Analyse
12:23 Uhr, 05.04.2019

DAX-Giganten – Bullen machen einen goldenen Schnitt

Ein zweites Mal haben 500 Punkte Korrektur ausgereicht, um die Bullen beim DAX wieder in die Spur zu bringen. Jetzt kann sich die Geschichte in einem anderen Punkt wiederholen und der Rally ein weiteres i-Tüpfelchen aufsetzen. Der DAX mag es eben harmonisch!

Erwähnte Instrumente

  • SAP SE
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    Kursstand: 101,981 € (Lang & Schwarz) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Allianz SE
    ISIN: DE0008404005Kopiert
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  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 101,981 € (Lang & Schwarz)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 206,355 € (Lang & Schwarz)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 101,561 € (Lang & Schwarz)
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.985,50 Pkt (Lang & Schwarz)

So schnell kann es gehen! In der letzten Ausgabe der DAX-Giganten musste man noch der Frage nachgehen, ob die Bullen tatsächlich nur eine Finte in Form einer kurzen, heftigen Abwärtswelle und einem direkt folgenden steilen Anstieg planen - "Februar 2.0" sozusagen. Und heute, eine Woche später, ist es bei Kursen um 12.000 Punkte Gewissheit: Wie im Februar haben rund 500 Punkte Korrektur gereicht, um die Bullen wieder in Kauflaune zu versetzen und die Hürden bei 11.500 und 11.623 Punkten genauso zu pulverisieren, wie die langfristige Barriere bei 11.723 Punkten. Damit wurde der goldene Schnitt der beiden Teilbewegungen bis 11.823 Punkte zur Gesamtstrecke von 10.279 bis 11.823 Punkte aufgehebelt und auch das Kursziel bei 11.942 Punkten im Rahmen der Kaufwelle abgearbeitet. Aber jetzt liegt ein weiterer goldener Schnitt vor, an dem die Bullen zu knabbern haben.

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Goldene Schnitte und temporäre Hochpunkte beim DAX

Wieder kommt es mit dem erreichten Hoch zu einer Symmetrie im Sinn des goldenen Schnitts: Der Teilanstieg seit 11.299 Punkten bis an das aktuelle Jahreshoch ist 61,8 % der Gesamtstrecke des Zwischentiefs von 10.863 Punkten bis zur 12.029 Punkte-Marke. Damit wäre eine harmonische Ausdehnung der Aufwärtsbewegungen erreicht und wie schon beim letzten Goldenen Schnitt an der 11.823 Punkte-Marke eine Korrekturbewegung bzw. ein temporäres, signifikantes Hoch wahrscheinlich.

Und trotz des Anstiegs seit gestern bleibt der DAX noch im Einzugsgebiet einer sich ausweitenden Dreiecksformation, die er zwar im gestrigen Handel formal nach oben verlassen hat, die jedoch weiterhin als Bremse auf die Rally einwirkt. Zudem liegt bei 12.065 Punkten der nächste Fibonacci-Zielbereich, das 61,8 %-Retracement (RT) der Verkaufswelle von Juni 2018 bei 13.170 bis an das Tief bei 10.279 Punkten. Und auch die 161,8 %-Extension der ersten Aufwärtswelle von 10.279 bis 11.367 Punkten notiert bei 12.040 Punkten.

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Natürlich haben die Bullen weiterhin das Heft des Handelns in der Hand. Dennoch könnte es auf dem aktuellen Niveau bzw. bei Kursen unter 12.065 Punkten zu einer Korrektur kommen. Ein erstes Indiz wäre ein Rückfall unter 11.942 Punkte-Marke. Bestätigt wäre die These einer temporären Korrektur mit einem Bruch des 23,6 %-RT der Rally seit 11.299 Punkten, das bei 11.857 Punkten liegt. Aufgrund der Wucht, mit der sich der Anstieg der letzten Tage vollzogen hat, dürfte das Korrekturpotenzial jedoch begrenzt sein. Schon an der 11.726 Punkte-Marke könnte die nächste mehrtägige Kaufwelle starten. Darunter würde das große Gap vom 01.April angelaufen. Sollte der DAX nicht an der 11.616 Punkte-Marke (23,6 %-RT der Strecke 10.279-12.029 Punkte) nach oben drehen, würde es zu einem Schluß des Gaps und einer vorübergehenden Korrekturausweitung bis 11.520 Punkte kommen. Aber erst unterhalb dieser Marke müsste man sich über den Fortbestand des Aufwärtstrends der letzten Monate Gedanken machen.

Sollte der DAX dagegen direkt - oder nach der beschriebenen Zwischenkorrektur - über 12.065 Punkte ausbrechen, liegen die nächsten Ziele bei 12.200 und 12.329 Punkten. Perfekt wäre die Rally, wenn in den kommenden Wochen auch das Zwischenhoch aus dem September 2018 bei 12.456 Punkten erreicht würde. Die Bullen haben dieses Ziel weiter klar vor Augen.

