Kommentar
20:40 Uhr, 05.01.2018

US-Arbeitsmarkt kühlt sich zum Jahresende ab - US-Steuerreform kostet Deutsche Bank 1,5 Mrd. Euro

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Erwähnte Instrumente

  • Intel entwickelt Updates zum Schutz vor Sicherheitslecks
  • Morgan Stanley legt für US-Steuerreform Milliardenbetrag zurück
  • Eurozone: Inflation verlangsamt sich
  • Eurozone: Erzeugerpreise ziehen deutlich an
  • Bayer: Citigroup optimistisch für Monsanto-Übernahme
  • Novartis: Weiterer Teilverkauf von US-Generikageschäft
  • Großinvestoren klagen gegen Deutsche Bank
  • Deutscher Einzelhandel steigert Umsätze im November deutlich
  • Easyjet bricht Lufthansa-Monopol
  • Euro notiert weiter in der Nähe seines Dreijahreshochs
  • Neuer Skandal bei Intel

DAX

  • Der deutsche Leitindex präsentiert sich im noch jungen neuen Jahr nach der lethargischen Phase im Vormonat mit neuem Schwung. Im Fahrwasser einer rekordfiebrigen Wall Street-Börse bleibt auch der Aktienmarkt hierzulande in guter Stimmung. Der DAX zog am Nachmittag um 1,13 Prozent auf 13.322 Punkte an. Der schwache Arbeitsmarktbericht in den USA tat dem Aufwärtstrend keinen Abbruch. Der nachgebende Euro stützt das Sentiment zusätzlich.

Unternehmensnachrichten

  • Die Deutsche Bank erwartet, dass die US-Steuerreform das Konzernergebnis nach IFRS im vierten Quartal 2017 mit rund 1,5 Mrd. Euro belasten wird. Grund dafür sind nicht zahlungswirksame Bewertungsanpassungen bei latenten Steueransprüchen in den USA. Aufgrund der Effekte erwartet die Bank für das Gesamtjahr 2017 einen geringen Verlust nach Steuern auf IFRS-Basis. Die Neubewertung der latenten Steueransprüche in den USA dürfte die harte Kernkapitalquote (CET 1) um rund 0,1 Prozentpunkte reduzieren.
  • Die US-Investmentbank Morgan Stanley muss für die Steuerreform der Trump-Administration im 4. Quartal 2017 rund 1,25 Mrd. Dollar zur Seite legen. Grund sind Änderungen bei bilanzierten Steuerpositionen. Zudem wird für Gewinne im Ausland häufig eine Steuerzahlung fällig.
  • Der PC-Hersteller HP Inc. hat eine weltweite Rückruf-Aktion für Akkus von Notebooks wegen Brandgefahr gestartet. Die Akkus könnten sich überhitzen und Kunden gefährden, teilte das Unternehmen mit.
  • Ex-Uber-Chef Travis Kalanick will Bloomberg zufolge Anteile am Fahrdienst-Vermittler im Wert von 1,4 Mrd. Dollar an die japanische Softbank veräußern.
  • Intel macht nach eigenen Angaben Fortschritte bei seinen Bemühungen, die massive Sicherheitslücke in Computerchips zu stopfen. Man habe inzwischen Updates für alle Intel-basierten Systeme entwickelt, die vor den beiden Angriffsszenarien "Meltdown" und "Spectre" schützen. Von dem Leck in IT-Chips sind auch Apple-Geräte betroffen. Nun soll ein zeitnahes Software-Update für den Browser Safari Sicherheit bringen, so Apple.
  • Facebook-CEO Mark Zuckerberg will seine Plattform stärker vor Hasskommentaren, Beleidigungen oder Wahlmanipulationen schützen. Er wolle sich darauf konzentrieren, „diese Probleme zu lösen“.
  • Die US-Bankenaufsicht OCC hat die Citigroup zu einer Geldstrafe in Höhe von 70 Mio. Dollar wegen mangelnder Vorkehrungen gegen Geldwäsche verdonnert.
  • Die Experten der Citigroup sehen gute Chancen, dass die Übernahme des Monsanto-Konzerns durch Bayer noch im ersten Quartal über die Bühne geht. Zudem werde die jüngst vereinbarte Kooperation mit dem US-Biotechunternehmen Loxo Oncology in der Krebsforschung am Markt noch unterschätzt, so die Analysten.
  • Der Schweizer Pharmakonzern Novartis erwägt laut Bloomberg, weitere Teile des US-Generikageschäfts zu veräußern. Damit könnte der Konzern Geschäftsbereiche der Generika-Tochter Sandoz im Wert von 2 bis 3 Mrd. US-Dollar verkaufen
  • Der Windkraftanlagenbauer Nordex hat einen Auftrag vom spanischen Energieversorger Gas Natural Fenosa Renovables (GNFR) über 58 Turbinen der Baureihe AW132/3300 mit einer Gesamtleistung von 191 Megawatt erhalten.
  • Deutsche Fondsgesellschaften gehen im Streit um die Übernahme der Postbank juristisch gegen die Deutsche Bank vor. Wie das „Handelsblatt“ erfuhr, haben neben weiteren Privatanlegern auch namhafte Großinvestoren, wie Allianz Global Investors (AGI), Union Investment und Deka Investments Klage gegen das Frankfurter Geldhaus eingereicht. Sie fordern zusammen Nachzahlungen über 800 Mio. Euro. Der Vorwurf: Die Deutsche Bank habe bei der Postbank-Übernahme zu wenig gezahlt.
  • Ab diesem Freitag wird der britische Billigflieger Easyjet vier innerdeutsche Verbindungen ab Berlin anbieten und damit das nach der Air-Berlin-Pleite entstandene Monopol der Lufthansa auf innerdeutschen Strecken brechen. Zunächst wird EasyJet 150 innerdeutsche Flüge pro Woche anbieten. Insgesamt fliegt Easyjet von Berlin aus 19 europäische Städte an. Beobachter rechnen damit, dass die Preise für innerdeutsche Flüge wieder deutlich sinken werden.
  • Bei Intel erregt nach dem Skandal um Sicherheitslücken nun ein Aktienverkauf von CEO Brian Krzanich für Aufsehen. Der Manager hatte Ende November ein millionenschweres Paket verkauft. Pikant: Der Chiphersteller soll damals bereits über die massiven Sicherheitslücken informiert gewesen sein. Krzanich habe durch den Verkauf gut 39 Mio. US-Dollar eingenommen.
  • Neue Großaufträge für den Flugzeugbauer Airbus: Calc bestellte 15 Maschinen des Typs A320neo mit einem Listenpreis von 1,63 Mrd. Euro und Vietjet aus Fernost hat eine aktuelle Order über 42 Maschinen des Typs A320neo in Flugzeuge des Typs A321neo umgewandelt.

