Kommentar
11:45 Uhr, 14.09.2008

DAX - FC Bayern München am Ende, DFB mit Rettungsaktion

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Der FC Bayern München hat sich mit der Verstärkung durch Spieler der europäischen Spitzenklasse und der Verpflichtung von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann finanziell verhoben. Der deutsche Vorzeige-Club ist dabei Verbindlichkeiten eingegangen, die nun nicht mehr bedient werden können. Zudem wird gemunkelt, dass an den Bilanzen manipuliert worden sein soll. Der DFB hat bereits Gespräche zur Rettung des Clubs in München geführt. Demnach soll der Club vom DFB übernommen werden, um den einzigen ernstzunehmenden europäischen Verein aus Deutschland vor der Zerschlagung zu retten. Allerdings ist angedacht, dass die Fans einen Aufschlag auf die Eintrittskarten in Höhe von 50 % zahlen müssen. Außerdem werden Dauerkarteninhaber nur noch ein Anrecht auf 2/3 der Spiele haben. Diese Maßnahmen sind notwendig geworden, so der DFB, da Auswirkungen auf die restliche Bundesliga zu befürchten waren. Um auf der europäischen Fußballbühne ein Abgleiten in die Bedeutungslosigkeit zu verhindern sind diese Schritte unvermeidbar.

Sie haben sicher schon bemerkt, dass Marquardt wieder einmal fantasiert. Und wenn Sie meine Texte schon länger lesen, wissen Sie auch, wovon ich wirklich schreibe. Da gibt es doch tatsächlich die Möglichkeit, die vor der Pleite stehenden Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac einfach mal so zu retten und dem Steuerzahler die Rechnung zu präsentieren.

Denn es ist ja nichts anderes als die Übernahme durch den Staat.

Ja wo sind wir denn jetzt gelandet?

Wer sich verspekuliert wird einfach vom Staat aufgekauft, er muss eben nur groß genug sein. Natürlich ist es eine schöne Geste, auch und vor allem den Angestellten der Gesellschaften gegenüber. Aber die kleinen geprellten Hausbesitzer sind bereits in die Pleite getrieben worden. Die werden von niemandem übernommen. Ein, nein zwei Unternehmen einfach mal so verstaatlichen. Kennen wir das nicht aus unserer eigenen Geschichte? Was daraus geworden ist, wissen Sie nur allzu gut.

