DAX - Gespannte Erwartung vor EZB-Sitzung
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Erwähnte Instrumente
DAX
Im Vorfeld des Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank beobachten Händler am deutschen Aktienmarkt einen vorsichtigen Handel. Zuletzt lag der DAX um 0,78 Prozent fester bei 11.417 Punkten. Angesichts der nahenden Zahlungsverpflichtungen Griechenlands steht das Ringen um eine Lösung im Schuldenstreit mit dem Land weiter im Fokus der Anleger. Die Aussichten auf eine Lösung noch bis Freitag sind dabei laut den Experten von CMC Markets gesunken. Denn die regierende Linkspartei Syriza habe gedroht, die anstehende Zahlung an den IWF nur bei Aussicht auf eine Einigung mit den Kreditgebern zu leisten. Griechenlands Premier Tsipras sieht mit den griechischen Reformvorschlägen Diskussionen um möglichen „Grexit" beendet. Die Kreditgeber haben auf die eingereichte Liste allerdings noch keine Reaktion gezeigt. Neben Griechenland rückt auch das Staatsanleihekaufprogramm der EZB auf die Agenda. Angesichts gestiegener Inflationserwartungen für die Eurozone dürfte EZB-Chef Draghi heute erneut betonen, das QE-Programm vollständig durchzuziehen.
Thema des Tages
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird sich an diesem Mittwoch laut Volkswirten zur Fortsetzung ihrer lockeren Geldpolitik bekennen. Der Markt erwartet zudem eine Zwischenbilanz zum laufenden QE-Programm der EZB. Entscheidend ist für die Experten der Commerzbank, ob EZB-Präsident Mario Draghi es vermag, den Aufwärtsdruck auf die Renditen zu entschärfen. Nach den zuletzt starken Schwankungen bei Staatsanleihen dürfte er aus ihrer Sicht betonen, dass das Kaufprogramm voll umgesetzt wird. Bis mindestens zum September 2016 will die EZB Staatsanleihen aufkaufen. „Die EZB wird ihr Programm laut der Commerzbank eher verlängern als vorzeitig einschränken. Schließlich seien die bisherigen Projektionen der EZB „viel zu optimistisch“, so die Experten
Die EZB wird heute ihre neuen Projektionen für das Wirtschaftswachstum und die Inflation veröffentlichen. Im März prognostizierte die EZB für das Jahr 2017 ein Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent und eine Inflationsrate von 1,8 Prozent. Angestrebt wird mittelfristig eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent. Die Inflationsrate lag im Mai bei 0,3 Prozent, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag bekanntgab. Damit wurden die Schätzungen von Experten leicht übertroffen, die im Mittel ein Plus von 0,2 Prozent erwartet hatten.
Aktien im Blick
Der Top-Fußballsponsor Adidas begrüßte den Rückzug von FIFA-Präsident Joseph Blatter, was die Aktionäre als angemessenen Schritt bezeichnen. Die Aktie steigt um 0,94 %.
Volkswagen legen um ein knappes Prozent zu, BMW springen sogar um 1,65 % an. Die Hersteller veröffentlichten gute US-Absatzzahlen für Mai. Auch der wieder gesunkene Eurokurs stützt die exportaffinen Titel.
Konjunktur
Die Einkaufsmanagerindizes des Dienstleistungsgewerbes aus der Eurozone und den einzelnen Ländern fielen für Mai gemischt aus, blieben aber für Frankreich, Italien, Deutschland und Spanien im expansiven Bereich. Der entsprechende Index der Eurozone schlug mit 53,8 Zählern die Erwartungen bei 53,3 Zählern. Im Vormonat notierte der Wert noch bei 54,1 Punkten.
Nach Ansicht des früheren Fed-Chefs Ben Bernanke sind Aktien nicht überbewertet. Vielmehr habe die lockere Geldpolitik dazu beigetragen, die Kurse wieder auf ein "normales" Niveau zurückzubringen.
Die OECD erwartet für Deutschland ein BIP-Wachstum im laufenden Jahr von 1,8 Prozent und im kommenden Jahr von 2,4 Prozent.
Währungen
Der US-Dollar macht zur Wochenmitte gegenüber den anderen Hauptwährungen einen Teil seiner gestrigen Verluste wieder wett. EUR/USD fällt im Vorfeld des Zinsentscheids der EZB von seinem am Dienstag erreichten Hoch bei 1,1194 bislang bis zutiefst 1,1100 zurück. GBP/USD stürzt nach einem überraschend schwachen Einkaufsmanagerindex für den britischen Dienstleistungssektor bis bislang 1,5252 im Tief.
AUD/USD weitet nach Bekanntgabe eines starken australischen Bruttoinlandsprodukts seine gestrigen Gewinne aus und erreichte in der Spitze bislang 0,7819. USD/SEK hat nach einem Anstieg des Einkaufsmanagerindex für den schwedischen Dienstleistungssektor seine gestrigen Verluste ausgeweitet und notierte im Tief bei 8,3942.
Rohstoffe
Rohöl der US-Sorte WTI gibt am Mittwoch einen Teil seiner jüngsten Gewinne wieder ab. Während die meisten Beobachter davon ausgehen, dass die zwölf Opec-Länder im Kampf mit den US-Schieferöl-Unternehmen um Marktanteile an ihrer offiziellen Förderobergrenze von 30 Millionen Barrel pro Tag festhalten werden, kamen am Markt mittlerweile Spekulationen auf, ob die Organisation die offizielle Förderobergrenze sogar auf 30,5 oder 31 Millionen Barrel pro Tag erhöhen könnte.
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