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13:25 Uhr, 09.06.2015

DAX: "Hypernervöser Handel"

Die Korrektur am deutschen Aktienmarkt setzt sich heute fort. Für Irritationen sorgt die Hängepartie um die griechische Schuldentilgung sowie steigende Renditen am Anleihemarkt.

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DAX

Erneut kein guter Tag für den DAX - die Korrektur setzt sich fort. Das Marktbarometer hat am Vormittag die 11.000-Punkte-Schallmauer nach unten durchbrochen und notierte zuletzt bei 10.930 Punkten und damit über 1,2 Prozent im Minus. Börsianer sprechen von einem „hypernervösen“ Handel. Verantwortlich seien die nicht enden wollende Griechenland-Schuldenkrise. Bis sich hier tatsächlich eine Lösung abzeichnet, dürfte sich der Kaufdruck im DAX in Grenzen halten. Als weitere Belastungen für die Aktienmärkte kommen die wieder ansteigenden Renditen am Anleihemarkt hinzu.

Thema des Tages

Einen Tag vor einem weiteren Spitzentreffen zur Lösung der Schuldenkrise in Griechenland hat die Regierung in Athen neue Reformvorschläge vorgelegt. Das Ziel sei es, mit Alternativvorschlägen die Unterschiede über die Sparmaßnahmen zu überbrücken und zu definieren, wie die griechischen Schulden tragfähig werden, erklärten Kreise der Regierung laut der dpa. „Die griechische Seite wird den Austausch von Ansichten mit den Institutionen auf politischer Ebene fortsetzen, (und) wartet mit Interesse auf ihre offizielle Position“, hieß es weiter.

Die EU-Kommission prüfe die Unterlagen derzeit, sagten Sprecher in Brüssel. Medien berichteten bereits, dass die Vorschläge in Brüssel als nicht ausreichend erachtet werden. Morgen wollen Bundeskanzlerin Merkel, der französische Präsident Hollande und der griechische Ministerpräsident Tsipras neue Gespräche führen. Tsipras bekräftigte heute in einem Interview, eine Einigung werde es nur geben, wenn die internationalen Gläubiger auf die geforderten Rentenkürzungen verzichteten. Der Grieche sagte ein Horrorszenario voraus, sollte sein Land die Eurozone verlassen müssen. Denn dann könnten Spanien oder Italien dieses Schicksal teilen, dies wiederum könnte dies zum Zusammenbruch der Währungsunion führen. „Es wäre der Anfang vom Ende der Eurozone.“

Aktien im Blick

Deutsche Bank-Titel geben heute ihre Zuwächse nach dem angekündigten Chefwechsel wieder ab und liegen akt. 2,41 % im Minus. Für Unruhe sorgen Durchsuchungen der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt in der Bank. Die Razzia in der Konzernzentrale soll sich auf Transaktionen von Kunden der Deutschen Bank beziehen. Laut Nachrichtenagenturen steht der Verdacht auf Steuerhinterziehungen im Raum.

Die Aktien der Deutschen Telekom sind am Vormittag auf den tiefsten Stand seit Januar abgesackt. Zuletzt lagen die T-Aktien mit 2,33 % im Minus. CEO Höttges hat sich laut New York Post gegen eine Fusion der US-Mobilfunktocher mit dem Satellitenfernsehanbieter Dish ausgesprochen. Der Konzern hat diese Aussagen allerdings bereits dementiert.

Verdi setzte ihren unbefristeten Streik bei der Deutschen Post fort, die Aktie verliert knapp zwei Prozent.

Konjunktur

Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone legte im ersten Quartal um 0,4 Prozent zum Vorquartal zu, wie die europäische Statistikbehörde nach einer zweiten Schätzung mitteilte und damit eine erste Erhebung bestätigte. Das ist der stärkste Zuwachs seit dem zweiten Quartal 2013.

Währungen

Der Euro zeigt sich zum US-Dollar im Mittagshandel stabil bei 1,1285 Dollar. Am Montag hatte der Euro um etwa zwei Cent zugelegt. Die feststeckenden Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Geldgebern dürften aber weiterhin Druck auf die Gemeinschaftswährung ausüben. EUR/GBP zeigt sich nach guten BIP-Daten aus der Eurozone fester bei 0,7358.

Rohstoffe

Die Ölpreise sind am Dienstag gestiegen. Die Sorte Brent legte um fast ein Dollar zu, ähnlich fest zeigte sich die US-Sorte WTI. Händler erklärten den Anstieg unter anderem mit der Aussicht auf einen weiteren Rückgang der Ölreserven in den USA.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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