DAX® - Gutes Quartal, verhaltene Charttechnik
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Gutes Quartal, verhaltene Charttechnik
Zum Wochen- und Quartalsschluss konnte der DAX® deutlich zulegen und die Marke von 11.500 Punkten zurückerobern. Für die ersten drei Monate des Börsenjahrgangs 2019 steht somit ein Kursplus von mehr als 9 % zu Buche. Darüber hinaus ist der April unter saisonalen Gesichtspunkten nochmals ein guter Börsenmonat. Dies gilt sowohl im Allgemeinen als auch speziell für den typischen Verlauf des Aprils in Vorwahljahren der USA. Als Spielverderber erweist sich aber weiterhin die konkrete charttechnische Situation. So stellen das Scheitern an der 200-Tages-Linie (akt. bei 11.723 Punkten) sowie die vorliegende Bärenflagge für uns unverändert die entscheidenden Belastungsfaktoren dar. Als wichtiger Widerstand fungiert dabei der ehemalige Erholungstrend seit Ende Dezember (akt. bei 11.635 Punkten), der gleichzeitig als untere Begrenzung der diskutierten Flaggenkonsolidierung fungiert. Dank der guten Vorgaben dürfte der DAX® heute bis zu der angeführten Widerstandszone vorstoßen. Für einen endgültigen Befreiungsschlag ist aber unverändert ein Sprung über die langfristige Glättung nötig.
Innenstäbe als Taktgeber
Obwohl die Covestro-Aktie im Februar den steilen Abwärtstrend seit Ende August zu den Akten legen konnte, pendelt der Titel im Dunstkreis der horizontalen Hürden bei rund 50 EUR lediglich seitwärts. Das hat zur Konsequenz, dass die zum Monatsultimo Januar/Februar gesetzte Handelsspanne seit acht Wochen Bestand hat („inside weeks“). Selbst auf Monatsbasis schlägt sich die beschriebene Bewegungsarmut in drei aufeinanderfolgenden Innenstäben nieder. Der Charme der beschriebenen Konstellation liegt darin, dass solche „inside candles“ in der Vergangenheit oftmals Vorboten eines neuen dynamischen Bewegungsimpulses waren. Vor diesem Hintergrund definieren wir einen Anstieg über das bisherige Jahreshoch bei 52,08 EUR, der die beschriebenen Innenstäbe positiv auflösen würde, als entscheidenden Katalysator auf der Oberseite. Im Erfolgsfall definieren die Tiefs bei rund 60 EUR in Kombination mit der 200-Tages-Linie (akt. bei 60,38 EUR) das nächste Anlaufziel. Andererseits würde ein Abgleiten unter die Marke von 45,77 EUR die o. g. „inside weeks“ nach Süden auflösen und damit die Stabilisierung der letzten Wochen zunichtemachen.
Der (negative) Charme ...
... der runden Kursmarke. In der Technischen Analyse besitzen runde Kursmarken eine besondere Bedeutung. Gerade an Niveaus wie 1.000, 10.000 oder wie im Fall des Bovespa bei 100.000 Punkten kommt es oftmals zu Umkehrbewegungen. Bei den brasilianischen Standardwerten dokumentiert der „high wave doji“ vom März die Gefahr von Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten Rekordhoch bei 100.439 Punkten. In die gleiche Kerbe schlagen derzeit verschiedene Indikatoren, die negative Divergenzen aufweisen, indem die letzten Allzeithochs nicht mehr durch entsprechende Indikatorenpendants bestätigt wurden. Vor diesem Hintergrund favorisieren wir derzeit eine Atempause und Investoren sollten vor allem nach möglichen Unterstützungen Ausschau halten. Besonders markant ist aus unserer Sicht die Bastion aus den Hochpunkten von Anfang 2018 bei rund 87.000 Punkten, einem ehemaligen Fibonacci-Projektionslevel (86.877 Punkte) und dem im letzten Jahr etablierten, steilen Haussetrend (akt. bei 85.893 Punkten). Eine Konsolidierung bis zu dieser Kumulationsunterstützung hätte einen gesunden, trendbestätigenden Charakter. Unterhalb dieser Haltezone würde der Chartverlauf des Bovespa allerdings deutlich größeren Schaden nehmen.
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Autor: Jörg Scherer
