Kommentar
08:32 Uhr, 07.08.2019

DAX® - Es steht viel auf dem Spiel

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

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Es steht viel auf dem Spiel

Die gute Nachricht vorweg: Das negative Abschlagspotential von gut 400 Punkten – abgeleitet aus der Höhe der zuletzt mehrfach beschriebenen kleinen Toppbildung – hat der DAX® binnen weniger Handelstage abgearbeitet. Doch von Entspannung kann keine Rede sein, denn besonders die erneute Kursschwäche zum Ende der gestrigen Handelssitzung sollte Anlegern Sorgen bereiten. Das neue Verlaufstief (11.568 Punkte) unterstreicht, dass der jüngste Verkaufsdruck trotz der leichten Stabilisierung der US-Aktienmärkte noch keinesfalls ausgestanden ist. Diese Feststellung ist besonders wichtig, weil der DAX® auf dem aktuellen Niveau einiges zu verlieren hat. Aus charttechnischer Sicht liegt das an der Kombination aus der 200-Tages-Linie (akt. bei 11.640 Punkten) und dem Junitief (11.621 Punkte). Die Bedeutung dieser Rückzugszone wird zusätzlich durch die Glättungslinie der letzten 200 Wochen (akt. bei 11.602 Punkten) unterstrichen. Per Saldo befinden sich die deutschen Standardwerte weiterhin in schwierigem Fahrwasser. Zunächst geht es darum, die Bastion bei 11.600 Punkten zu verteidigen. Um den DAX® zu stabilisieren, ist aber zumindest ein Schließen der jüngsten Abwärtskurslücke bei 11.798/11.837 Punkten notwendig.

DAX® (Daily)

Sprungbrett genutzt

Das Unterschreiten der Haltezone aus den verschiedenen Tiefs zwischen 0,8687 GBP und 0,8618 GBP hatte beim Währungspaar EUR/GBP kein großes Abwärtsmomentum mehr ausgelöst. Das beschriebene Verhaltensmuster bildete Mitte Mai unser Kernargument für einen neuen EUR-Aufwärtsimpuls (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 17. Mai). Der Spurt über das Märzhoch bei 0,8722 GBP schloss in der Folge eine untere Umkehr ab, dessen kalkulatorisches Anschlusspotential von rund 0,025 GBP mittlerweile ebenfalls abgearbeitet wurde. Selbst die Hochs vom August 2018 bzw. Januar 2019 bei 0,9099/0,9109 GBP wurden inzwischen passiert. Unter dem Strich notiert der Euro zur britischen Valuta auf dem höchsten Stand seit September 2017. Obwohl der RSI die Kursavancen der letzten Wochen inzwischen mit einem Vorstoß in seine obere Extremzone quittiert, rücken sogar die Mehrjahreshochs von 2017 und 2016 bei 0,9306/0,9365 GBP wieder in Schlagdistanz. Den Stopp für bestehende EUR-Longpositionen können Anleger auf das Niveau der o. g. Hochpunkte bei 0,91 GBP nachziehen (Fortsetzung siehe unten).

EUR/GBP (Weekly)

Strategisches Dreieck

Die beschriebene Kursentwicklung besitzt allerdings noch eine langfristige Dimension. Nachdem der Euro zum britischen Pfund die 200-Wochen-Linie (akt. bei 0,8552 GBP) sowie den alten Basisaufwärtstrend seit Beginn des Jahrtausends (akt. bei 0,8531 GBP) als Sprungbrett genutzt hat, lässt sich die gesamte Verschnaufpause seit Herbst 2016 als symmetrisches Dreieck interpretieren (siehe Chart). Der Sprung über den Korrekturtrend der letzten knapp drei Jahre (obere Begrenzung akt. bei 0,9044 GBP) löst das beschriebene Konsolidierungsmuster nun nach oben auf und gibt technischmotivierten Anlegern die Gelegenheit, ein neues Kursziel auf der Oberseite zu bestimmen. Vor diesem Hintergrund dürften die o. g. Hochs bei rund 0,93 GBP nicht das Ende der Fahnenstange markieren, denn das rechnerische Anschlusspotential – abgeleitet aus der Höhe des Dreiecks – ermöglicht perspektivisch sogar einen Anlauf auf das Rekordhoch von Ende Dezember 2008 bei 0,9803 GBP. Rückenwind kommt dabei von Seiten des neuen MACD-Kaufsignals sowie des RSI. Schließlich liegt im Verlauf des Oszillators eine abgeschlossene Flagge vor, welche die Auflösung des Konsolidierungsmusters im eigentlichen Chartverlauf bestätigt.

EUR/GBP (Monthly)

Kleines Topp, großes Topp?

Auf Monatsbasis hat die Netflix-Aktie zuletzt ein negatives Candlestickmuster in Form eines sog. „bearish engulfing“ ausgebildet. Doch das ist nicht die einzige negative Weichenstellung, welche der Titel jüngst hinnehmen musste. So liegt aufgrund des Abgleitens unter das Junitief (333 USD) mittlerweile ein kleines Doppeltopp vor (siehe Chart). Durch einen lehrbuchmäßigen Pullback an diese Signalmarke sowie an die 50-Wochen-Linie (akt. bei 337 USD) wurde die beschriebene Trendwendeformation bestätigt. Kurzfristig müssen Anleger ein Schließen der Kurslücke von Anfang Januar (302 USD zu 298 USD) einkalkulieren. Rein rechnerisch eröffnet die obere Umkehr sogar ein längerfristiges Abschlagspotential von gut 50 USD. D. h. perspektivisch rückt das Tief vom April 2018 bei 271 USD wieder in Schlagdistanz. Übergeordnet besteht zudem das Risiko, dass das beschriebene Doppeltopp sogar Teil einer größeren oberen Umkehr ist. Diese wäre bei Notierungen unterhalb des Tiefs vom Dezember 2018 bei 231 USD abgeschlossen. Als Absicherung für neue Shortpositionen ist die o. g. Glättungslinie prädestiniert.

Netflix (Weekly)

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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