DAX findet keinen Halt
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Erwähnte Instrumente
DAX
Der Deutsche Aktienindex bleibt angeschlagen. Sein bisheriges Tagestief erreichte der deutsche Leitindex bei rund 9.317 Punkten. So tief standen die Notierungen zuletzt im Herbst 2014. Gegen Mittag erholte sich der DAX etwas und kletterte bis 9.370 Punkte — noch immer 3 Prozent unter dem Niveau des Vortages. Die gestrige Erholung entpuppte sich als „Eintagsfliege“, kommentiert Jochen Stanzl von CMC Markets. Am Abend fingen Anleger an der Wall Street an, aus Aktien auszusteigen. Das hat sich in der Früh in Asien fortgesetzt. Die japanische Börse ist laut Stanzl in einen Bärenmarkt eingetreten. „Es scheint, als sei es wegen den China-Sorgen nun zu Zweitrundeneffekten an den etablierten Börsen der Industrieländer gekommen“. Nun beginne man zu hinterfragen, welche Auswirkungen die Abschwächung in China auf die Weltwirtschaft haben könnte, glaubt der Marktanalyst.
Ein weiterer Auslöser der miesen Aktienstimmung sind die keinen Boden findenden Ölpreise. „Das schwarze Gold wird zum schwarzen Gift“, titelte das Handelsblatt. Am Mittwoch fand der Versuch einer Preis-Stabilisierung vom Vortag ein abruptes Ende, die Ölpreise gingen wieder auf Talfahrt. Die Ölpreise dominierten erneut das Geschehen an den internationalen Finanzmärkten, schrieb Analyst Christian Henke vom Handelshaus IG. Auf dem derzeitigen Niveau von unter 30 Dollar je Barrel ist davon auszugehen, dass die Weltwirtschaft auf kurze Sicht Schaden nimmt. Ölexporteure wie Russland befinden sich in einer immer angespannteren Finanzsituation. In vielen ölreichen Ländern weitet sich die Staatsverschuldung aus, Projekte werden eingestampft, andere Steuern erhöht, die Reserven angezapft. Bleibt der Ölpreis auf dem niedrigen Niveau, könnten zudem viele Produzenten vor allem in den USA pleite gehen.
Charttechnik
Der Test der 9.338iger Unterstützung ist da, wo sich der Index mehr schlecht denn recht versucht zu stabilisieren. Technisch kann damit noch keine Entwarnung gegeben werden. Eine Erholung in Richtung 9.459 Punkte ist möglich, jedoch muss nach einer solchen mit einer weiteren Verkaufswelle und neuen Tiefs gerechnet werden.
Aktien im Blick
Besonders die Finanzwerte im DAX lassen heute Federn. Die Deutsche Bank verlieren 4,90 % und Commerzbank-Titel geben um 4,59 % nach. Auch Autowerte wie Volkswagen gehörten zu den größten Verlierern.
Dank gut aufgenommener Zahlen des niederländische Branchenkollegen ASML zeigen sich die Aktien von Infineon vergleichsweise robust (akt.: -1,14 %).
Konjunktur
Der IWF rechnet mit einem zusätzlichen Wachstum für Deutschland, Österreich und Schweden von 0,5 bis 1,1 Prozentpunkten allein aus den steigenden Flüchtlingszahlen. Dies hänge aber auch davon ab, wie gut die Flüchtlinge in die jeweiligen Gesellschaften integriert werden können.
Nach Angaben des Internationalen Bankenverbands IIF floss im abgelaufenen Jahr Kapital im Umfang von netto 735 Milliarden US-Dollar aus den Schwellenländern ab. Der IIF geht davon aus, dass sich die Lage 2016 weiter verschärfen wird.
In der deutschen und der französischen Regierung wächst offenbar die Bereitschaft, auf die britischen Forderungen für einen Verbleib in der EU einzugehen, meldet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Das gelte insbesondere für die Forderung von Premierminister David Cameron, die Sozialleistungen für EU-Ausländer zu kappen, heißt es in dem Bericht.
Währungen
Der US-Dollar fällt zur Wochenmitte im Umfeld erneuter Verluste an den weltweiten Aktienmärkten und einer gestiegenen Risikoaversion zurück. Rohstoffwährungen geraten angesichts der neuerlichen Ölpreisverluste weiter unter Druck. EUR/USD notierte bislang bei 1,0976 im Hoch, während USD/JPY bei 115,94 den niedrigsten Stand seit Januar 2015 erreichte. Dabei profitiert der Yen als „sicherer Hafen“ weiterhin von den Börsen-Turbulenzen.
GBP/USD erreichte zunächst bei 1,4115 ein frisches Sechseinhalbjahrestief, bevor sich „Cable“ im weiteren Handelsverlauf wieder erholte und bislang zuhöchst bei 1,4190 gehandelt wurde. Die britischen Arbeitsmarktdaten sind gemischt ausgefallen. Während die Arbeitslosenquote mit 5,1 Prozent auf den geringsten Wert seit Januar 2006 fiel, enttäuschte der Durchschnittsverdienst, womit die Leitzinsen in Großbritannien noch länger unverändert bleiben dürften.
Rohstoffe
Die Ölpreise haben ihre Talfahrt nach kurzer Unterbrechung wieder aufgenommen. Die wichtigsten Sorten Brent und WTI handeln nahe eines 12-Jahrestiefs. Mit zum erneuten Preisrutsch beigetragen haben dürften die negativen Aussagen der Internationalen Energieagentur zur Lage auf dem Ölmarkt. Eine Kombination aus ungewöhnlich warmen Temperaturen und einem steigenden Angebot aus dem Iran könnte laut den Experten dazu führen, dass der Ölmarkt bis mindestens Ende 2016 überversorgt bleibt und die Preise noch weiter abrutschen.
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