Kommentar
09:27 Uhr, 16.12.2022

DAX fängt sich an der 14.000er Marke – Auch die EZB bleibt noch lange restriktiv

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die vergangenen beiden Handelstage haben gezeigt, dass weder bei Anlegern noch Notenbankern ein allzu großes Vertrauen darin besteht, dass die Inflation in den kommenden Monaten tatsächlich nachhaltig fallen wird. Da dieses Vertrauen fehlt, zogen die Investoren gestern erst einmal den Stecker, lösten Positionen auf und nahmen Gewinne mit. Zur Stunde gibt es keinen Schlusspfiff aus der restriktiven Geldpolitik. Der Aktienmarkt muss sich daran gewöhnen, dass es noch eine ganze Zeit lang dauern wird, bis die Notenbanken eventuell mal wieder Liquidität über dem Markt ausschütten.

Die Börsen hängen jetzt sprichwörtlich in der Luft: Einerseits, weil der deutsche Aktienindex in der Herbstrally über 20 Prozent gestiegen ist und andererseits, weil jetzt niemand sagen kann, wie es im neuen Jahr geldpolitisch weitergehen wird. Aber auch wenn die Anleger einen starken Kursrückgang im DAX wie gestern nach einer fast ununterbrochenen Rally nicht mehr gewöhnt sind, muss charttechnisch festgehalten werden: Es ist noch keine obere Trendwende im DAX zu erkennen, da am Dienstag noch ein höheres Hoch in der Aufwärtsbewegung generiert wurde.

Nach diesem Kursrutsch könnte es zwar gut sein, dass die Volatilität am heutigen Hexensabbat erst einmal hoch bleibt. Allerdings können selbst größte Einzelinvestoren allein keine Aktien, geschweige denn ganze Indizes bewegen. Am Ende des Tages sind die größten Positionierungen nur eine Facette. Mit den Notenbanken und der Inflation gibt es aktuell ganz andere Einflussfaktoren. Zudem ist es unmöglich zu unterscheiden, was der Saisonalität geschuldet ist und was dem Verfallstag.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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