Kommentar
08:04 Uhr, 14.05.2024

DAX in Wartestellung – Kakaopreis kommt wieder deutlich zurück

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die Anleger in Frankfurt und New York warten ab und wagen sich vor den Inflationsdaten am Mittwoch nicht zu weit aus der Deckung. Im Deutschen Aktienindex ist die Bereitschaft der Anleger zu Gewinnmitnahmen nach der starken Rally verständlicherweise gestiegen. 900 Punkte oder fünf Prozent in sechs Handelstagen sind eine beeindruckende Serie. Allerdings wäre der Ausbruch auf das neue Rekordhoch technisch betrachtet erst als gelungen einzustufen, wenn der Markt heute keine Schwäche zeigt. Ansonsten könnte es sich um eine Bullenfalle gehandelt haben.

Zeigen die Inflationsdaten allerdings morgen wie gewünscht einen Rückgang des Preisanstiegs in den USA, könnte ein Ausbruch der Indizes in New York auf neue Rekordstände auch die Rally im DAX bestätigen. Heute werden zunächst die Produzentenpreise einen Vorgeschmack auf die morgigen Zahlen geben. Dem Markt gefällt die Abkühlung am Arbeitsmarkt, aber ohne eine Abkühlung der Inflationsrate ist auch eine Zinswende der US-Notenbank vor der Wahl wenig wahrscheinlich. Die Anleger wollen darauf aber nicht länger warten und daher ist ein Rückgang der Inflation morgen quasi Pflicht.

Der Kakaopreis ist gestern um 20 Prozent eingebrochen. Seit dem Rekordhoch von über 12.000 Dollar pro Tonne vor vier Wochen ist der Preis sogar um 40 Prozent gefallen, nachdem er seit Anfang des Jahres um über 200 Prozent gestiegen war. Der Kursrutsch gestern steht in Verbindung mit Wettervorhersagen. In Ghana und Indonesien soll es in den kommenden Tagen ordentlich regnen, was die Ernteaussichten in diesen wichtigen Anbauländern merklich verbessert.

Es ist aber auch eine Implosion der Preise, nachdem diese durch eine kurzfristige Schieflage der Kakao-Einkäufer künstlich nach oben getrieben wurden. Ein solcher Short Squeeze bringt imposante Kursgewinne, die in der Regel nicht nachhaltig sind. So auch in diesem Fall. Der Preis pro Tonne liegt nun wieder bei 7.358 Dollar. Die Terminmärkte sehen für Lieferungen im Dezember einen weiteren Rückgang auf 5.246 Dollar pro Tonne.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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