Dax-Höhenflug lässt Privatanleger kalt
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Obwohl der DAX im Oktober ein Fünfjahreshoch erreichte, bleiben die deutschen Privatinvestoren vorsichtig: Nach dem Stimmungstief im September erhöhte sich der Anteil der Börsenoptimisten um 2,8 Prozentpunkte nur leicht auf 54,5 Prozent. Dies ergab die aktuelle Investor Confidence Studie von JPMorgan Asset Management.
Somit hält zwar immer noch mehr als die Hälfte der befragten Privatanleger eine positive Entwicklung des deutschen Aktienmarktes im nächsten halben Jahr für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich. Als der DAX im Mai zum ersten Mal an den 6.000er-Marke kratzte, waren es aber noch zwei Drittel der Befragten. Der Anteil der Pessimisten stieg zudem im Oktober leicht von 13,4 auf 14,3 Prozent an.
"Ungeachtet der Tatsache, dass alle Aktienmärkte weltweit neue Rekordmarken feiern konnten, scheinen die deutschen Privatanleger nach wie vor verunsichert", erläutert Jean Guido Servais, Marketing Director Deutschland, Österreich und Schweiz bei JPMorgan Asset Management. Dies lasse sich auch bei den institutionellen Anleger beobachten, deren Risikoneigung deutlich zurückgegangen ist: "Nach einem 20- Jahreshoch im Mai ist der so genannte Risk Appetite Index im Oktober auf ein Dreijahrestief gesunken", so Servais.
Mit dem leichten Stimmungsanstieg der Anleger konnte auch der JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Gesamtindex wieder zulegen: Dieser Mittelwert aus den einzelnen Antworten lag mit 4,6 im Oktober 0,3 Punkte über dem im Vormonat erreichten Jahrestiefstwert.
Der Anteil der Investmentbesitzer in Deutschland ist leicht gestiegen: Mit 20 Prozent stieg der Anteil der Befragten, die bereits in Aktien, Investmentfonds, Optionsscheine oder Rentenpapiere investiert haben, um 0,8 Prozentpunkte. Damit wird nach wie vor nur jeder Fünfte der rund 2.000 Befragten im JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Index erfasst. Für ein umfassendes Stimmungsbild ist somit auch ein zusätzlicher Blick auf die Gesamtbevölkerung aufschlussreich. Hier ist der leichte Stimmungsaufschwung der Investmentbesitzer nicht festzustellen: An steigende Börsenkurse glauben nur noch 28,2 Prozent, das ist ein leichter Rückgang um 0,1 Prozentpunkte. Der Anteil der Pessimisten stieg parallel von 29,7 auf 32,4 Prozent. Analog sank der Indexwert um 0,4 Punkte auf -1,8.
Zum dritten Mal in Folge geht die Investitionslust der deutschen Privatanleger zurück: Die Bereitschaft, in den nächsten zwölf Monaten Geld anzulegen, sank um weitere 4,5 Prozentpunkte. Nun planen nur noch 40,8 Prozent der befragten Anleger Investitionen – im Juli waren dies noch 47,7 und im April sogar noch 53,4 Prozent. Parallel gibt mit 49,5 Prozent nun fast jeder Zweite an, im nächsten Jahr definitiv kein Geld anlegen zu wollen. So negativ war das Investitionsklima zuletzt im März 2005.
Fondsinvestitionen mussten zwar Anteile einbüßen, liegen mit 24,2 Prozent aber weiterhin auf der Spitzenposition der geplanten Anlageformen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.