Fundamentale Nachricht
13:06 Uhr, 13.04.2015

DAX: Hohe Erwartungen an die anstehende Berichtssaison

Nach seinem jüngsten Rekordlauf tritt der deutsche Leitindex am Montag auf der Stelle. Experten verweisen auf eine nur wenig gefüllte Konjunkturagenda.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Angesichts kaum vorhandener externer Impulse zeigt sich der deutsche Aktienmarkt zu Wochenbeginn entspannt. Am vergangenen Freitag war es noch zu einer Kursexplosion auf den neuen Höchststand von 12.390 Punkten gekommen. Die heutige Verschnaufpause mag da nicht verwundern. Angesichts der von der EZB-Geldpolitik angetriebenen Aktienkurse bekommen immer mehr Experten weiche Knie und warnen, dass die Kurse der wirtschaftlichen Entwicklung davonlaufen könnten. Die anstehende Berichtssaison deutscher Unternehmen rückt in diesem Zusammenhang besonders in den Fokus - besonders gute Ergebnisse sollten den hohen Bewertungen gerecht werden, wie Experten betonten.

Thema des Tages

Chinas Außenhandel zeigt sich weiterhin schwach. Im März wurde bei den Exporten ein starker Rückgang von 14,6 Prozent verzeichnet, verglichen mit der Bloomberg-Konsensschätzung von plus 8,2 Prozent. Der ungewöhnliche Rückgang der Ausfuhren demonstriert die schwache Nachfrage nach Waren „Made in China“. Die Einfuhren gingen zugleich um 12,3 Prozent zurück (Prognose: -11,3 %). Der Rückgang der Einfuhren deutet auch schwache heimische Nachfrage in China hin. Auch im zweiten Quartal könne man nicht von stabilen Exporten ausgehen, kündigte ein Sprecher der Pekinger Regierung bereits an.

Die Exporte stiegen in den ersten drei Monaten dieses Jahres insgesamt noch um 4,9 Prozent, während die Importe um 17,3 Prozent zurückgingen. Im ersten Quartal ging der Außenhandel insgesamt um 6 Prozent auf 5,54 Billionen Yuan (841 Mrd. Euro) zurück. Als Ziel für dieses Jahr hatte die Regierung eigentlich einen Zuwachs des Außenhandels um sechs Prozent erwartet.

Die schwachen Daten könnten den Druck auf die kommunistische Regierung in Peking, Konjunkturstimuli zur Anregung der Wirtschaft aufzulegen, erhöhen. Die Führung erhofft sich für dieses Jahr ein BIP-Wachstum von 7 Prozent. Ein erster entscheidender Hinweis, ob dies Ziel erreichbar bleibt, könnten die Wachstumszahlen zum ersten Quartal liefern, die in der Nacht von Dienstag auf Montag veröffentlicht werden.

Aktien im Blick

Die Unsicherheit wegen des Machtkampfs im Hause Volkswagen schreckt die Aktionäre auf. VW-Vorzüge geben 1,24 % ab.

Wincor Nixdorf aktuell mit 12,82 % auf Tauchstation. Der Zahlungsabwickler hat seine Jahresziele gesenkt.


Eine Meilensteinzahlung beflügelt die Aktien von Morphosys um 4,86 %.

Konjunktur

Laut der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz haben die 616 börsennotierten Unternehmen in Deutschland in diesem Jahr Rekord-Dividenden von insgesamt 41,7 Milliarden Euro ausgeschüttet. Die bisheriger Bestmarke aus dem Jahr 2008 wurdee damit um 9,2 Prozent übertroffen.

Die italienische Industrie hat im Februar 0,6 Prozent mehr produziert als im Vormonat. Volkswirte hatten nur einen Zuwachs um 0,5 Prozent erwartet. Im Vormonat war die Produktion noch um 0,7 Prozent eingebrochen.

Währungen

Der US-Dollar ist fester in die neue Handelswoche gestartet, wobei der Greenback nach Kommentaren der US-Notenbanker Lacker und Williams weiterhin von der Erwartung profitiert, dass die FED auf dem Wege ist, die Leitzinsen zeitig anzuheben. EUR/USD notierte im Tief bislang bei 1,0528, während GBP/USD bislang zutiefst bei 1,4562 gehandelt wurde – der tiefste Stand seit Juni 2010. USD/JPY notierte nach im Rahmen der Erwartungen oder besser als gedacht ausgefallenen japanischen Wirtschaftsdaten bislang bei 120,84 im Hoch.

Rohstoffe

Gold gibt im Umfeld eines weiter erstarkenden US-Dollars zu Wochenbeginn nach und notierte bislang bei 1.197,90 US-Dollar je Unze im Tief. Damit verliert das Edelmetall bereits an vier der vergangenen fünf Handelstage an Wert.

Der US-Ölpreis (WTI) erreichte dabei am Morgen ein frisches Zweimonatshoch bei 54,81 US-Dollar je Barrel. Ein Grund für die positive Entwicklung der Notierungen ist, dass möglicherweise doch nicht so schnell wie zunächst angenommen zusätzliches iranisches Öl auf den Markt kommen wird.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten