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12:55 Uhr, 31.03.2015

DAX: Ermüdungserscheinungen

Der Dax lässt im Mittagshandel immer stärker Federn. Grund könnten Ermüdungserscheinungen der Käufer sein. Immerhin haben diese seit Jahresbeginn kräftig zugelangt und den Index um 23 Prozent angetrieben. Doch der Quartalsausklang könnte schwach ausfallen.

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DAX

Trotz guter heimischer Konjunkturdaten kann sich der deutsche Leitindex nicht nach oben absetzen. Im Gegenteil: Zuletzt notierte der Dax 0,74 Prozent tiefer bei 11.997 Punkten. Es macht sich am letzten Handelstag des Quartals offenbar Nervosität am Markt breit. Wenn sich im Nachmittagshandel aber nichts mehr Gravierendes ändert, winkt dem deutschen Börsenbarometer mit gut 23 Prozent Zugewinn dennoch der größte Quartalsgewinn seit dem Jahr 1999. Insbesondere die Geldflut der Notenbanken sowie in Zeiten des Niedrigszinses fehlende Anlagealternativen machten Aktien in diesem Jahr attraktiv. Am Nachmittag könnten der Chicago Einkaufsmanagerindex für März sowie das Conference Board US Verbrauchervertrauen neue Anhaltspunkte für den Zustand der US-Konjunktur und Signale bzgl. der anstehenden Zinswende liefern.

Thema des Tages

In Lausanne sind die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm fortgesetzt worden. An der Sitzung nehmen die Außenminister und Vertreter der fünf Vetomächte im UNO-Sicherheitsrat sowie Deutschlands und des Iran teil. Der kurzzeitig abgereiste russische Außenminister Lawrow will im Laufe des Tages wieder an den Gesprächen teilnehmen.

Die Frist für ein Grundsatzabkommen in dem zwölf Jahre dauernden Streit läuft um Mitternacht ab. Der Westen will als Ergebnis durchsetzen, dass der Iran Atomkraft ausschließlich zivil nutzt, sprich keinen Zugang zu Atomwaffen bekommt. Teheran will hingegen die Aufhebung von Wirtschaftssanktionen. Alle Beteiligten zeigten sich entschlossen, eine Einigung zu erzielen. Sollte ein Kompromiss gefunden werden, so könnte der Iran etwa sein Rohöl wieder auf dem Weltmarkt verkaufen, was angesichts des aktuellen Überangebots zu einem weiteren Druck auf die Rohölpreise, führen dürfte.

Aktien im Blick

Morgan Stanley hält nach der Kursrally bei BMW nun eine Pause für angebracht. Die Aktie sinkt um 1,27 %.

Der Maschinenbauer Manz liefert eine Pilotanlage für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batteriesystemen für Elektroautos an ein „führendes Unternehmen der E-Mobility-Branche" aus den USA. Die Fantasie auf lukrative Folgeaufträge lässt die Aktie um 8,81 % anspringen.

Konjunktur

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im März um 85.000 auf 2,932 Millionen zurückgegangen, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Das sind 123.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 auf 6,8 Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote in der Eurozone ist im Februar um ebenfalls 0,1 auf 11,3 Prozent gesunken.

Die Inflationsrate in der Eurozone stieg im März vorläufigen Angaben zufolge von zuvor minus 0,3 auf minus 0,1 Prozent und traf mit dieser Entwicklung die Markterwartungen.

Rund 37 Prozent der Anleger würden mit dem Austritt mindestens eines Landes aus der Eurozone rechnen, teilte das Analysehaus Sentix am Dienstag nach einer Umfrage unter rund 1000 Investoren mit.

Währungen

Der US-Dollar setzt am Dienstag seinen Siegeszug infolge der Aussicht auf noch in diesem Jahr steigende US-Zinsen fort. EUR/USD fällt deutlich bis bislang 1,0717 im Tief zurück, wobei die Gemeinschaftswährung auch die Unsicherheit belastet, ob Griechenland zu einer Einigung mit den Geldgebern kommt.

GBP/USD gibt nach Veröffentlichung starker britischer BIP-Daten, aber einer enttäuschenden Leistungsbilanz ebenfalls nach und erreichte bislang zutiefst 1,4752. USD/JPY notierte in der Spitze bei 120,36, gab im weiteren Handelsverlauf die gemachten Gewinne jedoch wieder ab. USD/TRY bewegt sich weiterhin in der Nähe seines am 13. März 2015 erreichten Allzeithochs bei 2,6481 und markierte trotz überraschend starker türkischer BIP-Daten heute ein Hoch bei 2,6226.

Rohstoffe

Die Ölpreise sind am Dienstag belastet durch die Verhandlungen mit dem Iran über eine Aufhebung der Sanktionen deutlich gefallen. Im Mittagshandel kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 54,89 US-Dollar und damit 1,40 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass WTI fiel um 1,13 Dollar auf 47,55 Dollar.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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