DAX: „Es muss mit einem weiteren Abschwung gerechnet werden“
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DAX
Dem deutschen Aktienmarkt halfen die außerordentlich guten Arbeitsmarktzahlen aus Nürnberg am heutigen Vormittag nicht wieder auf die Beine. Der Leitindex DAX brach bis auf das Tagestief bei 9.600 Punkten ein, bevor sich einige Käufer zurückmeldeten und den Index aktuell zur Marke von 9.640 Punkten führen. Dies bedeutet noch immer ein dickes Minus von 1,23 Prozent. Als Belastung für die Dividendenpapiere erwies sich neben schwachen Übersee-Börsen ein wieder nachgebender Ölpreis. Die US-Ölsorte WTI fiel gestern um sieben Prozent zurück. Nachlassende Spekulationen über Fördermengenkürzungen durch Russland und Saudi Arabien lösten die heftigen Verkäufe aus. Der DAX sei nicht in der Lage, sich nach oben abzusetzen und bleibe strukturell angeschlagen, kommentierte die Landesbank Hessen-Thüringen. Laut den Experten muss mit einem weiteren kräftigen Abschwung gerechnet werden.
Thema des Tages
Die Bundesagentur für Arbeit meldete heute die niedrigste Arbeitslosenquote in Deutschland seit der Wiedervereinigung. Insgesamt waren auf saisonbereinigter Basis 20.000 Personen im Januar weniger arbeitslos gemeldet. Damit beträgt die Zahl der Arbeitslosen nur noch 2,73 Millionen. Die Arbeitslosenquote sank von 6,3 auf 6,2 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit 1991. „Die Wirtschaft der Bundesrepublik zeigt sich auch im Januar weiter von der robusten Seite, allen Finanzmarktturbulenzen zum Jahresstart zum Trotz“, kommentierte die NordLB. „Wie ein Fels in der Brandung der Finanzmarktstürme“.
Nicht saisonbereinigt ist die Arbeitslosenzahl zu Jahresbeginn um 239.000 auf 2,92 Millionen gestiegen. Das sind 111.000 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag hier um 0,6 Punkte höher bei 6,7 Prozent. Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, sagte: „Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt hat sich zum Jahresbeginn fortgesetzt: Aus jahreszeitlichen Gründen ist die Arbeitslosigkeit im Januar zwar gestiegen, saisonbereinigt gab es aber erneut einen deutlichen Rückgang“.
Einen großen Beitrag zu der derzeitig robusten Arbeitsmarktsituation leistet nach wie vor neben dem milden Winter die Binnenwirtschaft. Eine positive Entwicklung der Reallöhne und der Preisverfall bei den Rohstoffen, insbesondere beim Rohöl, tragen deutlich zum Binnenkonsum bei.
Aktien im Blick
Ein enttäuschender Ausblick auf das laufende zweite Quartal lässt die Aktien von Infineon heute um bis zu 3 % abfallen. Im ersten Quartal konnten die Münchner umsatz- wie ergebnisseitig hingegen positiv überraschen.
Die Schweizer UBS wirft nach einem Gewinnsprung 2015 einen vorsichtigen Blick auf das laufende Jahr. Diese Skepsis belastet heute auch die Aktie der Commerzbank, die aktuell 3,15 % abgibt.
Der Baukonzern Hochtief hat zugegeben, Regeln in Australien gegen Insiderhandel verletzt zu haben. Wie die australische Börsenaufsicht ASIC mitteilte, beantragte sie deswegen vor einem Bundesgericht eine Geldstrafe. Die Ermittler verdächtigen Hochtief, im Jahr 2014 Anteilsscheine der Tochter Leighton im Wissen gekauft zu haben, dass der Gewinn wohl am oberen Ende einer zuvor genannten Spanne liegen wird. Die Titel büßen heute 1,9 % an Wert ein.
Konjunktur
Bei den Verhandlungen über eine Reform der Europäischen Union ist EU-Ratspräsident Tusk Forderungen Großbritanniens entgegengekommen. Demnach darf London Sozialleistungen für neu ankommende EU-Ausländer bis zu vier Jahre beschränken. Mit dem Reformpaket soll ein „Brexit“ vermieden werden.
Im Dezember ist die Arbeitslosenquote in der Eurozone laut Eurostat auf 10,4 Prozent gefallen. Damit erreichte die Quote den tiefsten Stand seit Oktober 2011.
Im Euroraum sind die Erzeugerpreise im Dezember zum Vormonat um 0,8 Prozent gesunken, teilte die Statistikbehörde Eurostat mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang um 0,6 Prozent gerechnet.
Dank der guten Konjunktur schwächt sich die illegale Beschäftigung in Deutschland einer Studie zufolge etwas ab. Der Anteil der sogenannten Schattenwirtschaft an der Wirtschaftsleistung werde 2016 um 0,4 Prozentpunkte auf 10,8 Prozent sinken, heißt es in der Studie des Tübinger Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) und der Universität Linz.
Am Dienstag blockierten Landwirte in Griechenland wichtige Straßenverbindungen sowie Grenzübergänge nach Bulgarien und zur Türkei. Auch Rechtsanwälte und Notare setzten ihren seit 15 Tagen dauernden Streik fort. Die Fahrer der Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen von Athen wollten fünf Stunden lang die Arbeit niederlegen.
Währungen
Der US-Dollar bewegt sich am Dienstag gegenüber den anderen Hauptwährungen in unterschiedliche Richtungen. Am Montag war es nach schwachen US-Wirtschaftsdaten und Kommentaren des Fed-Vertreters Fisher zu Spekulationen gekommen, denen zufolge die US-Notenbank ihre Leitzinsen zögerlicher anheben könnte als bislang gedacht. EUR/USD notierte bislang bei 1,0920 im Hoch.
GBP/USD fiel nach einem enttäuschenden Einkaufsmanagerindex für den britischen Bausektor bislang bis 1,4324 im Tief zurück. USD/JPY wurde bislang zutiefst bei 120,33 gehandelt. AUD/USD fällt nach dem unveränderten Zinsentscheid der Reserve Bank of Australia zurück und notierte bislang bei 0,7047 im Tief. Gleichzeitig halten sich die Notenbanker aber die Tür für weitere Zinssenkungen offen.
Rohstoffe
Die Ölpreise befinden sich am Dienstag wieder auf dem Rückzug. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 33,20 Dollar und damit 1,04 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI auf 30,67 Dollar — ein Minus von knapp einem Dollar. „Schwache Konjunkturdaten aus China und den USA setzten die Preise unter Druck", hieß es in einer Einschätzung der Commerzbank.
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