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22:15 Uhr, 29.06.2017

DAX gibt deutlich nach - Deutschland: Inflation zieht überraschend an

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  • US-Wirtschaft wächst im ersten Quartal etwas stärker als erwartet
  • Sycamore Partners will den US-Büroartikelhändler Staples übernehmen
  • EU-Kommission: Wirtschaftsstimmung im Euroraum auf 10-Jahreshoch
  • VDMA: Stimmung im deutschen Maschinenbau "ausgesprochen gut"
  • BMW nimmt den Kampf mit Tesla auf
  • US-Tochter der Deutschen Bank besteht Fed-Stresstest ebenfalls
  • DE: GfK-Konsumklima weiter im Aufwind
  • Covestro erwägt Sonderdividende und Aktienrückkäufe
  • ifo: Deutsche Unternehmen suchen mehr Leute

DAX

  • Nach einem starken Auftakt ging es beim DAX am Donnerstag bereits früh wieder bergab. Als Kursbremse erwies sich erneut der starke Euro, der die Chancen exportorientierter Unternehmen in Ländern außerhalb des Währungsraums schmälert. Die Gemeinschaftswährung legte im Wochenverlauf beträchtlich um zwei Cent zum Dollar zu. Am Donnerstag beförderte auch die höher als erwartet ausgefallene Inflation in Deutschland und Spanien wegen der Aussicht auf einen schnelleren Anstieg aus der lockeren Geldpolitik den Euro. Am Freitag werden Inflationsdaten für die gesamte Eurozone veröffentlicht. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 1,83 Prozent bei 12.416,19 Punkten.
  • Der S&P 500  beendet den Handel fast 0,9 % im Minus. Outperformer waren Finanztitel (+0,7 %) und Energiewerte (+0,22 %), während Technologie-Aktien (-1,8 %) abverkauft wurden. Während die Rotation zunächst noch geordnet verlief, eskalierte die Volatilität zur Handelsmitte und trug den VIX bis rund 15 Punkte. Am Nachmittag flaute das Vola-Event wieder etwas ab und Aktien konnten ihre Verluste eingrenzen.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Presse: Nach Ansicht der EU fehlen für die Fusion von Qualcomm und NXP notwendige Unterlagen.
  • Die EU geht im WTO-Schiedsspruch um Subventionen für Boeing und Airbus in Berufung.
  • Presse: Microsoft hat Cloudyn für $50 Mio übernommen.
  • Der Zughersteller Bombardier plant in Deutschland in den nächsten Jahren bis zu 2.200 seiner 8.500 Arbeitsplätze abzubauen. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben. Alle sieben Produktionsstandorte sollen erhalten bleiben.
  • Der Finanzinvestor Sycamore Partners will den US-Büroartikelhändler Staples für 10,25 Dollar je Aktie in bar übernehmen. Das entspricht einer Prämie von rund einem Fünftel. Der Deal hat ein Volumen von 6,9 Mrd. US-Dollar.
  • Die kriselnde US-Drugstore-Kette Rite Aid hat im ersten Quartal überraschend einen Verlust eingefahren. Der größere Rivale Walgreens Boots Alliance übernimmt von dem Unternehmen nun nur die Hälfte der Filialen (2.186). Die milliardenweren Pläne zu einer Übernahme wurden fallengelassen.
  • Die Bank of America plant Aktienrückkäufe im Wert von bis zu 12 Mrd. Dollar. JPMorgan hebt die Dividende von 0,50 auf 0,56 Dollar und autorisiert ein Rückkaufprogramm von 19,4 Mrd. Dollar. Die Citigroup verbessert die Quartalsdividende von 0,16 auf 0,32 Dollar und kauft eigene Aktien im Wert von 15,6 Mrd. Dollar zurück. Morgan Stanley erhöht die Dividende von 0,20 auf 0,25 Dollar und kauft Aktien im Wert von 5 Mrd. Dollar zurück.
  • Die schwedische Modekette H&M hat den konzernweiten Umsatz im Zeitraum März bis Ende Mai um 10 Prozent auf knapp 51,4 Milliarden schwedische Kronen (rund 5,3 Milliarden Euro) gesteigert. Netto verdiente der Konzern rund 6 Milliarden schwedische Kronen (rund 600 Millionen Euro), nach 5,36 Milliarden Kronen ein Jahr zuvor.
  • BMW will laut „Handelsblatt“ auf der Branchenmesse IAA im September eine Elektro-Version der 3er-Reihe präsentieren, die mit dem Modell 3 von Tesla konkurrieren soll. Die 3er-Reihe ist das volumenstärkste BMW-Modell. Das Auto solle mit 400 Kilometern mindestens die Reichweite des Model 3 von Tesla aufweisen, schreibt das Blatt unter Berufung auf Konzernkreise.
  • Der Kunststoffproduzent Covestro sieht sich gut auf Kurs und erwägt, verfügbare überschüssige Mittel an seine Aktionäre zurückzugeben. Covestro bleibe seiner Dividendenpolitik treu und werde eine steigende oder mindestens stabile Dividende zahlen, sagte Konzernchef Patrick Thomas am Donnerstag. Man ziehe aber auch gezielte Akquisitionen in Betracht, Sollten über einen Zeitraum von zwei Jahren keine nennenswerten Zukäufe abgewickelt werden, will der Konzern überschüssige Gelder an seine Anteilseigner in Form von Sonderdividenden oder Aktienrückkäufen zurückzahlen.
  • Für Lanxess ist der Einstieg des Starinvestors Warren Buffett eine besondere Anerkennung. „Warren Buffett genießt eine weltweit einzigartige Reputation", sagte Lanxess-Vorstandschef Matthias Zachert dem Handelsblatt. Grund für eine geänderte Strategie sieht er durch den Einstieg nicht. Berkshire-Hathaway habe sich tief in das neue Konzept von Lanxess eingearbeitet, sagt Zachert. „Sie erwarten, dass wir den Konzern so fortentwickeln, wie wir es begonnen haben.“
  • Die US-Tochter der Deutschen Bank, die im vergangenen Jahr noch durchgefallen war, hat nun gleichfalls den Stresstest der US-Notenbank Fed bestanden.
  • Der Kupferkonzern Aurubis will bei seinem Konzernumbau keine Arbeitsplätze abbauen. „Die Zahl dürfte in etwa stabil bleiben", sagte Vorstandschef Jürgen Schachler der „Börsen-Zeitung“. Der Kupferkonzern, der rund 6.400 Mitarbeiter beschäftigt, will sich zu einem Multimetallproduzenten entwickeln. Auch Standorte stünden nicht zur Disposition, sagte der Vorstandschef dem Blatt. Operativ soll es beträchtliche Steigerungen geben. Das Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) solle bis zum Geschäftsjahr 2019/20 (30. September) um 200 auf 600 Mio. Euro zulegen.

