Analyse
19:01 Uhr, 23.12.2020

DAX - Jahresausblick - Die mögliche Bullenfalle

Ok, es ist nicht ganz ein Jahres-Ausblick aber er ist immerhin gültig bis ins nächste Jahr (2021) und letztlich bietet der DAX aus meiner Sicht derzeit auch keine wirklichen Optionen an, um halbwegs verlässlich bestimmen zu können, was er denn in 2021 für Kapriolen schlagen könnte. 2021 ist also derzeit ein Münzwurf!

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.587,23 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 13.587,23 Pkt (XETRA)

DAX-Ausblick für den Zeitraum von Montag, 28.12.2020 bis Dienstag, den 05.01.2021 - Pips Daxmussens "Eiertanz DAX - Kursstand bei Erstellung der Analyse = 13.587,23

Rückblick auf die Analyse vom 22.12.2020, dort hieß es: "...Der Index hatte einen breiten Handelsspielraum. Unten wurde es aber frühestens ab unter 13.300/250 etwas eng für die Bullen - oben gab es aber Spielraum an bis zu 13.625 Punkte, dazu mussten die Bullen aber zuvor 13.475/525 aufknacken.."

Was ist seither geschehen?: Ein Aufwärts-Gap mit einem direkten Suchen und Finden von 13.475/525 (bereits in der ersten Handelsstunde) deutete schon einmal an, welche Fraktion mehr aus dem zur Verfügung stehenden Spielräumen machen wollte und könnte. Immerhin wehrten sich die Bären noch bis zum Mittag gegen das nachhaltige Aufknacken von 13.525, doch danach holten sich die Bullen mit einem Tageshoch bei 13.601,71 letztlich doch noch fast die komplette Strecke bis hoch an 13.625.

Charttechnisch ableitbare Aussagen: Der Index könnte die letzten Tage eine größere Bullenfalle aufgestellt haben, welche allerdings erst noch "bewiesen" werden muss. Form, Ausdehnung und Muster dazu würden 1:1 passen - andererseits sind Dinge, die "too good to be true" aussehen, oftmals eben nicht das, wonach sie auf den ersten Blick aussehen. Aber auch ohne größere Bullenfalle gibt es kurzfristig ein paar charttechnische Dinge mehr, die für eine eher schwächere Börse nach Weihnachten sprechen als für die nächste direkte Fortsetzung des Bullrun. Dies ist nun allerdings nicht als Crash-Ansage zu sehen, denn es gibt auch bärische Varianten, die nur moderate temporäre Schwäche beinhalten würden, davon gibt es derzeit halt ein paar mehr als welche, die direkt und stärker nach oben gerichtet sind, Technische Analyse basiert nun einmal hauptsächlich auf dem Bestimmen von Wahrscheinlichkeiten und dem daraus abzuleitenden und anzuwendenden Ausschluss-Verfahren. Der Index erreichte heute mit seinem Rücklauf eine wichtige Zone, die benötigt wurde, um das zuletzt gestellte bärische Insel-Gap charttechnisch entweder zu negieren oder eben halt zu bestätigen. Solange dieses Gap bei 13.630,33 offen bleibt, schwebt der Index halt weiter ein wenig in Gefahr. Hierbei sei aber auch gesagt, dass im Jahr 2020 im Prinzip keins der gestellten bärischen "Island Gaps" nachhaltig gewirkt hat.

Charttechnisch ableitbare mögliche Handelsverläufe und Erkenntnisse für den o. g. Handelstag:

  • Erst ab ca. 13.666 sind die Bullen wohl noch aggressiver als zuletzt und dürften 13.700/13.735 und 13.800 suchen und finden, was dann zugleich auch wohl neue ATHs bedeuten würde. Darüber hinaus wären dann später noch 13.925 bis 14.014 Punkte möglich. Deutlich höher dürfte der Index es in 2020 aber wohl eher nicht schaffen.
  • Ein Folge-Ziel wäre dann zwar noch bei ca. 14.200 (14.275) auszumachen, doch irgend etwas muss ja noch für den Beginn von 2021 im Köcher bleiben.
  • Solange der Index nicht über ca. 13.630/660 steigen kann, wird sich eher früher als später die leicht überkaufte Situation durchsetzen müssen und für Rückläufe sorgen, hier kämen natürlich als erstes die heute übersprungen je ca. 13.525 und 13.475 als Zielpunkte in Frage, wobei man die 13.475 unten auch bis auf etwa 13.450 erhöhen dürfte.
  • Alles was noch tiefer fällt, würde wohl direkt in Richtung 13.400 laufen müssen, dort liegen kleine aber recht wichtige Supports, die die Bullen besser verteidigen sollten , da ansonsten die altbekannten 13.300/250/230 wieder hervor gekramt werden müssten, ein Sektor, der den Chart seit Wochen nicht in Ruhe zu lassen scheint.
  • Unter dieser Zone liegen zwar bei 13.200/100 noch stärkere Supports herum, doch letztlich wäre es dann nur konsequent, direkt bis an 13.000 oder tiefer zu fallen.
  • "Worst case-Szenarien" sind weiterhin zunächst nur auf den Sektor 12.700/12.500 limitiert, wobei der obere Bereich bei ca. 12.650/700 schon völlig ausreichen würde.

Mit dem Abschicken dieser Analyse verabschiede ich mich hiermit nun offiziell bis zum 05. Januar 2021 in den Urlaub!

Ich danke an dieser Stelle auch meiner Leserschaft hier auf dieser Plattform und wünsche allen einen geruhsamen und gesunden Jahresausklang und Jahreswechsel!

Mögliche Interessenkonflikte: Der DAX-Index und der DAX-Future sind meine am häufigsten kommentierten und analysierten Assets. Aus diesem Grunde (und um mir eine möglichst hohe analytische Neutralität bewahren zu können) handele ich den Index nur noch sehr selten und nur temporär aktiv und bin generell bei Erstellung einer DAX- Analyse nicht im besprochenen Index investiert. Es besteht aber durchaus die Möglichkeit, dass ich im Handelsverlauf (basierend auf der hier vorliegenden Analyse) temporär im Index investiert sein werde.

Michael Borgmann - Journalist und Technischer Analyst bei der BoerseGo AG

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Über den Experten

Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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