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08:45 Uhr, 30.11.2015

DAX: Investoren warten auf die Notenbanken

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt dürfte sich am Montag nach den jüngsten Kursgewinnen zurückhalten. Sie warten auf die am Donnerstag anstehende Entscheidung der Europäischen Zentralbank über eine weitere geldpolitische Lockerung.

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Der deutsche Leitindex dürfte in die neue Woche starten, wie er die vergangene abgeschlossen hat: mit moderaten Verlusten. Vorbörslich notiert der DAX bei 11.282 Punkten. Vor dem Wochenende schloss das Börsenbarometer bei 11.293 Punkten.

Laut Analysten dürften sich die Anleger in dieser Woche mit Käufen zurückhalten. Die Märkte erwarten zusätzliche Aktionen von der Europäischen Zentralbank, wie von EZB-Präsident Mario Draghi bereits deutlich signalisiert. „Inzwischen scheinen die EZB-Erwartungen weit gediehen zu sein, sodass von dieser Seite bis zur Entscheidung am Donnerstag kaum noch Impulse zu erwarten sind“, schreibt die Helaba in einem Morgenkommentar. Die Aussicht auf eine weitere Billiggeldflut der EZB hatte dem Aktienmarkt zuletzt kräftig Rückenwind verliehen.

Mit der am Donnerstag anstehenden Entscheidung der EZB könnte nun eine weitere geldpolitische Lockerung erfolgen. Möglich ist, dass die EZB eine Ausweitung und auch eine Verlängerung ihres Quantitative-Easing-Programms bekannt geben wird. Auch könnte eine weitere Senkung der Einlagenzinsen erfolgen.

Japan: Schwache Konjunkturdaten

Die Industrieproduktion in Japan ist in der vorläufigen Fassung im Oktober um 1,4 Prozent zum Vormonat gestiegen, wie die Regierung am Montag in Tokio mitteilte. Allerdings hatten Ökonomen einen Zuwachs der Erzeugung von 1,8 Prozent erwartet, nach einem Anstieg um 1,1 Prozent im Vormonat September.

Die Regierung von Shinzo Abe will nun, um die Industrie zu entlasten, die Senkung der Unternehmenssteuern auf April 2016 vorziehen, wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen erfahren hat. Zuvor war dieser Schritt erst für das Jahr 2017 avisiert.

Lufthansa: Einigung im Tarifstreit mit dem Bodenpersonal

Der Tarifkonflikt zwischen der Lufthansa und dem Bodenpersonal ist beigelegt. Der Konzern und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi verständigten sich auf einen Abschluss für die rund 30.000 Beschäftigten. Diese erhalten eine Einmalzahlung von 2.250 Euro und eine Lohnerhöhung von je 2,2 Prozent für 2016 und 2017.

VW-Vorstand bereits im Vorjahr über Probleme bei CO2-Werten informiert

Der VW-Vorstand war über die Probleme bei den CO2-Werten der Bild am Sonntag zufolge deutlich früher informiert als bisher bekannt. Nach Informationen der Zeitung lagen dem Konzern bereits vor einem Jahr konkrete Erkenntnisse vor, die aufzeigten, dass es bei einigen Modellen deutliche Abweichungen zwischen den offiziellen und tatsächlichen CO2-Werten gebe.

Deutsche Klimaziele nur bei einem kompletten Kohleindustrie erreichbar

Deutschland müsste bis zum Jahr 2040 komplett aus der Kohleindustrie aussteigen, um die selbst auferlegten Klimaschutzziele zu erreichen. Diese Einschätzung vertritt die auf Energiewende-Fragen spezialisierte Denkfabrik Agora. Bis zum Jahr 2030 müsste die Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken um 60 Prozent reduziert und bis zum Jahr 2040 fast komplett eingestellt werden, heißt es in einer Studie, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

USA: Einzelhandel mit gutem Start ins Weihnachtsgeschäft

Nach einer ersten Erhebung ist dem US-Einzelhandel trotz leichten Umsatzrückgangs ein robuster Start ins Feiertagsgeschäft gelungen. Dem Marktforscher RetailNext zufolge lag der Umsatzrückgang für Thanksgiving und Black Friday zusammen bei 1,5 Prozent aber auf hohem Niveau.

Deutschland: Einzelhandel schaut zuversichtlich voraus


Laut dem Branchenverband HDE dürfte der deutsche Einzelhandel seinen Umsatz im November und Dezember steigern. Antreibend wirke sich der Online-Umsatz aus. „Nach unserer Prognose wird der Einzelhandel in den beiden letzten Monaten dieses Jahres 1,7 Milliarden Euro oder 2,0 Prozent mehr umsetzen als im Vorjahr", sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland, zur Passauer Neuen Presse. Im zurückliegenden Oktober zeigte sich der Einzelhandelsumsatz hingegen schwach. In realer Rechnung gingen die Erlöse im Monatsvergleich um 0,4 Prozent zurück, während Bankvolkswirte einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet hatten.

Deutsche Wohnen stemmt sich gegen Übernahme von Vonovia

Die Deutsche Wohnen will die feindliche Übernahme durch den größeren Immobilienkonzern Vonovia (ehemals Deutsche Annington) mit einem milliardenschweren Zukauf torpedieren und kauft Patrizia Immobilien rund 13.600 Wohnungen im Wert von über einer Milliarde Euro ab. Vonovia hatte Mitte Oktober angekündigt, ein Angebot in bar und Aktien für den Konkurrenten vorzulegen, allerdings unter der voraussichtlichen Bedingung, dass dieser „keine wesentlichen Vermögensgegenstände“ erwirbt. Der Vorstandschef von Deutsche Wohnen, Michael Zahn, kritisierte jüngst, die geplante Übernahme sei „wertvernichtend“.

Anheuser-Busch InBev wirbt um Zustimmung der Kartellbehörden bei Übernahme

Der Brauereikonzern Anheuser-Busch InBev erwägt laut Bloomberg, die Biermarken Peroni und Grolsch zu veräußern. Damit soll die Zustimmung der Kartellbehörden bei der Übernahme des Konkurrenten SABMiller erreicht werden. Die Überlegungen befinden sich laut informierten Personen allerdings noch in einem frühen Stadium.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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