Wer bisher glaubte, mein Geschwätz von Notenpresse und dass die Finanzkrise noch nicht zu Ende sei, wäre nur Schwarzmalerei, der wurde in der letzten Woche eines Besseren belehrt. Und auch mit dem defacto Zusammenbruch der oben genannten Unternehmen, ist das Ende keineswegs erreicht. Im Gegenteil, was diese Privatisierung noch alles auslösen kann will ich mir gar nicht ausmalen. Es ist doch das Signal für die Manager, ungestraft Fehlentscheidungen treffen zu können. Wer weiß wer noch alles in Washington anklopft, vorausgesetzt er ist groß und wichtig genug, mit der Bitte um Übernahme. Ist für die USA doch auch kein Problem. Es wird einfach wieder etwas Geld gedruckt und schon geht es weiter. Dabei habe ich noch gar nicht über die Gewinne gesprochen, die über Jahre nur so gesprudelt sind und an denen außer den Managern und den Aktionären (und da oft genug auch nur unterrepräsentiert) das kleine Volk auch nicht teilnehmen durfte. Jetzt darf es teilnehmen, an den Verlusten mit seinen Steuergeldern. Das hat mit freier Marktwirtschaft nichts mehr zu tun. Diese Grenze hätte niemals überschritten werden dürfen. Es war der erste Schritt zu einem neuen Finanzsystem. Wann das kommt und wie es aussehen mag und welche Folgen es für den Einzelnen hat, weiß ich auch nicht. Aber der Damm ist gebrochen, soviel steht fest. Was mir in diesem Zusammenhang in den Sinn kommt wissen Sie sicher auch schon. Gold wird unweigerlich diese Krise überdauern. Und, auch wenn ich kein Bayern München – Fan bin, ich glaube der FC Bayern auch, denn da sitzen Leute am Ruder, die aus der Ferne meines Blickwinkels betrachtet etwas von verantwortungsvollem Umgang mit Geld verstehen. Leute die nicht mehr auszugeben pflegen, als sie konservativ gerechnet einnehmen können. Leute die zwar Visionen haben, aber keine Fantasten sind. Zum Glück gibt es in der Bundesliga inzwischen ein paar mehr Vereine deren Macher aus diesem Holz geschnitzt sind. Schade, dass unser Kaiser den Amis damals nur das Fußballspielen beigebracht hat. Aber vielleicht geht ja Jürgen Klinsmann mal wieder in die Wahlheimat zurück…. Ach das führt jetzt wirklich zu weit. Aber Sie sehen wie mir diese Aktion, auch gerne als Wahlkampfgeschenk tituliert (ich frage mich nur für wen), gegen den Strich geht. Die Börsen haben auf die Ankündigung der sogenannten Rettung positiv reagiert. Zumindest für einige Tage. Dann kam der nächste Schock. Das alteingesessene Investment – Haus Lehman Brothers steht vor der Pleite. Und, kommt jetzt wieder die Regierung und rettet den Angeschlagenen vor dem Ertrinken? Vielleicht ist Lehman aber auch nicht groß und bedeutend genug. Jedenfalls geht es weiter und weiter und weiter, eine Pleite nach der anderen aus dem Finanzgeflecht. Wie lange kann die US-Regierung oder aber Ben Bernanke als Handlanger derselben die Völker der Welt eigentlich noch täuschen. Wie lange können Sie noch so tun, als sei alles in bester Ordnung und man habe alles im Griff? Wie lange noch kann man der Welt vormachen, dass der Dollar wirklich etwas wert sei? Vielleicht so lange, wie Schweizer Banker in deutschen Diensten davon reden, „ein Ende der Krise immer greifbarer“ wäre. Wie war das? Wird Herr Ackermann nun auch schon vom Murmeltier gegrüßt oder hat er jetzt jeglichen Sinn für Realität verloren? Oder ist er einfach nicht mehr nur arrogant sondern auch noch größenwahnsinnig geworden?

Erinnern Sie sich noch, am 11.Mai dieses Jahres schrieb ich ihnen, von gleichem eidgenössischen allmächtigen Wissenstrog. Damals war die Schlagzeile: „Wir sind mittlerweile eher am Beginn des Endes, als am Ende des Anfangs der Krise.“ Das Ende der Krise lässt sich jetzt aber viel Zeit, nicht wahr Herr Ackermann? Mir wäre es einfach nur peinlich, ständig einen solchen Unsinn zu reden. Aber vermutlich ist einem ab einem gewissen Kontostand überhaupt nichts mehr peinlich.

Jedenfalls zeigt der Herr mit jedem Wort zur Finanzkrise seine geballte Inkompetenz.

Nun noch einige Worte zum deutschen Aktienmarkt, der in dieser Woche durch meinen persönlichen Ärger fast zu kurz gekommen wäre. Mit hoher Volatilität bewegte sich der DAX nach unten, ohne extremen Druck aufzubauen. Die Erholungsbewegung am Freitag war nach der Donnerstags-Kerze zu erwarten. Überzeugend fiel diese nicht gerade aus. Selbst wenn es dem Markt gelingen sollte, die kurzfristige Abwärtstrendlinie noch einmal zu durchbrechen und an die mittelfristige Linie heran zu laufen, so rechne ich nicht mit einem Bruch nach oben. Vielmehr gehe ich davon aus, dass wir neue Tiefstwerte sehen werden. Die 6.000er Marke wird im nächsten Anlauf nicht mehr zu halten sein.

Also bleibt mir wie immer nur Ihnen zu raten Ihr Vermögen zu sichern und dies vielleicht mit Gold zu tun. Die Währungen stehen nämlich nach meiner Meinung vor einem großen neuerlichen Zusammenbruch. Es merkt nur kaum einer, weil eben nur das Gold teurer wird. Klar, wenn das Geld nichts mehr Wert ist, muss ich eben mehr Geld aufbringen, um richtiges Geld zu kaufen.

Bleiben Sie am Ball, das werde ich jetzt auch tun und mich der heutigen Bundesligakonferenz widmen.

Herzliche Grüße und bis nächste Woche

Ihr

Martin Marquardt

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