Konjunktur & Politik

  • Griechenland: Die Müllabfuhr hat ihren elf Tage währenden Streiks beendet. Man werde aber mit anderen Mitteln weiterkämpfen. Die Gewerkschaft fordert feste Arbeitsverhältnisse für mehr als 10.000 Müllmänner.
  • EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker rechnet fest mit einer grundlegenden Einigung auf ein Freihandelsabkommen mit Japan bis zur kommenden Woche.
  • Paul Ryan, der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, strebt bis Anfang 2018 die Implementierung eines neuen Steuergesetzes an.
  • Die US-Wirtschaft ist laut dritter Schätzung im ersten Quartal mit annualisiert 1,3 Prozent etwas stärker gewachsen als erwartet. Analysten hatten mit einem BIP-Zuwachs von 1,2 Prozent gerechnet.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe legte in der Woche zum 24. Juni um 2.000 auf 244.00 zu. Von Experten erwartet wurden im Schnitt 241.000 Anträge.
  • Die Einreisesperren der USA für Menschen aus sechs muslimischen Ländern treten in der Nacht zu Freitag in Kraft. Nach Medienberichten wird das Verbot ab 20.00 Uhr US-Ostküstenzeit gelten.
  • Laptops und Tablets bleiben auf Flügen in die USA erlaubt, sofern die Airlines schärfere Sicherheitsvorschriften umsetzen. Dies erkündete das US-Ministerium für Heimatschutz (DHS).
  • Die Verbraucherpreise in Deutschland legten im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,6 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt nach einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten mit einer Verlangsamung der Teuerungsrate auf 1,4 Prozent gerechnet. Im Vormonat lag die Inflation bei 1,5 Prozent.
  • Der Economic Sentiment Indicator (ESI), der die Stimmung in Unternehmen und privaten Haushalten im Euroraum abbildet, ist im Juni im Vergleich zum Vormonat um 1,9 Punkte auf 111,1 Punkte gestiegen, teilte die EU-Kommission mit. Das ist der höchste Stand seit 10 Jahren. Volkswirte hatten einen deutlich schwächeren Anstieg erwartet. Das Geschäftsklima (BCI) für die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe legte zugleich um 0,25 Punkte auf 1,15 Punkte zu.
  • Die Inflationsrate in Spanien zog im Juni laut vorläufigen Berechnungen um 1,6 Prozent an. Damit hat sich der Preisdruck abgemildert. Im Vormonat Mai lag die Teuerungsrate bei 1,9 Prozent.
  • Der Branchenverband der deutschen Maschinenbauer, VDMA, rechnet für dieses Jahr mit drei Prozent Zuwachs bei der realen Maschinenproduktion (zuvor +1 %). Die Stimmung in den Unternehmen sei ausgesprochen gut. Alles stehe bereit für einen neuen Aufschwung, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Im Mai legte der Auftragseingang in der Branche im Jahresvergleich deutlich um real 17 Prozent zu. Das ist der stärkste Anstieg seit März 2016.
  • Die Schulden der öffentlichen Haushalte (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) betrugen zum Ende des ersten Quartals 1.986,4 Mrd. Euro, so das Statistische Bundesamt. Auf Sicht von 12 Monaten verringerte sich damit der Schuldenstand um 2,3 Prozent bzw. 47,4 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorquartal sank der Schuldenstand um 1,0 Prozent (20,0 Mrd. Euro).
