Kommentar
09:21 Uhr, 13.11.2020

DAX kämpft um die 13.000er Marke – Stimmungswandel im Wochenverlauf

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  • DAX
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Die Stimmung auf dem Börsenparkett ist am heutigen Freitag eine andere als noch zum Start in die Woche. War am Montagmittag das alles bestimmende Thema die Hoffnung, die man in die zügig voranschreitende Impfstoff-Entwicklung setzt, dreht sich infolge weiter steigender Infektionszahlen nun wieder alles um die Risiken längerer Shutdowns und einer Verschärfung der Maßnahmen. US-Notenbankchef Powell Notenbank goss zusätzliches Öl ins Feuer der Konjunktur-Angst und sprach gestern von einer merklichen Abschwächung der Erholung in der Gesamtwirtschaft.

So ist die Börse – sie gleicht einem manisch-depressiven Patienten, der sehr viele Episoden mit häufig völlig gegensätzlichen, extremen und völlig übersteigerten Stimmungslagen zeigen kann. Viele Anleger erwarten eine nachhaltige Sektor-Rotation von den Technologieaktien als die Pandemie-Gewinner hin zu den verschmähten Verlierern erst, wenn der Impfstoff nicht nur zugelassen, sondern auch effizient in großen Stückzahlen verteilt werden kann. In der Zwischenzeit macht eben „eine Schwalbe noch keinen Sommer“ und die Anleger rudern zurück. Gestern standen abermals „Stay-at-Home“-Aktien auf der Kaufliste der Anleger, während die am Montag noch stark gestiegenen Airline- und Kreuzfahrtgesellschaften auf den Markt geworfen wurden.

Insgesamt bleibt kurz vor dem Wochenende für den Deutschen Aktienindex festzuhalten: Wir sehen eine Fortsetzung der Seitwärtsspanne, die im September begonnen hat. 12.748 Punkte zu unterschreiten, würde technisch bedeuten, die Trendwendeformation zu reaktivieren, die im Oktober schon für größere Verluste gesorgt hat. Diese Marke zu halten, könnte als Fortschritt gewertet werden. Jedoch steht auch fest: Wie schon Mitte Oktober und Mitte September war der DAX bei 13.339 Punkten nicht in der Lage, darüber hinaus zu steigen. Für eine Rally-Fortsetzung ist die Gesamtsituation den Anlegern derzeit noch zu heikel.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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