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08:58 Uhr, 01.07.2015

DAX: Erholungsversuch zur Wochenmitte?

Nach dem schwachen Wochenbeginn wegen der Eskalation der Schuldenkrise in Griechenland könnte sich der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch fangen und eine Erholung versuchen.

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Kurz vor Ablauf des aktuellen, zweiten Hilfsprogramms hat die griechische Regierung am Dienstag um ein drittes Programm angefragt. Die Euro-Finanzminister haben die Bitte Griechenlands bereits abgelehnt. Dies teilte Euro-Gruppen-Chef Dijsselbloem am Dienstagabend mit. Damit verliert das Land endgültig den Zugriff auf Hilfsmittel von insgesamt rund 18 Milliarden Euro. Für eine erneute Verlängerung des Programms sei es zu spät, sagte Dijsselbloem. Nach Angaben des Niederländers wird die griechische Regierung am Mittwoch einen neuen Vorschlag übermitteln. Die Bitte um ein neues Programm werde aber erst nach dem griechischen Referendum am 05. Juli geprüft.

Einem Pressebericht zufolge ist Athen aber unter bestimmten Bedingungen zur Absage der für diesen Sonntag geplanten Volksabstimmung bereit. Laut der „Welt“ sagte Griechenlands Finanzminister Varoufakis in der Telefonkonferenz der Euro-Gruppe am Dienstagabend, wenn sich die Euro-Finanzminister schnell mit ihm einigten, könnte seine Regierung das Referendum absagen. Die Euro-Gruppe berät an diesem Mittwochmittag erneut telefonisch darüber, ob und wie sie das überschuldete Griechenland mit weiteren Hilfsgeldern unterstützen können. CSU-Finanzexperte Michelbach lehnt bedingungslose Finanznothilfen an Griechenland kategorisch ab. „Alles, was jetzt an Zwischenmaßnahmen ohne Konditionalität, ohne Reformen auf den Tisch kommen könnte, wäre unseriös und ist keine Verhandlungsbasis“, so Michelbach im Deutschlandfunk.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt trennten sich gestern erneut von Standardwerten und schickten den DAX um weitere 1,25 Prozent in die Tiefe. Da halfen auch positive Daten vom deutschen Einzelhandel und Arbeitsmarkt wenig. Der DAX könnte sich heute laut vorbörslichen Indikationen aber wieder fangen.

Neben Griechenland dürften zur Wochenmitte auch Konjunkturdaten aus den USA stärker beachtet werden: Heute veröffentlicht der private Dienstleister ADP neue Zahlen vom Arbeitsmarkt im Juni. Anleger hoffen, daraus Schlüsse auf den Zeitpunkt der US-Zinswende ziehen zu können. Die Mehrheit der Experten rechnet inzwischen mit einer ersten Anhebung der Leitzinsen im September.

IWF: Griechenland bleibt Kreditrate schuldig

Griechenland hat nach Angaben des Internationalen Währungsfonds die am 30. Juni fällige Kreditrate in Höhe von gut 1,5 Milliarden Euro bislang nicht zurückgezahlt. Das Geld sei am Dienstag nicht beim IWF eingegangen, teilte der Währungsfonds am Mittwochmorgen in Washington mit. Die griechische Regierung hatte den Ausfall der Zahlung angekündigt.

Japan: Tankan-Report deutet bessere Unternehmensstimmung an

Der von der Bank of Japan in einer Quartalsumfrage ermittelte Stimmungsindex für die Großindustrie, der sog. Tankan-Report, verbesserte sich im zweiten Jahresviertel um drei Punkte auf plus 15 Punkte. Ökonomen hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet. Ein positiver Index bedeutet, dass die Optimisten in der Mehrheit sind.

China: Unternehmensstimmung lässt zu wünschen übrig

Der von der britischen Großbank HSBC ermittelte Index der Stimmung unter den Einkaufsmanagern für das Verarbeitende Gewerbe in China ist im Juni endgültigen Daten zufolge um 0,2 auf 49,4 Punkte gestiegen. Der Index legte damit nicht so stark zu wie noch bei der Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen angegeben.

Manz senkt Jahresausblick

Der Maschinenbauer Manz blickt nach einer Auftragsstornierung weniger optimistisch auf das laufende Jahr als bisher. Die Aktie steht erheblich unter Druck. Zwar sei die Enttäuschung der Anleger verständlich, doch erscheine der Kursrutsch etwas übertrieben, sagte ein Aktienhändler in Frankfurt.

Evotec: Wirkstoffkandidat verfehlt Erwartungen

Die Biotechpapiere von Evotec brachen im vorbörslichen Handel um über 13 Prozent auf das Niveau von Ende 2014 ein. Der Alzheimer-Wirkstoffkandidaten Sembragiline hatte in einer Testreihe des Partners Roche die Erwartungen verfehlt.

Deutsche Bank: Anshu Jain wechselt offenbar zur Softbank

Der am Dienstag aus dem Amt geschiedene Deutsche-Bank-Co-Chef Anshu Jain ist laut der New York Post beim japanischen Medien- und Telekomkonzern Softbank offenbar ein heißer Anwärter auf eine Führungsstelle im Management. Die Zeitung beruft sich auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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