DAX® - Gute Argumente - für beide Seiten
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Gute Argumente - für beide Seiten
Zunächst sah es gestern nach einem weiteren Handelstag „in stabiler Seitenlage“ im Dunstkreis der 50-Tages-Linie (akt. bei 15.711 Punkten) aus. Doch am Nachmittag setzten erneut Gewinnmitnahmen ein, womit sich das Verhaltensmuster der letzten Handelstage wiederholte. Da die Abwärtskurslücke (obere Gapkante bei 15.827 Punkte) vom 8. September weiter Bestand hat, bleibt das Chartbild aktuell angeschlagen. Auch von Seiten der Marktbreite kommen immer mehr Warnsignale – jetzt auch aus dem Technologiesektor (siehe Analyse unten). In Deutschland warten in der nächsten Woche zudem die besonderen saisonalen Belastungsfaktoren durch die Indexerweiterung sowie durch die Bundestagswahl. Diesen Bremsklötzen zum Trotz dürfte der DAX® dank der Vorgaben heute freundlich in den Tag starten. Für einen Hoffnungsschimmer sorgt zudem die aktuelle Sentimenterhebung der American Association of Individual Investors (AAII). Der Anteil der Bullen unter den US-Privatanlegern ist von 38,9 % auf nur noch 22,4 % regelrecht eingebrochen und erreicht damit den niedrigsten Stand seit Juli 2020. Marginale Preis- bei starken Sentimentkorrekturen sind eher positiv zu werten.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Hypothek Marktbreite
Zur Advance-/Decline-Linie für die amerikanischen Technologietitel haben wir nach unserer gestrigen Analyse eine Reihe von Rückfragen erhalten. Deshalb gehen wir heute gerne nochmals explizit auf den ältesten Marktbreiteindikator ein. Zur Berechnung wird der Saldo aller gestiegenen und gefallenen Aktien ermittelt. Vereinfacht ausgedrückt gilt eine Aufwärtsbewegung solange als gesund, wie die Hause von der Mehrzahl der Aktien getragen wird. Typisch für die Spätphase einer Aufschwungphase ist dagegen, dass nur noch wenige hochkapitalisierte Titel den zugrundeliegenden Index auf neue Hochstände treiben, während die Masse der Indexmitglieder bereits zurückbleibt. Genau diese Konstellation herrscht inzwischen aber vor! So bestätigt die Advance-/Decline-Linie die jüngsten Rekordstände des Technologiebarometers nicht mehr. Dadurch entsteht eine negative Divergenz, welche signalisiert, dass der Grad an Selektivität zunimmt. Im Verlauf des Marktbreiteindikators liegt zudem eine abgeschlossene Topbildung vor (siehe Chart). Unter dem Strich hinterlässt die Analyse der A-/D-Linie bei Investoren deshalb einen faden Beigeschmack.
Nasdaq-100 Index® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart Nasdaq-100 Index®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Ein Chart sagt mehr als 1.000 Worte
Dank der damals vorliegenden Bodenbildung hatten wir den Chart des Strompreises im Jahresausblick 2018 besonders hervorgehoben. Inzwischen notiert der Preis der Elektrizität erstmals über der Marke von 100 EUR/MWh. Allein im bisherigen Jahresverlauf 2021 hat sich der Strompreis verdoppelt. Charttechnisch ist die Hausse also absolut intakt, zumal der Spurt über das 2008er-Hoch (90,80 EUR/MWh) für einen Vorstoß in „uncharted territory“ und somit für eines der besten Signale der Technischen Analyse sorgt. Die Parallele zum Aufwärtstrend seit 2016 (akt. bei 109,41 EUR/MWh) definiert im dreistelligen Kursbereich eine der wenigen verbliebenen Barrieren. Aber auch unter Risikogesichtspunkten liefert der aktuelle Chartverlauf Anlegern eine wichtige Orientierungshilfe. Schließlich signalisieren der steile Kursanstieg der letzten Monate in Kombination mit den jüngsten beiden Aufwärtsgaps, dass die Rally mehr und mehr den Charakter einer Fahnenstange trägt. Die Haltezone aus der 261,8 %-Fibonacci-Projektion des Korrekturimpulses von Ende 2018 bis März 2020 (93,86 EUR/MWh) und dem o. g. Hoch von 2008 bietet sich deshalb als Absicherung an. Der Chart besitzt aber noch eine andere Dimension: Das Thema Inflation dürfte so schnell nicht verschwinden.
Strompreis (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Drohende S-K-S-Formation
Die Erholung seit dem Tief vom März 2020 bei 89 USD steht bei der Boeing-Aktie vor dem ultimativen Lackmustest. Dass das charttechnische Bild angeschlagen ist, signalisiert beispielsweise der Rutsch unter die Glättungslinien der letzten 38 bzw. 200 Tage (akt. bei 222,67/229,11 USD). Noch schwerwiegender ist allerdings die drohende Schulter-Kopf-Schulter-Formation (siehe Chart). Die steigende Nackenlinie der möglichen Trendwendeformation verläuft aktuell bei 209,58 USD. Entsprechend würde ein Abgleiten unter dieses Level für ein bedeutendes Ausstiegssignal sorgen. Das gilt umso mehr, da eine negative Weichenstellung zusätzlich noch ein Dreiecksmuster nach unten auflösen würde. Rein rechnerisch hält das beschriebene S-K-S-Muster ein kalkulatorisches Abschlagspotential von rund 80 USD bereit. Bei einer negativen Weichenstellung dürften also die Aufwärtskurslücken vom November vergangenen Jahres (untere Gapkanten bei 187,26 USD bzw. 158,47 USD) geschlossen werden. Als Absicherung für neue Shortpositionen ist im Ausbruchsfall die o. g. 200-Tages-Linie prädestiniert.
Boeing (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart Boeing
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer