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18:15 Uhr, 02.07.2009

Dax: Heftige Korrektur

Frankfurt (BoerseGo.de) – Am deutschen Aktienmarkt kam es heute zu schweren Verlusten. Nach einer schwachen Eröffnung schickten die US-Arbeitsmarktdaten den Dax deutlich auf Talfahrt. Der Bluechip-Index beendete den Xetra-Handel auf Tagestief bei 4718,49 Zählern mit 3,81 Prozent im Minus.

In den USA ist die Arbeitslosenquote auf 9,5 Prozent gestiegen, wodurch Hoffnungen auf eine schnelle Erholung der Konjunktur untergraben wurden. Auch besser als erwartet ausgefallene Daten zu den amerikanischen Industrieaufträgen konnten die Abwärtsspirale nicht stoppen. Marktbeobachter verweisen zudem auf den Bruch wichtiger charttechnischer Marken, um die Heftigkeit des Einbruchs zu erklären.

Die am frühen Nachmittag getroffene Entscheidung der EZB den Leitzins auf dem historisch niedrigen Niveau von einem Prozent zu belassen war vom Markt erwartet worden, und übte deshalb keinen nennenswerten Einfluss auf das Handelsgeschehen aus. Auch die zuvor gemeldeten Daten zur Arbeitslosigkeit und den Erzeugerpreisen im Euroraum konnten dem Markt keinen Auftrieb verschaffen. Negativ Automobilabsatzstatistiken aus den USA belasteten die Werte des Sektors deutlich, Automobilaktien gehörten zu den größten Verlierern. Berichte, wonach manche deutsche Hersteller wegen der hohen Rabatte bis zu 1.800 Euro Verlust pro Neuwagen einfahren, taten ihr übriges um die Stimmung endgültig zu verhageln.

In der Folge büßten die Aktien von Volkswagen 7,8 Prozent auf 228,85 Euro ein, Daimler verbilligten sich um mehr als 5 Prozent auf 24,98 Euro, beim Lastwagenhersteller MAN stand ein Minus von 4,65 Prozent auf 42,63 Euro zu Buche. Auch die Finanzwerte mussten kräftig Federn lassen, angeführt vom Vortagesgewinner Commerzbank, dessen Anteile 6,47 Prozent abgaben, dicht gefolgt von der Deutschen Börse mit 6,21 Prozent. Hier wirkten sich auch die bereits am Vorabend gemeldeten schlechten Orderzahlen für den Monat Juni aus. Einziger Gewinner im Index war die Aktie des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care, die 0,9 Prozent zulegen konnte. Damit machte der Wert seinem Ruf als sicherer Hafen in schwierigen Zeiten erneut alle Ehre.

In der zweiten Reihe machte Heidelberg Cement erneut von sich reden, nachdem die zum UniCredit gehörende HypoVereinsbank mit 6,4 Prozent bei dem angeschlagenen Unternehmen eingestiegen war. Abgegeben wurden die Anteile vom Sohn des verstorbenen Industriellen Adolf Merckle, die Aktie verzeichnete einen vergleichsweise geringen Abschlag von 1,56 Prozent. Stärker abwärts ging es für den Touristikkonzern Tui, den größten Anteilseigner der Reederei Hapag Lloyd. Befürchtungen über Belastungen aus dieser Beteiligung drückten die Titel um 7,41 Prozent. Damit war Tui nach der insolventen Arcandor der größte Verlierer im M-Dax. Größter Gewinner mit einem Aufschlag von 3,8 Prozent waren dagegen die Aktien von Heidelberger Druck, die von Medienberichten beflügelt wurden, wonach das Unternehmen dringend benötigte Kredite von KfW und Geschäftsbanken schon in der nächsten Woche erhalten könnte.

Im Tec-Dax setzten sich Phoenix Solar mit einem Kursplus von annähernd 6 Prozent nach einem positiven Analystenkommentar klar an die Spitze. Ebenfalls gefragt waren auch die Anteile von QSC, die 4 Prozent zulegen konnten. Abgegeben wurden dagegen Infineon mit minus 6,7 Prozent und Q-Cells mit minus 5,7 Prozent.

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