Analyse
12:00 Uhr, 23.12.2016

DAX - Ich mache mir Sorgen, weil Crashpropheten reihenweise umkippen

Permabär Marc Faber wirft neuerdings ein 100.000er Ziel für den Dow Jones in die Runde, Perma-Bär Harry Dent wird plötzlich bullisch, Stanley Druckenmiller ist urplötzlich vom starken Bären zum starken Bullen mutiert ...

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 19.918,88 Pkt (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.456,10 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 19.918,88 Pkt (NYSE)
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.456,10 Pkt (XETRA)
  • EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 3.273,50 Pkt (Deutsche Bank Indikation)

Falls wir uns nicht mehr lesen sollten, hier schon einmal liebe Weihnachtsgrüße an unsere Leserschaft.

BörseGo AG (GodmodeTrader.de & Guidants) wünscht Ihnen ein frohes, friedliches Weihnachtsfest. Ja, ein friedliches.

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Und jetzt zum Ernst des Anlegerlebens.

Nachdem zuletzt Marc Faber alias Dr. Doom das Handtuch geworfen hat und 100.000 Kursziel für den Dow Jones genannt hat, kippt nun auch Harry Dent, der nichts mit dem Hitchhiker's Guide to the Galaxy zu tun hat, um. Dent ist Ökonom, Zyklusanalyst, bekannt durch seine Auswertungen demografischer Trenddaten. Ähnlich wie Faber ein begnadeter Marktanalyst. Beide sind allerdings schlechte Timer. Nachdem der Dow Jones seit 2009 um über 200 % angestiegen ist, kapitulieren sie. Dent argumentiert mit Trump. Der bringe die Wende. Ebenso sind einige Hedgefonds Bigfishes, wie beispielsweise Carl Icahn und Stanley Druckenmiller, schlagartig mit der US Wahlnacht am 08. November wieder bullisch gestimmt.

Des Weiteren sehe ich nicht wenige Marktbeobachter langfristige Charts vom Dow Jones kommentieren, wonach im Nachhinein jede Krise überwunden und neue Allzeithochs ausgebildet werden konnten. In langfristigen Charts sehen größere Marktkorrekturen belanglos aus. Nur so langfristig, wie diese Charts dargestellt sind, lebt kein Mensch. Es sei denn er ist eigentlich ein Grönlandhai und lebt bis zu 400 Jahre.

Dow Jones seit 2002 
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    TTMzero Indikation

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Zudem leben wir in einer Epoche immer kurzlebigerer Trends. Internet, direkte Vernetzung, superschnelle Datentransfers und Kommunikation, Globalisierung, Auswechselbarkeit der Werkbank der Welt, ein immer kompetitiveres Umfeld nicht mehr nur zwischen großen Unternehmungen, sondern direkt zwischen Volkswirtschaften. Die Entwicklung der Wirtschaftsleistungen von Europa und den USA anteilig an der Gesamtwirtschaftsleistung der Welt fällt seit mehreren Dekaden. Chinesen und Inder werden die US-Amerikaner und Europäer in den nächsten Jahren überholen.

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Hier mal der Status quo.

Noch stehen die USA mit einem Anteil von 24,4 % Anteil am Welt-BIP an erster Stelle, die Eurozone mit 15,7 % an zweiter. Wenn die Briten den Brexit hart durchziehen, fallen sie aus dem Eurozonen-BIP heraus.

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Zurück zu den Indizes ...

Der DAX verlor in seiner Korrektur von 2000 bis 2003 über 70 % an Wert. Fakt ist, dass solche Großkorrekturen für Anleger der Supergau sind. Die Korrektur ab April 2015 bis Februar 2016 betrug immerhin 30 % in ihrer Maximalausdehnung; und das, obwohl die EZB monatlich den Markt mit Liquidität vollpumpt. Stichwort: Europäisches Quantitative Easing.

Ich möchte nicht schwarzmalen. Ich möchte lediglich darauf verweisen, dass sich meines Erachtens Indizien häufen, die größere Marktkorrekturen erwarten lassen. Unlängst hatte ich eine charttechnische Betrachtung veröffentlicht, die aufzeigt, dass einige wichtige Sektoren, die zuletzt Zugpferde der Bullenmarktrallys waren, "bald" in finale chartechnische Zielbereiche hineinlaufen könnten.

18.12.2016 - 21:00 Uhr
US Marktprognose - Ein erster Warnschuß

Das paßt zu den weichen Sentimentdaten. In der Hochphase eines Bullenmarkts verschwinden die Kassandrarufer von der Bildfläche. Allerdings sollte man die Hochphase eines Bullenmarkts auch nicht unterschätzen! Ich bin und bleibe bullisch, plädiere nur dafür, den Scharfsinn nicht durch Leichtsinn zu ersetzen.

DAX seit 2002 
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    L&S

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Der europäische Leitindex unterformt DAX und Dow Jones technisch sehr deutlich. Während sich der Dow Jones von einem Allzeithoch zum nächsten bohrt, steht der Eurostoxx50 noch rund 40 % unterhalb seines Allzeithochs, das im Jahr 2000 markiert wurde. Im Bereich von 3.500 Punkten liegt ein granitharter Widerstand im Markt.

Eurostoxx50 seit 2002 
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22 Kommentare

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  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als das dieser "most hated Rally" noch ein langes Leben beschieden ist, so könnten frustrierte Permabären die Marktentwicklung beurteilen.

    Der irrationale Überschwang an der Börse kann allerdings bekannterweise ziemlich langlebig sein und sein Lebenslichtlein erlischt des öfteren erst dann, wenn die Depots der Permabären schon lange auf dem Friedhof der Fiinanzmarktgeschichte bestattet wurden.

