DAX® - Intraday: Kein Blumentopf zu gewinnen!
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Intraday: Kein Blumentopf zu gewinnen!
Statistische Auswertungen bieten Anlegern gleich mehrere Vorteile: Zum einen beinhalten sie in der Regel keinen Interpretationsspielraum und sind somit oftmals absolut objektiv. Zum anderen sorgen eigene Systemtests bei Investoren regelmäßig für ein vertieftes Marktverständnis. Ziel der heutigen Auswertung ist also nichts weniger als eine steile Lernkurve – sollte uns dieses eherne Unterfangen gelingen, dann hätten sich diese Zeilen mehr als gelohnt! Auf Basis der DAX®-Daten vom 14.12.1993 bis zum 21.09.2021 haben wir die Intraday-Performance der deutschen Standardwerte bzw. den Einfluss von Auf- und Abwärtskurslücken auf die Wertentwicklung untersucht. Zum Abschluss werden wir zudem eine darauf aufbauende Handelsstrategie vorstellen. Starten wir mit einem echten Knalleffekt: Wenn Anleger an jedem der 7.033 Handelstage der letzten 28 Jahre zur Eröffnung eine DAX®-Longposition eingegangen wären und diese zum Schlusskurs wieder glattgestellt hätten, dann resultiert daraus trotz des zugrundeliegenden Haussetrends ein ordentliches Minus. Mit anderen Worten: Der Erwartungswert des Intraday-Investment ist negativ! So bleiben von einer Anfangsinvestition von 100 EUR letztlich nur noch 39 EUR übrig (Fortsetzung siehe unten).
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, HSBC² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Mind the gap!
Diese Erkenntnis ist umso bemerkenswerter, da die Wahrscheinlichkeit für eine weiße Tageskerze (Schlusskurs > Eröffnungskurs) bei 52,14 % liegt. Nur in 47,85 % aller Fälle kam es dagegen zur Ausbildung eines roten Tagesmusters. In unseren Analysen betonen wir immer wieder die Bedeutung von Kurslücken. Deshalb fühlen wir im zweiten Schritt den Gaps statistisch auf den Zahn. Seit Ende 1993 kam es beim DAX® 1.357 Mal zu einer Aufwärtskurslücke (EK > Hoch des Vortages). Ein solcher Kurssprung verbessert die Chancen eines Long-Investments nachhaltig, denn in 54,01 % aller Fälle können die deutschen Standardwerte bis zum Schlusskurs weitere Kursgewinne verbuchen. Ein systematischer Aufwärtsgap-Handel lässt ein Startkapital von 100 EUR über die letzten knapp 30 Jahre auf 262 EUR anwachsen. Etwas seltener kommt indes das spiegelbildliche Abwärtspendant vor (852 Mal). Wer das Gap nach unten als Shortsignal versteht, liegt mit einer Trefferquote von 51,99 % richtig. Unser fiktives Anfangskapital von 100 EUR wächst beim Handel aller Abwärtsgaps seit 1993 auf 294 EUR. Die bisher gewonnenen Erkenntnisse werden durch den S&P 500® bestätigt. Auch am US-Aktienmarkt spielen die Kurslücken eine entscheidende Rolle (Fortsetzung siehe unten).
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, HSBC² / 5-Jahreschart im Anhang
Lebensversicherung: Strategie für schlechte Zeiten
Die Warnung „mind the gap“, die jeder London-Tourist nur zu gut kennt, ist also auch am Kapitalmarkt mehr als angebracht. Abschließen möchten wir das heutige „Daily Trading“-Special mit der Vorstellung einer Short-Strategie. Wenn der DAX® nach einer roten Vortageskerze (Open > Close) am Folgetag unterhalb Vortagesschlusskurses eröffnet, dann sollten Investoren diese erneute Schwäche als Warnung begreifen. Während unserer Kurshistorie seit Dezember 1993 tritt die beschriebene Konstellation an 1.467 Handelstagen auf – also an gut 20 % aller Handelstage. Als Daumenregel können Anleger also ein Mal pro Woche mit dem Erfüllen der angeführten Kriterien rechnen. Bei konsequenter Anwendung der Short-Strategie wird das Startkapital von 100 EUR dabei auf 895 EUR ausgebaut. Abseits dieser Performancekennziffern besitzt die vorgestellte Strategie aber noch eine weitere Dimension: Der beschriebene Handelsansatz spielt seine Stärken vor allem in Baissephase aus. Wenn die Kapitalmärkte also in stürmische See geraten, dann erweist sich unser Short-Setup möglicherweise als Stabilitätsanker. Auch ein Systemportfolio – mehrheitlich bestehend aus Long-Strategien – lässt sich so wesentlich robuster aufstellen.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, HSBC² / 5-Jahreschart im Anhang
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Autor: Jörg Scherer