Kommentar
08:50 Uhr, 21.01.2022

DAX folgt erneut der schwachen Wall Street – Netflix-Aktie kommt unter die Räder

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Steigende Zinsen und dann noch niedrigere Wachstumserwartungen – die nachbörslichen Kursverluste in der Netflix-Aktie könnten symptomatisch sein für das, was dem Aktienmarkt in den kommenden Wochen und Monaten noch bevorsteht. Nur noch ein Drittel der zuvor prognostizierten Neukundenzahl erwartet der Streaming-Anbieter für das laufende Quartal, die Aktie verliert daraufhin in der Spitze 20 Prozent. Da die Wall Street schon vor der Veröffentlichung dieser Zahlen im Handelsverlauf unter Druck geriet, könnte vor dem Wochenende auch in Frankfurt ein erneuter Test der 200-Tage-Linie bei 15.600 Punkten auf der Tagesordnung stehen.

Zwar steht der Nasdaq 100-Index jetzt aus technischer Sicht in einer potenziellen Wendezone. Dafür muss es ihm aber gelingen, einen Boden auszubilden, wonach es zumindest vorbörslich nicht aussieht. Mit dem Ausverkauf der einstigen Anlegerlieblinge wird die ehemalige Star-Investorin Cathie Wood zum gefallenen Engel. Jede Spekulationsblase braucht offenbar ihre Gallionsfigur. In den späten 1990er Jahren war es Goldman Sachs‘ Mary Meeker, die für die extremen Kursgewinne (und anschließenden Kursverluste) bei Internetaktien stand. Die Mary Meeker der Neuzeit heißt Cathie Wood.

Die Benzinbestände sind in den USA auf ein Jahreshoch gestiegen, was den Ölpreis allerdings nur kurzfristig unter Druck gebracht hat. Das ganze Benzin, dass die Raffinerien jetzt auf Lager produzieren, wird vermutlich im Sommer gebraucht, wenn Omikron vorbei ist und die Menschen vielleicht ganz neue (Reise-)Freiheiten genießen können. Daher scheint der Aufbau der Lagerbestände den Markt nicht merklich aus dem Tritt bringen zu können. Die Geisel Ölpreis zehrt an den Nerven der Anleger. Die Zahl 100 wird in diesen Tagen fast reflexartig mit dem Ölpreis in Verbindung gebracht und das nicht in positivem Sinne.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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