DAX® - Gelingt der Trendbruch – auch nachhaltig?
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Gelingt der Trendbruch – auch nachhaltig?
„Abwärtstrend im Fokus“ – so lautete unsere gestrige DAX®-Überschrift. Und tatsächlich gelang den deutschen Standardwerten gestern der Sprung über die Widerstandszone aus dem Anfang Januar etablierten Abwärtstrend (akt. bei 14.010 Punkten) und der 50-Tages-Linie (akt. bei 14.059 Punkten). Im März, April und Anfang Mai scheiterte das Aktienbarometer noch jeweils an diesen Hürden. Für besonders bemerkenswert halten wir dabei drei Aspekte: Erstens gelang der beschriebene Ausbruch mit einer kleinen Aufwärtskurslücke (14.043 zu 14.057 Punkte). Dieses Gap sorgt also für ein besonderes Ausrufezeichen in Sachen „erfolgreicher Befreiungsschlag“. Zum Zweiten steigt die angeführte Glättungslinie wieder. Als drittes Pro-Argument können Anlegerinnen und Anleger das frische MACD-Kaufsignal verbuchen. Der Trendfolger liefert aktuell somit zusätzlichen Rückenwind. Auf der Unterseite dienen die o. g. Ausbruchsmarken im Zusammenspiel mit dem angeführten Gap indes als erste Rückzugslinien. Um die beschriebene Ausbruchssituation nicht leichtfertig zu verspielen, gilt es deshalb die runde Marke von 14.000 Punkten nicht mehr nachhaltig zu unterschreiten.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Das Beste aus zwei Welten!
Anhand von insgesamt sieben, mehrheitlich trendfolgenden Kriterien filtern wir regelmäßig die 160 deutschen Standardwerte aus DAX®, MDAX® und SDAX®. Bei dieser objektiven, quantitativen Auswertung erreicht die RWE-Aktie die Maximalpunktzahl und macht somit eine überzeugende Figur. Nach dieser Vorselektion möchten wir im zweiten Schritt die charttechnische Situation auf den Prüfstand stellen. Auf Monatsbasis deckt sich das alte Verlaufshoch vom Januar 2021 bei 38,65 EUR recht gut mit der 200-Monats-Linie (akt. bei 37,89 EUR). Diese Bastion hat sich zuletzt mehrfach als Unterstützung herauskristallisiert. Andererseits bildete das Papier in den letzten vier Monaten immer wieder wichtige Hochs zwischen 41,47 EUR und 41,83 EUR aus (siehe Chart). Deshalb würde ein neues Mehrjahreshoch oberhalb der genannten Hürden für ein prozyklisches Kaufsignal sorgen. Gleichzeitig signalisiert ein solcher Befreiungsschlag, dass der übergeordnete Aufwärtstrend seit 2015 wieder Fahrt aufnimmt. Das 2009er-Tief (44,01 EUR) – verstärkt durch ein Fibonacci-Level (44,42 EUR) – definiert im Erfolgsfall das nächste Anlaufziel. Unter dem Strich trifft derzeit eine überzeugende quantitative Auswertung auf eine vielversprechende charttechnische Ausgangslage.
RWE (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart RWE
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Vielversprechendes Sprungbrett
Die BASF-Aktie notiert aktuell auf dem Stand von 2010. Der Chemietitel hat also eine echte „Kraut und Rüben“-Phase hinter sich. Seit Anfang 2018 befindet sich der Titel sogar in einem Abwärtstrend. Dennoch ist das Papier derzeit einen charttechnischen Blick wert. Schließlich fand die Aktie bei gut 46 EUR in den letzten beiden Jahren mehrfach Halt. Zusammen mit dem ehemaligen Baissetrend seit 2018 (akt. bei 46,61 EUR) entsteht auf diesem Niveau eine markante Kreuzunterstützung. Doch nicht nur das: Aufgrund der jüngsten beiden Aufwärtskurslücken im Tagesbereich (47,70/47,88 EUR bzw. 49,43/49,78 EUR) scheint der Chemietitel die diskutierte Bastion tatsächlich als Sprungbrett nutzen zu wollen. Positive Divergenzen seitens des MACD bzw. der Relativen Stärke nach Levy unterstreichen diese Erwartungshaltung. Die 38-Tages-Linie (akt. bei 50,82 EUR) definiert derzeit die nächste charttechnische Hürde, ehe das Aprilhoch bei 54,18 EUR wieder in den Blickpunkt rückt. Da es sich um einen antizyklischen Trade handelt, sollten Anlegerinnen und Anleger ein striktes Stop-Management auf Basis der o. g. Kreuzunterstützung beachten.
BASF (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart BASF
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer