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08:55 Uhr, 05.02.2016

DAX: Experte erwartet weiterhin "heftige Kursauschläge"

Zum Ende einer schwachen Woche wird ein zurückhaltender Handel erwartet. Vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag dürfte sich die Bereitschaft der Anleger, Risiken einzugehen, in Grenzen halten.

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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Aktienmarkt

Die Vorgaben für den heutigen Handelsstart deuten auf eine moderat schwächere Eröffnung des DAX hin. Der Deutsche Aktienindex wir eine Stunde vor Handelseröffnung mit 0,35 Prozent bei 9.360 Punkten schwächer gesehen. Damit zeichnet sich für die erste Februar-Woche ein Verlust von rund 4 Prozent für den DAX ab.

Einerseits drückt hierzulande der steigende Euro auf die Stimmung. So kann eine starke Währung die Exportaussichten der deutschen Industrie schmälern. Der US-Dollar war unter Druck geraten, da immer weniger Experten mit weiteren Zinsschritten der US-Notenbank in diesem Jahr rechnen. Am Nachmittag stehen deshalb auch die Arbeitsmarktdaten in den USA im Mittelpunkt des Interesses. Die Fed orientiert sich bei ihrer Zinspolitik stark an der Beschäftigungsentwicklung. Es bräuchte laut Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK schon außergewöhnlich gute Daten, damit die Börsianer einer baldigen Zinserhöhung wieder eine höhere Wahrscheinlichkeit einräumen.

Andererseits verpuffte die Erholung des Ölpreises bereits gestern im Verlauf wieder, was am Markt auf die Stimmung drückte. Der Einbruch der Öl-Notierungen erzeugt eine Sogwirkung, die alle Energieaktien und zunehmend auch Banken und damit den Gesamtmarkt mit sich nach unten zieht. „Die übergeordneten Abwärtstrends beim DAX bleiben dominant, was auch daran zu erkennen ist, dass zwischenzeitliche Erholungen von kurzer Dauer sind“, konstatiert Helaba-Analyst Christian Schmidt in einem Morgenkommentar. „Insofern fällt es aktuell schwer, neue strategische Long-Positionen zu begründen, da es nicht möglich ist, ein tragfähiges Chance- und Risikoprofil zu definieren“, so der Experte, der unverändert davon ausgeht, dass die „teils heftigen Kursausschläge anhalten werden“.

Die Ölpreise änderten gestern mehrfach ihre Richtung, bis zum Donnerstagabend gaben sie dann nach. Am Freitag im frühen Handel gab es kaum Bewegung. Erst zur Wochenmitte war der Preis für die US-Sorte WTI aber erneut kurzzeitig unter die Marke von 30 Dollar gerutscht, bevor er zu einer kräftigen Erholungsrally ansetzte.

Auftragseingang im deutschen Verarbeitenden Gewerbe deutlich rückläufig

Die industriellen Betriebe in Deutschland haben im Dezember deutlich weniger Aufträge einsammeln können als von Experten erwartet. Die Ordereingänge seien zum Vormonat saison- und arbeitstäglich bereinigt um 0,7 Prozent zurückgegangen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet. Die Zahlen zu den Bestellungen schwanken derzeit stark. Im Vormonat November waren die Aufträge noch um 1,5 Prozent gestiegen.

Weidmann äußert sich kritisch zu einer Bargeld-Obergrenze

Bundesbank-Chef Weidmann kann den Plänen der Bundesregierung für eine Bargeld-Obergrenze wenig Vorteilhaftes abgewinnen. „Der Bürger soll selbst entscheiden können, ob er lieber Bargeld nutzen oder bargeldlos bezahlen möchte", sagte Weidmann der „Bild“-Zeitung.

DIHK schaltet sich in die Flüchtlingsdebatte ein

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) befürwortet eine „offene Diskussion“ über die Kosten des Flüchtlingszuzugs. „Es ist richtig, über Geld zu sprechen. Falsch ist eine Debatte über zusätzliche Schulden oder Steuern", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Das würde die oft emotional zugespitzte Flüchtlingsdebatte ohne Not belasten. Wansleben sieht Deutschland angesichts voller Kassen und einer 12,1 Milliarden-Euro-Rücklage für die Herausforderungen gerüstet. Zudem sei die konjunkturelle Situation stabil.

Personalpoker bei RWE ist offenbar entschieden

Nach Informationen der „Rheinischen Post“ soll Rolf Martin Schmitz neuer Chef der RWE AG werden. Der derzeitige Chef Peter Terium soll dagegen auf den Chefsessel der neuen Gesellschaft wechseln, in die RWE seine zukunftsträchtigen Geschäfte ausgliedern will.

Kion erneuert seine Finanzierungsstruktur

Der Gabelstaplerhersteller Kion hat einen Kredit über 1,5 Milliarden Euro aufgenommen. Die 2013 begebene Anleihe über 450 Millionen Euro mit einem Coupon von 6,75 Prozent und einer Laufzeit bis 2020 wird am 15. Februar 2016 vollständig zurückgezahlt. Zudem werden alte Darlehen getilgt. Dadurch ergibt sich eine deutliche Zinsersparnis für Kion.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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