DAX: Gegenbewegung nach der jüngsten Kurserholung
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DAX
Die Korrelation der Ölpreise zu der Aktienkursentwicklung ist heute wieder einmal besonders augenfällig. Der Deutsche Aktienindex unterbricht seine mehrtägige Erholungsbewegung im Gleichschritt mit nachgebenden Öl-Notierungen. Die Ölpreise, die als Konjunkturindikator momentan sehr beachtet werden, schwankten am Vormittag. Zuletzt sackte die Referenzsorte Brent um über 1 Prozent ab. Auch der deutsche Leitindex fällt zur Stunde um 1,12 Prozent auf 9.358 Punkte zurück. Hinzu belasten Autowerte und die Allianz den Index. Schlechte Nachrichten bei den DAX-Schwergewichten Allianz und Daimler sowie eine Gegenbewegung nach der Kurserholung der vergangenen Tage seien die Gründe für den heutigen Rücksetzer, sagte Thorsten Engelmann von der Equinet Bank.
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Thema des Tages
Zweifel, ob Russland und Saudi Arabien den Iran für ihre jüngste Initiative zur Kappung der Ölproduktion gewinnen können und ein neuer Rekord bei den US-Ölreserven in den USA lässt die Ölpreise am Freitag wieder purzeln. US-Leichtöl der Sorte WTI zur Lieferung im März sinkt am Mittag um 54 Cent auf 30,23 Dollar. Brent tendiert wieder in Richtung der 34-US-Dollar-Marke für das Barrel. Kaum gebe es Anzeichen dafür, dass sich die (großen Förder-)Länder auf einen gemeinsamen Nenner einigen würden, schon komme ein Dementi, kritisiert die Commerzbank die andauernde Hängepartie.
Die jüngste Verhandlungsrunde über ein „Einfrieren“ der Produktionsniveaus war noch nicht beendet, als der iranische Ölminister das Ergebnis schon als nicht ausreichend bezeichnete. Aus Saudi-Arabien hieß es, dass das Land nicht bereit sei, die Produktion zu kürzen und seinen Marktanteil weiterhin verteidigen würde. „Wir halten eine Einigung zwischen den führenden Ölproduzenten für nahezu ausgeschlossen“, urteilten die Rohstoffexperten. Ganz sinnfrei seien die Verhandlungen jedoch nicht. Zum einen sei eine künftige Kooperation nicht auszuschließen. Zum anderen zeigten die zahlreichen Meldungen auch die Verzweiflung einiger Länder, insbesondere Venezuelas, und deren desolate finanzielle Situation.
Der Ölmarkt bleibt derweil überversorgt. Ein Zeichen dafür ist der Anstieg der Rohölreserven in den weltgrößten Volkswirtschaft. In den USA waren die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche nach Angaben des US-Energieministeriums um 2,1 Millionen Barrel gestiegen und hatten mit 504,1 Millionen Barrel ein neues Rekordhoch erreicht.
Aktien im Blick
Allianz-Titel sinken am Mittag um 1,02 %. Der Versicherer hatte im vergangenen Jahr schlechter abgeschnitten als von Analysten geschätzt. Zudem zeigte sich Vorstandschef Oliver Bäte für 2016 zurückhaltend. Zudem erweist sich die niedriger als erwartet ausgefallene Dividende als Kursbelastung. Der Allianz-Vorstand will die Ausschüttung je Aktie von 6,85 auf 7,30 Euro je Aktie anheben.
Daimler droht das zweite VW zu werden. Ein Autobesitzer in den USA hat eine Sammelklage wegen angeblichen Betrugs bei Abgaswerten angestrengt. Die Stuttgarter wiesen die Vorwürfe zurück. Die Aktie verliert dennoch aktuell 2,81 %.
Konjunktur
In den nächsten vier Jahren rechnet die Bundesregierung nach Informationen des Handelsblatts mit zusätzlichen Ausgaben von fast 55 Mrd. Euro. Der größte Teil soll auf die Bewältigung der Flüchtlingskrise zurückgehen.
Der Streit über die Bankenregulierung in Europa geht in eine neue Runde - und die Töne werden schärfer. „Wir werden gegen jeglichen Versuch ein Veto einlegen, eine Obergrenze für Staatspapiere in den Portfolios der Banken zu schaffen," zitiert das Handelsblatt den italienischen Premier Matteo Renzi.
Wegen der anhaltenden Niedrigzinsen werden die Pensionslasten zur existenziellen Bedrohung für den Mittelstand. Das Handelsblatt zitiert aus einer Erhebung der Heubeck AG demzufolge in den HGB-Bilanzen von 40.000 deutschen Firmen Pensionszusagen von 250 bis 300 Mrd. Euro enthalten sind. Da der Rechnungszinssatz im vergangenen Jahr von 4,53 auf 3,89 Prozent gesunken sei, bedeute das eine Belastung von 20 Mrd. Euro, schreibt die Zeitung.
Die Exporte der deutschen Wirtschaft nach Russland sind 2015 um über 25 Prozent eingebrochen.
Währungen
Der US-Dollar legt zum Wochenschluss gegenüber den anderen Hauptwährungen (mit Ausnahme des Yen) zu. EUR/USD setzt seine Korrektur nach Erreichen eines Dreieinhalbmonatshoch am 11. Februar 2016 bei 1,1376 fort. Mit 1,1076 im Tief hat das Währungspaar das gestrige Tief bei 1,1069 jedoch noch nicht unterschritten.
GBP/USD notierte nach gemischten Wirtschaftsdaten aus Großbritannien bislang bei 1,4265 im Tief, wobei auch die anhaltende Diskussion um ein Ausscheiden Großbritanniens aus der Eurozone das Pfund belastet. USD/JPY wurde trotz eines enttäuschenden japanischen Gesamtwirtschaftsindex bislang zutiefst bei 112,69 gehandelt und nähert sich damit wieder seinem am 11. Februar 2016 bei 110,94 erreichten 15-Monatstief an
Rohstoffe
Gold handelt zum Wochenausklang bei gut 1.232 US-Dollar je Feinunze. Zum Preisanstieg dürfte der Rückgang der Ölpreise beigetragen haben, der auf eine höhere Risikoaversion der Marktteilnehmer hindeutet.
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