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08:50 Uhr, 09.03.2015

DAX: Griechenland und Zinsängste spucken Anlegern in die Suppe

Am Montag dürfte es der Dax erst einmal schwer haben. Die nach dem starken Arbeitsmarktbericht in den USA neu entflammten Ängste um eine baldige Zinswende sowie die ewige Krisen-Causa Griechenland drücken aufs Kontor.

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Schwache Vorgaben aus den USA sowie die Rückkehr der Debatte um die Zukunft Griechenlands im Euroverbund sorgen am Markt für eher verhaltene Stimmung, wie an vorbörslichen Taxen abzulesen ist. L&S taxiert den Dax eine Viertelstunde vor Handelseröffnung mit 0,24 Prozent bei 11.525 Punkten schwächer.

Überraschend robuste US-Arbeitsmarktdaten führten am Freitag an der Wall Street für erneute Spekulationen um eine baldige Zinswende. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial gab zum Handelsschluss 1,54 Prozent ab, ähnlich die Verluste bei den anderen großen Indizes S&P500 un der Nasdaq.

Der Startschuss für das billionenschwere Anleihekaufprogramm der EZB und starke US-Arbeitsmarktzahlen setzten die europäische Gemeinschaftswährung am Freitag gehörig unter Druck. Der Euro verlor gegenüber dem US-Dollar massiv um 1,52 Prozent und beendete den Tag bei 1,0862 Dollar - einem neuen 11-Jahrestief. Im frühen Handel zu Wochenbeginn zeigt sich das Währungspaar EUR/USD stabil. Aktuell notiert der Euro bei 1,0865 Dollar, nach 1,0847 Dollar. am späten Freitagabend. Ab heute will die EZB Monat für Monat 60 Milliarden Euro in die Märkte pumpen.

Wie geht es weiter mit dem Krisenland Griechenland?

Die Eurogruppe kommt heute in Brüssel zusammen, um die nächsten Schritte im Umgang mit Griechenland zu erörtern. Im Gegenzug für die Verlängerung des Hilfsprogramms bis Ende Juni für das Krisenland muss die griechische Regierung Reformen ausarbeiten. Finanzminister Varoufakis hatte dazu allgemein formulierte Vorschläge nach Brüssel geschickt. Diese reichen der EU-Kommission allerdings bei weitem nicht aus. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Dombrovskis sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, „weitere Kredite könnten nur ausgezahlt werden, wenn Athen die Reformauflagen des Programms einhalte“. Athen verweigert etwa eine konkrete Kassenprüfung durch die Kreditgeber. Laut FAZ will die Eurogruppe beschließen, dass die Vertreter der Geldgeber in der neuen Woche nach Athen zurückkehren, um die Bücher zu prüfen.

SPD-Fraktionschef Oppermann hat die Euro-Finanzminister derweil davor gewarnt, den finanziellen Forderungen Griechenlands nachzugeben. „Die Dringlichkeit der Anfrage darf nicht dazu führen, dass wir vorschnell die noch ausstehenden Kredite auszahlen“, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Deutscher Export erleidet zum Jahresstart einen kleinen Rückschlag

Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, lagen die Exporte Deutschlands im Januar 2,1 Prozent niedriger als im Dezember. Volkswirte hatten zwar mit einem Minus gerechnet, allerdings nur um 1,5 Prozent. Die Einfuhren nach Deutschland gingen um 0,3 Prozent zurück. Besonders schwach stellte sich im Januar der Außenhandel mit den Ländern der Eurozone dar.

Lindner: Schuldenbremse mit Sanktionen verknüpfen

Nach Ansicht des FDP-Vorsitzenden Lindner muss eine Schuldenbremse in der Landesverfassung mit Sanktionen für Verstöße verbunden werden. „Wenn wir in die Landesverfassung eine Schuldenbremse aufnehmen, dann sollte es eine mit Zähnen sein", sagte Lindner in einem Radiointerview. Lindner wies darauf hin, dass das NRW-Verfassungsgericht der rot-grünen Landesregierung schon mehrfach bescheinigt habe, dass ihr Haushalt gegen die Verfassung verstieß. Dies hatte bislang aber keine Konsequenzen.

Dürr stellt sich auf härtere Zeiten ein

Der Maschinenbauer und Autozulieferer Dürr erwartet für das laufende Geschäftsjahr eine geringere Ebit-Marge von 7,0 auf 7,5 Prozent. 2014 hatte der Autozulieferer noch seine Ebit-Marge von 8,4 auf 8,6 Prozent steigern können.

SZ: Finanzsteuer könnte Fiskus bis zu 45 Mrd. Euro einbringen

Eine Abgabe auf bestimmte Finanzgeschäfte könnte Deutschland laut einem Gutachten des DIW Berlin Mehreinnahmen von bis zu 45 Milliarden Euro einbringen. Die Studie, aus der die Süddeutsche Zeitung am Montag zitiert, erfolgte im Auftrag der SPD. Die Verhandlungen über die Finanztransaktionsteuer verlaufen derzeit schleppend. An diesem Dienstag beraten die Finanzminister der beteiligten 11 EU-Staaten erneut darüber.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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