DAX gibt Vortagesgewinne wieder ab – Anlegerhoffnungen sind leicht verwundbar
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Wie verwundbar die Hoffnungen der Anleger auf einen Wirkstoff gegen die tödliche Lungenkrankheit Covid-19 und damit einen schnellen Sieg im Kampf gegen das Coronavirus sind, zeigte die Reaktion gestern kurz vor sieben an der Wall Street. Mit den schwachen US-Arbeitsmarktdaten vom Nachmittag schien man sich angefreundet zu haben. Aber Medienberichte, dass Gilead Sciences‘ Ebola-Medikament Remdesivir bei der Behandlung von Covid-19-Erkrankten in einer klinischen Studie gefloppt ist, ließen die positive Stimmung kippen. Auch der Deutsche Aktienindex reagierte auf außerbörslichen Plattformen und gab in nur wenigen Minuten rund 150 Punkte ab.
Der Pharmakonzern selbst wies zwar die Darstellung der im Übrigen auch noch versehentlich von der Weltgesundheitsorganisation WHO ins Internet gestellten Studienergebnisse als „unangemessen“ zurück. Auch wurden sie inzwischen wieder von der Webseite entfernt, aber die Enttäuschung der Anleger bleibt. Der Deutsche Aktienindex folgt heute Morgen einer schwächeren Wall Street und liegt jetzt wieder rund 300 Punkte unter dem Hoch von gestern Nachmittag – aber auch, weil die Videokonferenz der EU-Mitglieder zwar nach außen mit einer Einigung verkauft wurde, aber dennoch ohne konkrete Ergebnisse endete.
Während diese Schaukelbörse Teil einer Bodenbildung sein kann, könnte ein Rutsch unter 10.142 Punkte technisch betrachtet den Versuch einer Stabilisierung nach dem Crash vereiteln und die Volatilität dürfte wieder zunehmen. Mit einem Minus von über sieben Prozent hat sich die Aktie des US-Chipherstellers Intel gestern aus dem Handel inklusive Nachbörse verabschiedet, nachdem man enttäuschende Quartalszahlen veröffentlichte. Heute dürfte der Ifo-Index um 10 Uhr neue Einblicke in den wirtschaftlichen Zustand in Deutschland gewähren, gefolgt von langlebigen Konsumgüterbestellungen um 14:30 Uhr aus den USA und dem Verbrauchervertrauen der Uni Michigan um 16 Uhr.
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