DAX hängt S&P500 deutlich ab – Investoren warten auf US-Halbzeitwahl und -Inflationsdaten
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- Meta Platforms IncKursstand: 96,720 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
Die Stimmung vieler DAX-Anleger hellt sich zusehends auf. Der Index ist am gestrigen Montag zwischenzeitlich über die Marke von 13.600 Punkten geklettert und lag damit in Schlagweite der 200-Tage-Linie von 13.636,14 Punkten. Damit ist die Erholungsrally beim DAX nahtlos weitergegangen, nachdem er in der vergangenen Woche um 1,6 Prozent geklettert war. Hingegen hat der S&P 500 in der vergangenen Woche um 3,3 Prozent nachgegeben, während beim Nasdaq Composite sogar ein Rückgang um 5,7 Prozent zu Buche stand.
Die Gründe dafür, dass die Schere zwischen dem DAX und den US-Indizes aufgeht:
Die US-Indizes leiden deutlich stärker unter den anhaltenden Zinserhöhungen der Fed. Hingegen profitiert der DAX mit seinen zahlreichen Zyklikern stärker von den erneuten Spekulationen über eine Lockerung der Corona-Lockdowns in China. Für zusätzlichen Rückenwind bei dem Index sorgen die anhaltenden Umschichtungen der Investoren von Growth- in Value-Aktien, was dem DAX mit seinen zahlreichen Value-Aktien sehr zugutekommt.
Am gestrigen Montag standen zudem die Aktien von Apple und Meta Platforms stark im Blick der Investoren. Apple hat angekündigt, dass es Lieferschwierigkeiten bei dem iPhone 14 Pro-Modellen gibt. Laut einem Bericht des Wall Street Journal soll Meta in den nächsten Tagen einen deutlichen Personalabbau ankündigen.
US-Wahl ganz oben auf der Agenda
Außerdem findet heute die Halbzeitwahl in den USA statt, die ebenfalls Thema in der Sendung sein wird. Könnten die Republikaner beide Häuser des Kongress, also sowohl den Senat, also auch das Repräsentantenhaus zurückerobern? Und welche Folgen könnte das für S&P500, Nasdaq und damit auch den DAX haben? In den vergangenen Jahrzehnten haben die US-Indizes häufig am Tag nach der Halbzeitwahl eine Kehrtwende nach oben gemacht. Könnte das auch diesmal der Fall sein?
Die gestrige Rally bei S&P500 und Nasdaq könnte darauf hindeuten, dass die Indizes bereits in Vorfreude auf den Wahlausgang sind. Schließlich haben die Indizes dem Anstieg der Zinsen für zehnjährige US-Anleihen getrotzt, obwohl sie mit 4,22 Prozent in der Nähe des 15-Jahres-Hochs liegen.
Zudem rücken die US-Inflationsdaten am Donnerstag schnell in den Fokus der Investoren. Laut den Schätzungen der Volkswirte sollen die Verbraucherpreise im Oktober um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen sein, gegenüber dem Vorjahr soll ein Plus von 8,0 Prozent zu Buche stehen, nach 8,2 Prozent für September. Damit würde die Inflationsrate im Jahresvergleich weiter allmählich zurückgehen.
Zudem soll die Kernrate, also die um Nahrungsmittel und Energie bereinigten Verbraucherpreise, im Monatsvergleich einen Anstieg von 0,5 Prozent zeigen. Zudem soll die Kernrate im Jahresvergleich bei 6,6 Prozent liegen und damit das Niveau des Vormonats egalisieren.
Mich würde es nicht überraschen, wenn sowohl die Inflations- als auch die Kernrate höher ausfallen würden als erwartet. Umso spannender wird es dann sein zu beobachten, ob die Rally bei S&P500 und DAX dennoch weitergeht.
Inflationsdaten aus China im Fokus
Zudem warten Investoren auf eine Reihe von Konjunkturdaten.
Am Mittwoch früh kommen aus China die Daten zu Inflation und Erzeugerpreisen.
Um 16.30 Uhr werden die Daten zu den US-Öllagervorräten veröffentlicht.
Gespanntes Warten auf US-Inflationsdaten
Am Donnerstag werden um 14.30 Uhr die US-Inflationsdaten bekanntgegeben (siehe oben). Je nachdem wie sie ausfallen, könnte das für deutliche Ausschläge an der Börse sorgen. Wenn die Zahlen Hoffnung auf eine mögliche Zinspause der Fed schüren sollten, würde das S&P500, Nasdaq und DAX neuen Auftrieb geben.
US-Verbrauchervertrauen im Blick
Am Freitag werden um 8 Uhr die endgültigen Inflationsdaten für Deutschland bekanntgegeben. Laut den vorläufigen Zahlen war die Inflationsrate im Oktober auf herbe 10,4 Prozent gestiegen.
Ebenfalls um 8 Uhr werden die BIP-Zahlen für Großbritannien bekanntgegeben. Laut den Schätzungen soll die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken sein, nachdem im zweiten Quartal noch ein Plus von 0,2 Prozent zu Buche gestanden war. Sollten die Zahlen für das dritte Quartal wie erwartet oder schlechter ausfallen, und damit Rezessionssorgen schüren, könnte das für erneuten Abwärtsdruck auf das britische Pfund gegenüber dem Dollar sorgen.
Um 16 Uhr veröffentlicht die Universität Michigan die Zahlen zum US-Verbrauchervertrauen. Für November wird ein leichter Rückgang auf 59,6 Punkte vorhergesagt. Dabei schauen Investoren gerade auch die Inflationserwartungen auf Ein-Jahres-, sowie auf 5-Jahres-Sicht.
In meiner Sendung "Euer Egmond" analysiere ich wöchentlich die Märkte!
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