    Fazit:

    Auch wenn die Luft speziell an den US-Märkten schon sehr dünn ist, kann der Dow noch höher steigen, sowie ein eigentlich ausgelaugter Höhenbergsteiger im Himalaya doch noch das Ziel seiner Träume erreicht, auch wenn er unfairerweise gelegentlich einen tiefen Zug aus der Sauerstoffflasche nimmt. Für den Dow wird der Sauerstoff gerne von der FED zu Verfügung gestellt und was Tenzing Norgay für Edmund Hillary war, das ist Frau Yellen für den Dow Jones, sie ist der Sherpa, der den Index auch im Absturzgelände sicher leitet. Es könnte daher nur noch eine Frage von Tagen sein, bis das Team Yellen/Dow die US-Flagge auf dem Dach der Indexwelt hisst, Dow 20.000.

    11:34 Uhr, 24.12. 2016
  • gld52
    gld52

    dax stand 11449 19Uhr 15

    19:15 Uhr, 23.12. 2016
  • Dax-Martin
    Dax-Martin

    wobei diese Versozialisierung und ETF Trend auch dazu führen kann, dass Crash und schwere Bankenkriesen verhindert werden. Eine in groben Zügen seitwärts verlaufende Börse erscheint mir jedenfalls am wahrscheinlichsten. Die Kombination aus Aktie und Derivat könnte kontinuierlichen Erfolg versprechen. Bei Edelmetallen eben auch physisch und damit abseits der Bank. Anlagemünzen zu verbieten kann ich mir aber nicht vorstellen. Die sind ja Sammlerstücke, ähnlich wie Briefmarken. Bei Barren sieht es anders aus.

    16:10 Uhr, 23.12. 2016
  • Dax-Martin
    Dax-Martin

    wir sind, siehe Godmode und Web, in der letzten Phase der Aktienblase. Es ist die Phase der Sozialisierung. Jeder Hausmeister hat seine CFD und spricht über Stopploss. Jedes Kind lernt es in der Schule (am Smartphone). Aber es ist ein Wettbewerb und da sind immer so gut wie alle dann letztendlich die Verlierer. Das muss jedem klar sein der CFD tradet oder Aktien passiv hält. Gewinner wird es dann unterm Strich sehr wenige geben. Nicht mal die all-in-cash werden durchkommen.

    15:56 Uhr, 23.12. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • Murx
    Murx

    Unter Trump muss jeder Realist geopolitische Krisen mit einkalkulieren. Wie heißt es so schön ? Jede Hausse stirbt in der Euphorie, aber die kann noch eine ganze Weile dauern.

    Das Ganze erinnert mich an das Wiedervereinigungsszenario 89/90, Aktien schießen nach oben, Anleihen purzeln. Ein halbes Jahr später macht die Kuwait-Krise Schluß mit dem Affentheater, aber mit Ansage.

    Das muss jeder mit sich selbst ausmachen.

    14:40 Uhr, 23.12. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • netzadler
    netzadler

    ein permabär kippt niemals um. er geht vielleicht ab und an mal zurück in seine höhle, das war es aber dann auch schon.

    es kann aber schon ein wichtiges Indiz sein, wenn alle in der höhle sind. dann ist entweder winter oder der bärentöter geht um.

    beherrscht der bärentöter die Situation ? vielleicht, er könnte den bären aushungern. davon hat der bärentöter aber nix. am ende sind beide Existenzen vernichtet, na gut das Bärenfell bleibt noch.

    der bär würde wohl in letzter not doch noch seine höhle verlassen, Ergebnis bleibt das gleiche.

    kann man dem bärentöter an den Finanzmärkten auch strategisch taktische Überlegenheit bescheinigen? wahrscheinlich nicht, solange das recht des stärkeren propagiert wird und die Mehrheit somit verliert.

    13:09 Uhr, 23.12. 2016
  • mantra
    mantra

    der Abfall im DAX von 12:30 bis 13:00 kann das der Mini Verfall in den DAX ODX4 Optionen gewesen sein?

    13:09 Uhr, 23.12. 2016
  • Ski-Ghost
    Ski-Ghost

    Also ich für meinen Teil, finde momentan Silber ganz attraktiv und auch die Aufgelder für Put-Optionsscheine mit mittleren Laufzeiten sind auf Grund der sehr niedrigen VOLA zur Zeit sehr günstig zu haben.

    12:34 Uhr, 23.12. 2016
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Was fuer ein Markt, guter Mann? Ist etwa irgendwo der Konsum mit Echtgeld gestiegen? Oder die Produktion nennenswert? Mich erinnert das eher an die Champagner Euphorie der 1920 Jahre bevor es richtig knallte. Aber jeder hat da seine eigene Meinung. In Indien kostet z.Z. eine Unce Feingold ca. 1900$ .....wenn man eine findet. Aber das Desaster dort wird ja von der Presse aus welchen Gruenden auch immer voellig ausgeblendet. Der physische Absatz hat sich global im Schnitt ver 15 facht. Auch das kein Thema. DAS HAT SYSTEM! Einfach mal bei pro aurum reinsehen, was ausverkauft ist. Wenn ihr euch fuer dumm verkaufen lasst......bitte es sei euch freigestellt. Ich glaube dieser kuenstlichen, irren Pixelwelt kein Wort......und Trump soll der Heilsbringer sein? Wer das glaubt spinnt doch! Das ist doch irre.

    09:05 Uhr, 23.12. 2016
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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