DAX: Griechenland-Unsicherheit sorgt für Rücksetzer
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Erwähnte Instrumente
DAX
Die frischen Ankündigungen aus Athen von der neuen Regierung versalzen den Anlegern am deutschen Aktienmarkt die Suppe. Die gute Laune zu Handelsbeginn ist wie weggeblasen. Am Morgen hatten noch gute Nachrichten von der Wall Street den deutschen Aktienmarkt belebt. Insbesondere die überragende Bilanz des iPhone-Herstellers Apple drehte das Marktsentiment ins Positive. Dann aber schmolzen die Gewinne wieder. Der deutsche Leitindex gab zuletzt 0,08 % auf 10.620 Punkte ab. Zudem halten sich einige Anleger vor der Notenbanksitzung am Abend in den USA zurück, wie es hieß.
Charttechnik
Etwas über der 10.589iger Unterstützung herum wird der Dax derzeit gehandelt und hat damit zunächst die Korrektur von gestern nach einer stärkeren Eröffnung weiter fortgesetzt. Für ein Ende dieser muss der Dax direkt über 10.650 Punkte und im Anschluss auch 10.728 Punkte ansteigen. Ohne diese Impulse besteht die Gefahr weiterer Kursverlust hin zu 10.500 Punkten.
Thema des Tages
Die neue griechische Regierung will sich schnell an die Umsetzung ihrer Wahlversprechen machen. Ministerpräsident Tsipras sagte in der ersten Kabinettssitzung, das Volk erwarte einen radikalen Wandel. Tsipras bekräftigte das Ziel, Schuldenerleichterungen auszuhandeln. Er betonte, Griechenland wünsche keinen Bruch mit den Geldgebern, werde aber auch keine Unterwerfung akzeptieren. Er wolle, dass nach einer „gerechten“ Lösung gesucht werde, bei der beide Seiten - die Geldgeber und Griechenland - profitierten. Griechenland solle aus dem Teufelskreis der Überschuldung und der Rezession herauskommen. EU-Währungskommissar Moscovici kündigte bereits ein Entgegenkommen an. Die EU-Kommission wolle Athen helfen. Es müsse nun geprüft werden, wie mit dem Hilfsprogramm umgegangen werde.
Als eine ihrer ersten Amtshandlungen stoppte die neue Regierung in Athen die Privatisierung des größten griechischen Hafens in Piräus. Außerdem wurde der Verkauf des staatlichen Energieversorgers PCC auf Eis gelegt. Ferner sollen Tausende Staatsbedienstete, die im Zuge der Sparmaßnahmen entlassen worden waren, wieder eingestellt werden
Offenbar startet die neue Regierung mit einem Riesenloch im Haushalt von 4 Milliarden Euro. In der Hoffnung auf Steuersenkungen nach einem Sieg von Syriza hätten zahlreiche Griechen in den vergangenen zwei Monaten ihre Steuern nicht gezahlt, soweit dies möglich war, wie ein Mitarbeiter des Athener Finanzministeriums der dpa bestätigte.
Aktien im Blick
Bankentitel stehen am meisten wegen der Griechenland-Unsicherheit unter Druck. Die Commerzbank erleichtert sich um 2,08 %.
Siemens wird heute exDividende gehandelt (-5,56 %). Die Ausschüttung beträgt 3,30 Euro je Aktie.
Die Aktie der Software AG zeigte sich nach Vorlage durchwachsener Zahlen zunächst schwächer, drehte dann aber ins deutlich Plus (+4,74 %).
Konjunktur
Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf 1,5 % angehoben. Das sind 0,2 % mehr als bei der letzten Schätzung im Herbst.
Das DIW Berlin rechnet für das vierte Quartal 2014 und das erste Quartal 2015 mit einem Wirtschaftswachstum in Deutschland von jeweils 0,2 %.
Am Mittwoch stockte der Bund eine im Jahr 2046 fällige Anleihe auf. Die Rendite lag bei 1,07 %. Bei der letzten vergleichbaren Auktion hatte der Zinsaufschlag noch bei 1,77 % gelegen.
Die Konjunkturforschungsstelle (KOF) rechnet wegen der Franken-Aufwertung in diesem Jahr mit einem BIP-Rückgang der Schweiz von 0,5 % (bisher +1,9 %).
Währungen
Der US-Dollar bewegt sich am Vormittag im Vorfeld des Zinsentscheids der US-Notenbank gegenüber den anderen Hauptwährungen in unterschiedliche Richtungen. EUR/USD hat seine Erholung nach Erreichen eines frischen Elfjahrestiefs zu Wochenbeginn bei 1,1097 zunächst fortgesetzt und bei 1,1382 im Hoch notiert, bevor es zu einem Richtungswechsel kam, der das Währungspaar bislang bis 1,1358 hinab führte.
Gegenüber dem Franken gibt der Dollar deutlich nach. USD/CHF markierte ein Tagestief bei 0,8975, nachdem gemeldet worden ist, dass der UBS-Konsumindikator für die Schweiz im Dezember deutlich von 1,29 Zählern auf 1,42 Punkte gestiegen ist.
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