DAX: Ernüchterung macht sich breit
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
DAX
Am deutschen Aktienmarkt zeigt sich nach einer tagelangen Euphoriewelle wieder der Schmalhansküchenmeister. Zuletzt tendierte der DAX ein knappes halbes Prozent schwächer bei 10.254 Punkten. „Nach dem satten Wochengewinn, der durch Bekanntgabe chinesischer Stimuli und der Kursexplosion in Japan getrieben war, kehren wieder Sorgen an die Märkte zurück", kommentierte der Broker GKFX Deutschland. Die Anleger blieben vor dem Hintergrund einer erwarteten Zinsanhebung in den USA und der Kapitalflucht aus China nervös. Am Nachmittag richtet sich der Blick wieder auf US-Arbeitsmarktdaten in Form der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.
Charttechnik
Nach der schwächeren Eröffnung kann sich der DAX zwar ein wenig erholen, aber es fehlt der Schwung. Die Gefahr ist, dass es sich nur um eine simple Erholung auf die gestrigen Verluste handelt, der eine weitere Verkaufswelle auf 10.185 Punkte und darunter folgt. Folglich sind die Bullen genau jetzt in der Pflicht.
Thema des Tages
Die Bank of England verändert ihre Geldpolitik vorerst nicht. Der Leitzins liege weiter bei 0,5 Prozent, teilte die BoE mit. Auf diesem Niveau befindet er sich seit mehr als sechs Jahren. Der Entscheid fiel mit 8 zu 1 Stimmen. Auch am Volumen des Anleiheprogramms hantierten die Währungshüter nicht herum. Die geringe Inflation gebe der Notenbank Spielraum, ihre lockere Geldpolitik zunächst fortzusetzen, lautet ein Argument.
Blinder Aktionismus aufgrund der jüngsten Turbulenzen am chinesischen Finanzmarkt und einer Wachstumsschwäche in den Schwellenländern befällt die Währungshüter nicht. „Die globalen Entwicklungen erscheinen noch nicht ausreichend, um den Ausblick materiell zu verändern", heißt es in dem Protokoll zur Zinssitzung. Allerdings schränkt der geldpolitische Ausschuss ein, dass die globalen Wachstumsrisiken gestiegen seien. Dies müsse genau beobachtet werden, um die Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft abschätzen zu können.
Aktien im Blick
E.on will sein Kernenergiegeschäft nicht wie ursprünglich geplant auf die neue Gesellschaft Uniper übertragen. Der verbleibende Betrieb und Rückbau bleiben in der Verantwortung von E.on, was Analysten zufolge die Aktie unattraktiver macht. Der Kurs bricht heute um 5,58 % ein.
Die Lufthansa hatte am Vortag den Streik ihrer Piloten per Gerichtsbeschluss abwenden können. Inzwischen läuft der Betrieb wieder wie üblich. Die Aktie verteuert sich zusätzlich getrieben von den schwachen Ölpreisen gegen den Trend um 0,47 %.
Konjunktur
Das Institut für Wirtschaftsforschung IfW erwartet unverändert ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von 1,8 Prozent in diesem Jahr und 2,1 Prozent im kommenden Jahr.
Das Rheinisch-Westfälische Institut RWI bestätigt ebenfalls seine BIP-Prognose für die deutsche Wirtschaft in dieses Jahr (1,8 %) senkt aber die Projektion für 2016 um 0,1 auf plus 1,8 Prozent.
Währungen
Der US-Dollar legt am Donnerstag auf breiter Front (mit Ausnahme des Pfunds) zu. EUR/USD notierte bislang bei 1,1180 im Tief, während GBP/USD nach dem Zinsentscheid der Bank of England bei 1,5434 notierte (+0,46 %).
USD/CAD hatte nach dem wie erwartet unveränderten Zinsentscheid der kanadischen Notenbank am Mittwoch in einer ersten Reaktion bis 1,3150 im Tief nachgegeben, sich im weiteren Handelsverlauf jedoch wieder berappelt und heute bei 1,3288 im Hoch notiert.
NZD/USD macht einen Teil seiner über Nacht gemachten Verluste bis 0,6255 im Tief wieder wett uns notierte bislang bei 0,6338 im Hoch. Wie erwartet hat die Reserve Bank of New Zealand ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent gesenkt und eine weitere Zinssenkung in Aussicht gestellt, wenn dies die zukünftige Datenlage erforderlich macht.
Rohstoffe
Die Ölpreise sind am frühen Donnerstagnachmittag gestiegen. Ein Barrel Brent kostete 47,90 US-Dollar. Das waren 33 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass WTI stieg um 48 Cent auf 44,63 Dollar. Die Aussicht auf eine sinkende US-Rohölproduktion gab den Ölpreisen Auftrieb.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|