DAX® - Gesundes Luftholen
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Gesundes Luftholen
Nach den Kursgewinnen in der Spätphase 2020 und zu Jahresbeginn befindet sich der DAX® aktuell im Konsolidierungsmodus. Charttechnisch spiegelt sich diese Entwicklung beispielsweise in dem gestern ausgebildeten „inside day“ wider, d. h. die gestrige Tagesschwankungsbreite verblieb innerhalb des Pendants des Vortages. Im bisherigen Wochenverlauf fallen zudem die beiden, fast deckungsgleichen Tageshochs bei 14.000/14.008 Punkten ins Auge. Mit anderen Worten: Ein Spurt über diese Hürden definieren wir als Signalgeber auf der Oberseite. Schließlich würde dieser Befreiungsschlag das temporäre Durchatmen bereits wieder beenden. Im Erfolgsfall winkt ein Anlauf auf das Allzeithoch vom vergangenen Freitag (14.132 Punkte). Jenseits dieses Level markiert die 138,2 %-Fibonacci-Projektion der Abwärtsbewegung von September bis November (14.228 Punkte) das nächste Anlaufziel. Auf der Unterseite definiert die Kreuzunterstützung aus dem ehemaligen Aufwärtstrend seit Dezember 2018 (akt. bei 13.827 Punkten) und dem ehemaligen Rekordhoch vom Februar vergangenen Jahres bei 13.795 Punkten einen ersten wichtigen Rückzugsbereich. Unter strategischen Gesichtspunkten kommt jedoch erst den horizontalen Ausbruchsmarken bei 13.500 Punkten Signalcharakter zu.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Ein kleiner Zündfunke fehlt noch!
Beim Platinpreis handelt es sich derzeit um einen antizyklischen Überraschungskandidaten. Damit die Überraschung Realität wird, bedarf es noch eines entscheidenden Befreiungsschlags. Als solchen definieren wir einen Spurt über den Kreuzwiderstand aus den horizontalen Hürden bei rund 1.050 USD, dem 38,2 %-Fibonacci-Retracement des gesamten Baisseimpulses von 2011 bis 2020 (1.075 USD) sowie dem langfristigen, im Frühjahr 2008 etablierten Abwärtstrend (akt. bei 1.118 USD). Gelingt der Sprung über diese Hürden, wäre gleichzeitig die Bodenbildung der letzten drei Jahre abgeschlossen (siehe Chart). Aus der Höhe der unteren Umkehr ergibt sich im Erfolgsfall ein kalkulatorisches (Mindest-)Anschlusspotential von rund 350 USD. Das daraus resultierende Kursziel von 1.400 USD harmoniert recht gut mit den Tiefs von 2011/12 bei 1.338/1.375 USD. Hoffnungen in Sachen langfristige Bodenbildung wecken die bereits erfolgte Umkehr im Verlauf der Relativen Stärke (Levy) sowie das bestehende MACD-Kaufsignal. Zuvor hatten beide Trendfolger bereits jeweils positive Divergenzen ausgebildet. Auf der Unterseite gilt es indes, die Marke von 1.000 USD nicht mehr nachhaltig zu unterschreiten, denn dadurch würde die diskutierte Trendwende erst einmal auf die lange Bank geschoben.
Platin (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart Platin
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Gewinne laufen lassen – Stopps nachziehen
Einer unserer Lieblingsansätze verknüpft das Konzept der Relativen Stärke (Levy) mit dem Abschluss von charttechnischen Konsolidierungsmustern. Während ein hohes Momentum für Engagements ausschließlich in Richtung des übergeordneten Trends sorgt, signalisiert eine aufgelöste Konsolidierungsformation, dass der besagte Trend wieder Fahrt aufnimmt. Aus dieser idealtypischen Konstellation hat die Micron Technology-Aktie lehrbuchmäßig Kapital schlagen können (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 24. November/ 3. Dezember). Das mit einer hohen Relativen Stärke (Levy) nach oben aufgelöste Dreieck (siehe Chart) hält insgesamt sogar ein Anschlusspotential von 35 USD bereit, so dass dieses Konsolidierungsmuster weiterhin als Kurstreiber fungieren dürfte. Das nächste Etappenziel wird dabei durch die 161,8 %-Fibonacci-Projektion des 2018er-Rückschlags bei 87,07 USD abgesteckt. Wann immer ein Trend derart ins Laufen kommt, gewinnt allerdings auch stets das Money Management an Bedeutung. Zur Gewinnsicherung können Anleger den Stop-Loss für bestehende Engagements auf das Niveau der Hochpunkte vom Dezember bei gut 74 USD anheben.
Micron Technology (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart Micron Technology
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer