zu einem deutlichen Kursrückgang beim DAX, ist in dem Index der Anteil stark exportabhängiger Werte doch recht groß.
Charttechnik
Der heute früh erreichte 10.122iger Widerstandsbereich sorgte in den vergangenen Stunden für Verkäufe. Dank des Aufwärtsgaps notiert der Index zwar noch deutlich im Plus, korrigiert kurzfristig jedoch. Die erste Unterstützung um 10.075 Punkte wird dabei gerade erreicht. Kann diese nicht halten, liegt ein nächster Support erst bei 10.025 und 9.980 Punkten.
Thema des Tages
Der Rückgang bei den in US-Dollar bemessenen Exporten Chinas hat sich nach Angaben der Zollverwaltung in Peking im Dezember unerwartet deutlich auf -1,4 % zum Vorjahresmonat abgemildert. Die meisten Experten waren von deutlich stärkeren Rückgängen ausgegangen. Gemessen in der Landeswährung Yuan legten die Ausfuhren zum Jahresende sogar um 2,3 Prozent im Jahresvergleich wieder zu. „Dass ausgerechnet die Exporte steigen, ist ein gutes Zeichen, schürt es doch die Hoffnung, dass die Abwertung der chinesischen Währung seit August um über sechs Prozent ihr Ziel nicht verfehlt hat“, kommentierte Jochen Stanzl von CMC Markets.
Die Rückgänge bei den Einfuhren um 7,6 Prozent auf 164 Milliarden US-Dollar setzten sich zum Jahresende fort. Nach wie vor zeigen sich für die weitere Talfahrt die niedrigen Rohstoffpreise sowie eine zu zurückhaltende Binnendynamik verantwortlich. Daraus erwuchs aber ein deutlicher Handelsbilanzüberschuss von 60,09 Milliarden US-Dollar (bzw. 382,05 Milliarden Yuan). Im Vormonat hatte der Überschuss noch bei 54,1 Milliarden Dollar gelegen. „Dies könnte der Beginn einer Verbesserung der chinesischen Handelsdaten sein", erwartet Ding Shuang, Chefvolkswirt des britischen Bankhauses Standard Chartered in Hongkong. Nach einer Änderung des Wechselkurses brauche es drei bis sechs Monate bis die Handelsdaten reagierten.
Aktien im Blick
Im Blick stehen heute nach einem erneuten Nackenschlag in den USA abermals die Vorzüge von Volkswagen. Die Titel drehen nach einem schwachen Start ins Plus und gewinnen aktuell im Markttrend 1,24 %. Die kalifornische Umweltbehörde CARB hat einen Rückrufplan von VW zunächst zurückgewiesen. Aus einer Mitteilung der CARB geht aber hervor, dass VW weiterhin die Chance habe, bei den Vorschlägen für den Rückruf der manipulierten Dieselfahrzeuge nachzubessern.
RWE und E.ON erholen sich mit Gewinnen von 3,75 % bzw. 5,02 % ebenfalls weiter. Rückenwind lieferte ein positiver Analystenkommentar. Die UBS sprach eine Kaufempfehlung für die E.ON-Papiere aus.
Konjunktur
Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im November stärker als erwartet zurückgegangen. Die Erzeugung ging laut Eurostat um 0,7 Prozent zum Vormonat zurück. Experten hatten ein kleineres Minus um 0,2 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich stieg die Produktion im November indes um 1,1 Prozent.
Der Bund hat 2015 einen Haushaltsüberschuss von 12,1 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Die Erwartungen für die chinesische Konjunktur haben sich zur Jahreswende 2015/2016 weiter eingetrübt. Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzexperten für China in den nächsten zwölf Monaten wiedergibt, hat sich auf minus 4,5 Punkte verschlechert.
Währungen
Der US-Dollar setzt zur Wochenmitte vor Veröffentlichung des Beige Books seinen jüngsten Anstieg gegenüber den anderen Hauptwährungen (mit Ausnahme des Pfunds) fort. EUR/USD fällt weiter von seinem zu Wochenbeginn bei 1,0970 erreichten knappen Zweiwochenhoch zurück und notierte bislang bei 1,0803 im Tief.
GBP/USD hat sich derweil nach den deutlichen Vortagsverlusten bis zutiefst 1,4349 (ein Sechseinhalbjahrestief) infolge schwacher Daten aus der britischen Industrie und der damit weiter nach hinten verschobenen Zinsanhebungserwartungen stabilisiert. Im Hoch notierte „Cable“ bislang bei 1,4416. NZD/USD legt dank der optimistisch stimmenden chinesischen Handelsbilanzzahlen bislang bis 0,6590 in der Spitze zu und erholt sich damit von seinem zu Wochenbeginn bei 0,6508 erreichten Siebenwochentief.
Rohstoffe
Aluminium hat seit Jahresbeginn aus dem Bereich der 1.500er-US-Dollar-Marke lediglich bis bislang 1.449,50 US-Dollar im Tief nachgegeben. Damit schlägt sich Aluminium im Vergleich mit anderen Industriemetallen vergleichsweise gut. Zur jüngsten Stabilisierung beigetragen hat der Alu-Konzern Alcoa, der sich im Rahmen seiner Quartalsberichterstattung optimistisch zum Aluminiummarkt geäußert hat. Demnach soll die globale Aluminiumnachfrage 2016 um sechs Prozent auf ein Rekordhoch von 60,5 Millionen Tonnen steigen.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|