DAX im Windschatten der US-Märkte doch Richtung 12.000?
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Der DAX begann die vergangene Handelswoche durchwachsen und es sah ganz danach aus, als gerate die wichtige 11.400er Marke unter Druck – doch dann kam Trump…
Am Donnerstag verkündete Trump
„We're going to be announcing something over the next, I would say, two or three weeks that will be phenomenal in terms of tax“
Was übersetzt bedeutet, dass die Trump-Administration in den kommenden zwei bis drei Wochen etwas phänomenales im Hinblick auf die Steuer verkünden wird.
Mehr Details gab er zwar nicht, aber in kürzester Zeit war der Trump-Trade wieder „on“, der Dow Jones zog auf ein neues Allzeithoch, der US-Dollar setzte zu einer Erholung an und Gold geriet unter Druck.
Der Grund: Steuererleichterungen sind für die US-Wirtschaft und den US-Dollar positiv, da sie bspw. den privaten Konsum ankurbeln oder die gesamten Wachstumsaussichten für die USA, was den US-Dollar anziehen lässt und Aktien steigen (plump gesprochen).
Das Problem
Ich sehe, besonders ausgehend vom Kursanstieg am Aktienmarkt nun mehr und mehr ein großes Problem am Horizont aufziehen: die Erwartungshaltung des Marktes steigt enorm und folglich auch die Gefahr eines klassischen „Buy the rumors, sell the facts“ und nicht auszudenken was geschieht, wenn sich Trumps „Phämomenalität“ als „Windbeutel“ entpuppt…
Kurzzeitig ist der Modus am US-Aktienmarkt mit neuen Allzeithochs zwar erneut auf klar bullish geswitcht und parallel hierzu hat sich die Gefahr einer Attacke und eines Bruchs der 11.400er Marke im DAX zunächst gelegt.
Aber was besonders im DAX aktuell noch nicht ist, kann und wird erfahrungsgemäß noch kommen.
Hierzu noch einmal ein Blick über den großen Teich: das Shiller Kurs-Gewinn-Verhältnis für den S&P500 (hierbei handelt es sich um ein KGV, welches über zehn Jahre geglättet und zugleich inflationsbereinigt ist) notiert auf den höchsten Niveaus seit 1929 (2000 ausgeklammert), zeigt also eine klare Tendenz zu einer Blase am US-Aktienmarkt:
Quelle: Zerohedge
Und was mit solchen Blasen geschieht, ist allen Tradern, sofern sie noch unter uns Weilen und durch das Platzen vergangener Blasen nicht hinfort geweht wurden, nur allzu gut bekannt…
Allerdings: wann es zum großen Knall kommt, bleibt abzuwarten, im aktuellen Marktumfeld lassen sich zwar immer wieder und absolut legitim kleine Short-Versuche einstreuen. Diese sollten aber mit engen Stops abgesichert sein.
So auch im DAX, wobei in dessen Zusammenhang noch zu erwähnen ist, dass dieser zum US-Aktienmarkt relativ schwach daherkommt: während der Dow Jones neue Allzeithochs hat markieren können, dümpelt der DAX deutlich unterhalb seines Jahreshochs.
In der kommenden Woche dürfte der Fokus im deutschen Leitindex auf der Oberseite weiter auf der Region um 11.730/750 Punkten liegen, deren Überwinden einen erneuten Lauf in Richtung der Jahreshochs bis 11.900 Punkten ermöglicht und im Windschatten des Dow Jones könnte dann sogar die 12.000er Marke rufen.
Unterhalb der 11.730/750er Marke bleibt der DAX technisch aber neutral mit bearisher Tendenz und somit besteht in meinen Augen jederzeit die Möglichkeit, dass es zu einer nochmaligen Attacke auf die 11.470er Marke kommt, wobei die 11.400er Marke dann nicht mehr weit wäre.
Übergeordnet sehe ich mit einem nachhaltigen Unterschreiten der 11.400 dann sogar Potential bis in die Region um 10.800/830 Punkte, aber solche Kursziele sind derzeit noch nicht spruchreif.
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