  • Das Stimmungshoch bei den deutschen Verbrauchern hält weiter an. Für den Monat Juli prognostiziert der Marktforscher GfK eine Steigerung des Konsumklimas gegenüber dem Vormonat um 0,2 Zähler auf 10,6 Punkte. „Die Bundesbürger sehen die heimische Konjunktur auch zu Beginn des Sommers in exzellenter Verfassung“, kommentierte GfK-Experte Rolf Bürkl. Dies belege der deutliche Anstieg der Konjunkturerwartung im Juni auf ein Drei-Jahres-Hoch. „Die Einkommenserwartung legt moderat zu und klettert sogar auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Davon kann auch die Konsumneigung mit moderaten Zuwächsen profitieren“.
  • Die deutschen Firmen suchen mehr neue Mitarbeiter. Das ifo Beschäftigungsbarometer stieg im Juni leicht auf 110,9 Punkte von 110,8 Punkten im Vormonat. Parallel zu den neuen Rekorden beim ifo Geschäftsklima vergrößern die Unternehmen auch ihre Mitarbeiterzahl.
  • Den 34 größten US-Banken wurde von der Federal Reserve die Freigabe ihrer Aktienrückkauf- und Dividendenpläne erteilt. Wie die Fed mitteilte, bestanden alle Geldhäuser beim jährlichen Stresstest auch den zweiten Teil, den die Zentralbanker als den härteren einstufen. Die Fed unterstellt bei diesen Tests im ersten Teil ein konjunkturelles Krisenszenario und prüft, wie stabil die Bankbilanzen in einem solchen Fall sein würden. In einem zweiten Teil stehen neben der Kapitalstärke auch das Risikomanagement im Blick.

Dividendenausschüttungen

  • Deutsche EuroShop (1,40 EUR je Aktie)
  • MBB (1,22 EUR je Aktie)
  • Vita 34   (0,16 EUR je Aktie)
Termine des Tages:
11:00 Uhr - EWU: Wirtschaftsstimmung Juni
11:00 Uhr - EWU: Konjunkturklima-Indikator Juni
14:00 Uhr - DE: Verbraucherpreise Juni (Vorabschätzung)
14:30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
14:30 Uhr - US: BIP Q1 (endgültig)
19:00 Uhr - Rede von St. Louis Fed-Präsident James Bullard in London

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6 Kommentare

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  • Ahja
    Ahja

    toll Inflation ist da, alle freuen sich das sie mehr bezahlen aber kein Zinsausgleich bekommen
    die Wirtschaft wird richtig boomen die nächtsen Jahre, wenn der Konsum fällt, weil die Kaufkraft sinkt. Satire off

    Die Verbraucherpreise in Deutschland legten im Juni im Vergleich zum

    Vorjahresmonat um 1,6 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt nach

    einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten mit einer

    Verlangsamung der Teuerungsrate auf 1,4 Prozent gerechnet. Im Vormonat

    lag die Inflation bei 1,5 Prozent.

    .

    Wie blöd sind sie eigentlich? Sorry

    19:20 Uhr, 29.06.2017
  • Data75
    Data75

    Es werden weiter nur Marken abgefischt.

    15:59 Uhr, 29.06.2017
  • thomas84
    thomas84

    ein crash beginnt für mich ab 6% Tagesminus aber US 30 gibt ja nicht mal 3 % ab es grünt und grünt deshlab all In Long stopp 20800 oder ?

    15:30 Uhr, 29.06.2017
  • Market Impact
    Market Impact

    Wenn - 0,6 % deutlich nachgeben im dax ist, dann sind -3,9% ein Crash ?

    15:21 Uhr, 29.06.2017

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