Konjunktur & Politik

  • Die US-Industrie hat im November das Volumen der Neuaufträge um 1,3 Prozent gesteigert. Experten hatten nach dem leichten Rückgang vom Vormonat um 0,1 Prozent einen Anstieg um 1,1 Prozent erwartet.
  • Die Geschäftsstimmung im US-Dienstleistungsgewerbe bleibt gut, verliert aber an Dynamik. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Service Sektor ist im Dezember um 1,5 auf 55,9 Punkte gesunken. Experten hatten hingegen einen Anstieg auf 57,6 Punkte erwartet.
  • Die Zahl der neugeschaffenen Stellen ex Agrar in den USA lag im Dezember bei 148.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Experten hatten hingegen 188.000 neue Jobs erwartet, nach 228.000 im Vormonat. Der Stellenzuwachs in den beiden Vormonaten wurde zudem um insgesamt 9.000 Stellen nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote verharrte im Dezember bei 4,1 Prozent und damit weiterhin auf dem tiefsten Stand seit dem Jahr 2000. Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten zum Jahresende erwartungsgemäß um 0,3 Prozent zu. Im Jahresvergleich erhöhten sich die Löhne im Dezember um 2,5 Prozent und damit ebenfalls etwas stärker als im November
  • Das Defizit in der US-Handelsbilanz für November fiel mit 50,5 Mrd. US-Dollar stärker aus als erwartet. Dies ist das größte Defizit seit Januar 2012. Im Vormonat lag der Fehlbetrag bei 48,7 Mrd. US-Dollar.
  • Das mit großer Spannung erwartete Enthüllungsbuch "Fire and Fury" über das Weiße Haus unter Donald Trump soll vier Tage früher als geplant bereits an diesem Freitag erscheinen. Autor Michael Wolff verteidigte sein Werk gegen Kritik. In einem Interview des Senders NBC beharrte er darauf, dass jeder in der Umgebung des US-Präsidenten, mit dem er gesprochen habe, Trump für unfähig halte, sein Staatsamt auszuüben. Sie hielten ihn für einen „Schwachkopf“. Und alle sagten, er sei wie ein Kind, so der Journalist. Er brauche immer sofort Bestätigung. „Es muss sich alles um ihn drehen.“
  • Die Verbraucherpreise in der Eurozone legten im Dezember im Jahresvergleich um 1,4 Prozent zu, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Im November hatte die Inflationsrate noch bei 1,5 Prozent gelegen. Analysten hatten mit dem Rückgang im Dezember gerechnet. Für die Kernrate der Verbraucherpreise ohne Lebensmittel- und Energiepreise meldete Eurostat eine Teuerung um 0,9 Prozent.
  • Die Erzeugerpreise in der Eurozone sind im November nach Angaben des Statistikamts Eurostat um 2,8 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen. Analysten hatten einen Zuwachs um 2,5 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich stiegen die Preise um 0,6 Prozent und damit ebenfalls stärker als erwartet.
  • Die CSU hat eine schnellere Rückkehr von Flüchtlingen in deren Heimatländer gefordert. „Wir dürfen die Diskussion nicht nur in eine Richtung führen, nämlich die Flüchtlinge hier nach Deutschland holen, sondern auch umgekehrt: die Zusammenführung in Herkunftsländern ermöglichen und verstärken", so Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) zur Deutschen Presse-Agentur.
  • Der Fondsmanager Bert Flossbach sieht die Europäische Notenbank (EZB) in einer Welt der Niedrigzinsen gefangen. „Die EZB ist praktisch gar nicht in der Lage, die Zinsen spürbar anzuheben. Und sie kann auch keine Zinswende am langen Ende des Marktes, etwa bei zehnjährigen Bundesanleihen, zulassen", sagte Flossbach im Interview mit dem Handelsblatt.
  • Nach dem starken Umsatzrückgang im Oktober hat der deutsche Einzelhandel im November vergangenen Jahres seine Umsätze deutlich gesteigert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts vom Freitag lagen die Erlöse preisbereinigt (real) 2,3 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Analysten hatten einen Zuwachs um 1,0 Prozent erwartet.
  • Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat sich dafür ausgesprochen, die gegenwärtige Krisenspirale im Verhältnis zwischen der Türkei und Deutschland zu durchbrechen und für einen Neustart der Beziehungen geworben.
Termine des Tages:
14:30 Uhr - US: Neugeschaffene Stellen ex Agrar Dezember
16:00 Uhr - US: Auftragseingang Industrie November
18:30 Uhr - Cleveland Fed-Präsidentin Mester hält eine Rede in Philadelphia

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