Analyse
08:34 Uhr, 06.01.2022

DAX® - Erste Nagelprobe 2022 …

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

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Erste Nagelprobe 2022 …

… mit einem Tag Zeitverzug dürfte sich unsere gestrige Überschrift bewahrheiten. Aber der Reihe nach: In den ersten drei Handelstagen legte der DAX® einen bemerkenswerten Schnellstart auf das Börsenparkett. Auch gestern konnten die deutschen Standardwerte ihre jüngste Erfolgssträhne ausbauen. Mit dem Tageshoch von 16.285 Punkten stellt das Aktienbarometer inzwischen sogar das bisherige Allzeithoch bei 16.290 Punkten zur Disposition. Wie bereits diskutiert bilden die jüngsten beiden Verlaufstiefs bei gut 15.000 Punkten einen Doppelboden (siehe Chart). Das kalkulatorische Anschlusspotential von knapp 800 Punkten bzw. das Kursziel von rund 16.600 Punkten begünstigt perspektivisch sogar einen Vorstoß in „uncharted territory“. Zurück zu unserer Überschrift, denn heute müssen Anleger*innen zunächst eine Belastungsprobe der Hochs bei gut 16.000 Punkten einkalkulieren. Charttechnisch noch wesentlich wichtiger ist die Kurslücke vom Jahresstart (15.943 zu 15.891 Punkte). Dieses Gap markiert den Auftakt zur Nackenzone des diskutierten Doppelbodens (15.834 Punkte), welche zudem sehr gut mit der 61,8 %-Korrektur der Novemberdelle (15.803 Punkte) harmoniert. Einen Bruch dieser Bastion, der das o. g. Chartmuster negieren würde, gilt es unbedingt zu verhindern.

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Fehlausbruch auf der Unterseite?

Vor dem Hintergrund der Rekordrally des letzten Jahres wollen wir mit einer kleinen Serie ganz bewusst nach antizyklischen Aktieninvestments Ausschau halten. Was haben Bayer, Fresenius, FMC, BASF, Henkel und Lufthansa gemeinsam? Richtig, alle genannten DAX®-Einzeltitel verfügen seit 2016 über eine negative Wertentwicklung (ohne Berücksichtigung der Dividenden). Die schwache Performance ist umso bemerkenswerter, wenn Anlegerinnen und Anleger bedenken, dass der DAX® in den vergangenen sechs Jahren um 50 % zugelegt hat. Seit Anfang 2018 (bis Ende 2021) notieren die o. g. Aktien sogar mehr als 30 % unter Wasser. Im nächsten Schritt nehmen wir die besprochenen Performance-Bremsklötze charttechnisch unter die Lupe. Den Anfang macht heute die FMC-Aktie. Die Haltezone bei rund 55 EUR wurde hier zuletzt temporär unterschritten. Verstärkt wird die dortige Bastion noch zusätzlich durch den langfristigen Durchschnitt der letzten 200 Monate (akt. bei 55,29 EUR). Der jüngste Doppelboden – verbunden mit der Rückeroberung des o. g. Haltebündels – eröffnet nun kurzfristige Erholungschancen, zumal auch diverse Indikatoren (z. B. RSI, MACD) positive Divergenzen ausweisen. Das 2012er-Hoch bzw. das Fibonacci-Cluster bei rund 60 EUR definieren dabei ein erstes Anlaufziel.

Fresenius Medical Care (Weekly)

Chart Fresenius Medical Care

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Fresenius Medical Care

Chart Fresenius Medical Care

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Endlich Licht am Ende des Tunnels!?!

Zu den DAX®-Performancebremsen der letzten Jahre zählt auch die BASF-Aktie. Nach einer – unter dem Strich „verlorenen Dekade“ (ohne Dividenden) – weckt der dynamische Jahresstart 2022 nun aber Hoffnungen auf eine nachhaltige Trendwende des Chemietitels. Charttechnisch gibt es dabei einen kurzfristigen Signalgeber und einen langfristigen, strategischen Katalysator. So kann die Kursentwicklung seit dem Frühjahr 2021 als klassische Flagge interpretiert werden (siehe Chart). Um dieses trendbestätigende Kursmuster nach oben aufzulösen, bedarf es eines Spurts über die Glättungslinien der letzten 38 bzw. 200 Wochen (akt. bei 64,80/64,93 EUR) bzw. über den Korrekturtrend seit April vergangenen Jahres (akt. bei 65,39 EUR). Das Papier stellt derzeit also einen extrem wichtigen Kumulationspunkt zur Disposition, welcher durch ein Fibonacci-Level (64,97 EUR) noch zusätzlich verstärkt wird. Die Flagge hält im Erfolgsfall ein rechnerisches Anschlusspotential bis rund 84 EUR bereit. Mehr als ausreichend, um auch den strategischen Treiber zu aktivieren. Als solchen definieren wir einen Sprung über die Hochs bei gut 72 EUR, der die inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation der letzten Jahre abschließen würde.

BASF (Weekly)

Chart BASF

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart BASF

Chart BASF

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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