Kommentar
09:25 Uhr, 24.04.2020

DAX gibt Vortagesgewinne wieder ab – Anlegerhoffnungen sind leicht verwundbar

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Wie verwundbar die Hoffnungen der Anleger auf einen Wirkstoff gegen die tödliche Lungenkrankheit Covid-19 und damit einen schnellen Sieg im Kampf gegen das Coronavirus sind, zeigte die Reaktion gestern kurz vor sieben an der Wall Street. Mit den schwachen US-Arbeitsmarktdaten vom Nachmittag schien man sich angefreundet zu haben. Aber Medienberichte, dass Gilead Sciences‘ Ebola-Medikament Remdesivir bei der Behandlung von Covid-19-Erkrankten in einer klinischen Studie gefloppt ist, ließen die positive Stimmung kippen. Auch der Deutsche Aktienindex reagierte auf außerbörslichen Plattformen und gab in nur wenigen Minuten rund 150 Punkte ab.

Der Pharmakonzern selbst wies zwar die Darstellung der im Übrigen auch noch versehentlich von der Weltgesundheitsorganisation WHO ins Internet gestellten Studienergebnisse als „unangemessen“ zurück. Auch wurden sie inzwischen wieder von der Webseite entfernt, aber die Enttäuschung der Anleger bleibt. Der Deutsche Aktienindex folgt heute Morgen einer schwächeren Wall Street und liegt jetzt wieder rund 300 Punkte unter dem Hoch von gestern Nachmittag – aber auch, weil die Videokonferenz der EU-Mitglieder zwar nach außen mit einer Einigung verkauft wurde, aber dennoch ohne konkrete Ergebnisse endete.

Während diese Schaukelbörse Teil einer Bodenbildung sein kann, könnte ein Rutsch unter 10.142 Punkte technisch betrachtet den Versuch einer Stabilisierung nach dem Crash vereiteln und die Volatilität dürfte wieder zunehmen. Mit einem Minus von über sieben Prozent hat sich die Aktie des US-Chipherstellers Intel gestern aus dem Handel inklusive Nachbörse verabschiedet, nachdem man enttäuschende Quartalszahlen veröffentlichte. Heute dürfte der Ifo-Index um 10 Uhr neue Einblicke in den wirtschaftlichen Zustand in Deutschland gewähren, gefolgt von langlebigen Konsumgüterbestellungen um 14:30 Uhr aus den USA und dem Verbrauchervertrauen der Uni Michigan um 16 Uhr.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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