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SAP - Die Schwerkraft hat sie wieder

Mit dem Ausbruch über die Widerstandszone um 98,84 EUR beschleunigte sich die Rally bei der SAP-Aktie Ende März erneut und sorgte Ende der vergangenen Woche auch für den Ausbruch über die Barriere bei 102,46 / 102,72 EUR. In der Spitze erreichte der Wert fast schon den markanten Widerstand bei 105,28 EUR, ehe zuletzt eine scharfe Korrektur einsetzte. Diese dürfte unterhalb von 102,72 EUR bis 100,18/100,22 EUR führen. Dort könnten die Bullen wieder zuschlagen und den Aufwärtstrend bis 105,28 EUR fortsetzen. Darüber winkt das Allzeithoch bei 108,52 EUR.

Abgaben unter 100,18 EUR würden den Anstieg dagegen weiter abbremsen und zunächst zu einem Rückfall auf den Bereich um 98,84 EUR führen. Kann die Unterstützung nicht verteidigt werden, dürfte der Support bei 97,36 EUR einem Test unterzogen werden, ehe sich die Rally von dort aus fortsetzen könnte.

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Siemens - Ausbruch muss bestätigt werden

Nach dem Bruch der übergeordneten Abwärtstrendlinie Ende Februar erfolgte bei den Aktien von Siemens ein Anstieg an den Widerstand bei 99,99 EUR, an dem sich die Bullen im März die Zähne ausbissen. Eine scharfe Korrektur führte zum tiefen Pullback an die Abwärtstrendlinie, doch ausgehend von 94,60 EUR knüpften die Käufer an den ersten Teil der Erholung an und treiben den Wert in dieser Woche über die Hürde bei 99,99 EUR. Diesem kleinen Kaufsignal könnte jetzt zunächst ein Rücksetzer an das Gap vom Mittwochshandel folgen, ehe die Aktie oberhalb des heutigen Hochs weiter in Richtung 102,63 und schließlich 104,70 EUR anziehen dürfte. Selbst ein temporärer Anstieg bis 106,35 EUR wäre dann möglich.

Bei einem Rückfall unter 99,99 EUR müssten die Bullen dagegen schon im Bereich der 98,70 EUR-Marke aktiv werden, um weitere Abgaben bis 96,79 EUR zu verhindern. In diesem Fall könnte es sogar zum vorzeitigen Ende der Erholung und einer Verkaufswelle bis 94,60 - 94,92 EUR kommen. Denn noch ist der übergeordnete Abwärtstrend weiter tonangebend.

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Allianz - Krönender Abschluss?

Die massive Aufwärtsbewegung der Anteile der Allianz hat sich auch in den vergangenen Tagen fortgesetzt und nach der erfolgreichen Verteidigung der 194,66 EUR-Marke und dem Anstieg über 199,78 EUR zu einem weiteren Kaufimpuls geführt, der den Wert heute bereits über das 2018er Hoch bei 206,85 EUR katapultiert. Allerdings notieren die Aktien jetzt nicht nur am früheren Rallyhoch, sondern zudem im Bereich der 138,2 %-Projektion der Kaufwelle von 170,46 bis 188,08 EUR und dem 61,8 %-Projektionslevel des Anstiegs von 182,26 bis 202,20 EUR. Dieses Zielcluster um 206,85 EUR könnte jetzt zum Startpunkt für eine vorübergehende Korrektur bis 202,00 und 201,40 EUR werden. Dort hätten die Bullen wieder die Chance, den Aufwärtstrend mit einem Ausbruch über 208,00 EUR bis 210,61 EUR und darüber bereits bis 214,50 EUR fortzusetzen.

Abgaben unter die 201,40 EUR-Marke würden dagegen für eine deutlichere Gegenbewegung bis 197,70 /197,50 EUR und darunter bis 194,70 EUR sprechen. Den Aufwärtstrend würde aber auch ein solcher Rückfall nicht tangieren.

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Fazit: Der DAX könnte jetzt in eine vorübergehende Korrekturphase einschwenken. Die großen Ziele auf der Oberseite, insbesondere 12.441 und 12.456 Punkte, werden die Bullen dadurch nicht aus den Augen verlieren. SAP und Allianz sind aktuell nach den starken Zugewinnen der letzten Tage und Wochen korrekturanfällig und befinden sich trotzdem weiter in dynamischen Aufwärtsbewegungen. Und der Nachzügler Siemens hat nach einem kurzfristigen Pullback bereits in den nächsten Tagen die Chance, weiter Boden gutzumachen.

Wer also glaubt, er könne sich beim ersten Zucken nach unten auf einen goldenen Schnitt als Shortie freuen, könnte sich getäuscht sehen.

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1 Kommentar

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  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    2001 ist er um 1200 Punkte in der Baisse gestiegen bevors dann nochmal richtig aufs Maul

    gab - den Tag nie vor dem Abend loben

    15:06 Uhr, 05.04.2019

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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