DAX® - Innenstab als Orientierungshilfe
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Innenstab als Orientierungshilfe
Der DAX® zeigte gestern die erwartete Aufwärtsreaktion. Dabei deutet die gestrige Hoch-Tief-Spanne von 160 Punkten auf einen ruhigen Handelstag hin, zumal die angeführte Handelsspanne innerhalb des Pendants des Vortages verblieb. In der Konsequenz entsteht ein Innenstab bzw. ein sog. „harami“-Muster. Beide charttechnischen Phänomene legen eine prozyklische Positionierung im Ausbruchsfall nahe. Während für eine nachhaltige Erholungsperspektive der deutschen Standardwerte ein Anstieg über das Vortageshoch bei 12.870 Punkten notwendig ist, dürfte ein Abgleiten unter die zyklischen Verlaufstiefs bei 12.439/12.391 Punkten für die nächste charttechnische Breitseite sorgen. Schließlich würde ein neues Low die Möglichkeit der Ausprägung eines potenziellen Doppelbodens negieren. Die runde 12.000er-Marke als Kursziel aus der Topbildung seit März definiert dann das nächste Anlaufziel. Eine wichtige horizontale Unterstützung ergibt sich zudem in Form des Tiefs von Ende Oktober 2020 bei 11.450 Punkten – ist aber noch ein ganzes Stück entfernt. Die Vorgaben lassen heute aber auf eine Fortsetzung des gestrigen Erholungsversuches hoffen.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Nachhaltige Erholungsperspektive?
Mit 114,94 musste der US-T-Note-Future zuletzt den tiefsten Stand seit 2010 hinnehmen und fiel damit temporär unter die horizontale Haltezone aus den Tiefs von 2018 und 2011 bei 117,42/117,69. Die Rückeroberung dieser Schlüsselunterstützungen sorgt nun für einen Fehlausbruch auf der Unterseite und weckt deshalb Hoffnungen auf eine technische Aufwärtsreaktion. In die gleiche Kerbe schlägt das im Juni auf Monatsbasis ausgeprägte „Hammer“-Umkehrmuster. Und auch die quantitativen Indikatoren begünstigen nach den scharfen Kursverlusten der letzten beiden Jahre eine Gegenbewegung. Hervorheben möchten wir in diesem Kontext das jüngste, auf historisch niedrigem Niveau realisierte, MACD-Kaufsignal. Beim RSI liegt darüber hinaus eine doppelte positive Divergenz vor – ein Indiz, dass das Rentenbarometer zu schnell, zu stark gefallen ist. Das Hoch von Ende Mai (120,97) definiert nun ein erstes Erholungsziel, ehe die 38-Wochen-Linie (akt. bei 124,96) wieder in den Mittelpunkt rückt. Als Absicherung können Anlegerinnen und Anleger dagegen die o. g. Unterstützungszone bei 117,69/117,42 heranziehen.
10 Year T-Note Future (Kontrakt Sep 22) (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart 10 Year T-Note Future (Kontrakt Sep 22)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Zwei Zeitebenen – das gleiche Muster
Die Verknüpfung unterschiedlicher Zeitebenen zählt zu den absoluten Stärken der Technischen Analyse. Exemplarisch lässt sich diese Vorgehensweise derzeit am Beispiel der BioNTech-Aktie verdeutlichen. Auf Basis der Haltezone aus verschiedenen Hoch- und Tiefpunkten bei rund 130 USD – verstärkt durch das 76,4 %-Retracement des Hausseimpulses von März 2020 bis August 2021 (130,90 USD) – hat der Titel im vergangenen Monat ein Candlestickumkehrmuster in Form eines klassischen „Hammers“ ausgebildet. Die äquivalente Trendwendeformation liegt auch im Wochenbereich vor. Damit ist der Korrekturimpuls der letzten beiden Jahre möglicherweise ausgelaufen. Diesen Schluss legen auch verschiedene Indikatoren nahe. Hervorheben möchten wir das positive Schnittmuster seitens des MACD sowie die Relative Stärke nach Levy, die den Schwellenwert von 1 gerade wieder passiert hat. Für einen ganz großen charttechnischen Befreiungsschlag ist allerdings weiterhin ein Spurt über den Kreuzwiderstand aus dem Hoch von Ende März (189,07 USD) und der 38-Wochen-Linie (akt. bei 193,27 USD) vonnöten, der die Bodenbildung seit Beginn des Jahres endgültig abschließen würde.
BioNTech (ADR) (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart BioNTech (ADR)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer