Kommentar
08:25 Uhr, 27.05.2019

DAX® - Erholungstrend mit Fragezeichen

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Erholungstrend mit Fragezeichen

Zum Wochenabschluss zeigte sich der DAX® leicht erholt. Doch die Handelsspanne vom vergangenen Freitag verblieb innerhalb des Pendants vom Vortag. Interessanterweise trifft dies auch auf den Wochenchart zu, d. h. auch in der höheren Zeitebene liegt ein klassischer Innenstab vor. Letztlich unterstreichen beide Muster die aktuelle Pattsituation im charttechnischen Niemandsland zwischen den Signalgebern für die beiden zuletzt diskutierten Szenarien. Der Wochenchart der deutschen Standardwerte signalisiert allerdings, dass es dem Aktienbarometer zusehends schwer fällt, den Erholungstrend seit Dezember (akt. bei 12.065 Punkten) vergangenen Jahres zu verteidigen. Zur Erinnerung: Ein Abgleiten unter die beiden Verlaufstiefs bei 11.847/44 Punkten würde im Tagesbereich eine nicht ganz idealtypische Schulter-Kopf-Schulter-Formation komplettieren. Auf Wochenbasis würde eine negative Weichenstellung zudem mit der Auflösung des eingangs beschriebenen Innenstabs einhergehen. Beides würde den Druck auf den nächsten wichtigen Rückzugsbereich aus dem Gap von Anfang April (11.613 zu 11.549 Punkten) sowie den Glättungslinien der letzten 38 bzw. 200 Wochen (akt. bei 11.545/502 Punkten) spürbar erhöhen.

DAX® (Weekly)

Korrektur wahrscheinlich

Die dynamische Kursrally seit Ende vergangenen Jahres, welche dem Ölpreis in der Spitze einen Kursanstieg um rund 50 % bescherte, ist in den letzten Wochen ins Stocken geraten. Die jüngste Kursentwicklung lässt die Zweifel der Skeptiker deutlich anschwellen, denn auf Wochenbasis steht ein „bearish engulfing“ zu Buche. Bemerkenswert an diesem negativen Candlestickmuster ist, dass nicht nur der Körper der Vorwoche, sondern die Pendants der sechs vorangegangenen Wochen umschlossen wird (siehe Chart). Die jüngste Kursschwäche rückt nun eine charttechnisch sehr wichtige Schlüsselzone in den Fokus. Schließlich bildet die 50 %-Korrektur des Baisseimpulses von Oktober bis Dezember 2018 (68,39 USD) im Zusammenspiel mit den Glättungslinien der letzten 38 bzw. 90 Wochen (akt. bei 67,76/67,90 USD) eine markante Kernunterstützung. Abgerundet wird der auf diesem Niveau entstehende Kumulationspunkt durch das Hoch vom Mai 2015 (67,07 USD). Ein Bruch dieser Bastion dürfte eine Ausdehnung der jüngsten Korrektur nach sich ziehen, wobei die Kombination aus der 200-Wochen-Linie (akt. bei 56,14 USD) und dem Basisaufwärtstrend seit Anfang 2016 (akt. bei 55,25 USD) die nächste wichtige Haltezone definiert.

Ölpreis - Brent (Weekly)

Intakter Trend, aber …

Die große Bodenbildung seit dem Platzen der Technologieblase sowie der stabile Aufwärtstrend seit Sommer 2011 haben sich in den letzten Jahren als die entscheidenden Kurstreiber für die Cisco-Aktie erwiesen. Zuletzt hat der Technologietitel mit 57,52 USD nicht nur den höchsten Stand seit Ende 2000 erreicht, sondern auch eine Dynamisierung des eingangs beschriebenen Basishaussetrends vollzogen (siehe Chart). Da zudem der trendfolgende MACD in allen von uns betrachteten Zeitebenen (Tag, Woche, Monat) freundlich zu interpretieren ist, haben technisch motivierte Anleger aktuell keinen Grund, an der grundsätzlichen Aufwärtstendenz des Papiers zu zweifeln. Dennoch liefert die aktuelle Entwicklung auch eine wichtige Orientierungshilfe auf der Risikoseite. Die jüngste Monatskerze – ein markanter „Hammer“ – spielt dabei die entscheidende Rolle. Das Tief dieses konstruktiven Candlestickmusters (51,09 USD) harmoniert gut mit der Parallelen zum o. g. Aufwärtstrend (akt. bei 51,81 USD) sowie einer weiteren Trendlinie (akt. bei 48,90 USD). Ein Ausbruch nach oben aus einem Aufwärtstrendkanal ist grundsätzlich positiv zu werten. Doch dieses „break“ muss in der Folge jeden Tag neu bestätigt werden. Ein Bruch der angeführten Bastion würde aber genau diesen negieren.

Cisco Systems (Monthly)

Interesse an einer täglichen Zustellung unseres Newsletters?

Kostenlos abonnieren

Wichtige Hinweise auf mögliche Interessenkonflikte
Rechtliche Hinweise

HSBC Trinkaus & Burkhardt AG
Derivatives Public Distribution
Königsallee 21-23
40212 Düsseldorf

kostenlose Infoline: 0800/4000 910
Aus dem Ausland: 00800/4000 9100 (kostenlos)
Hotline für Berater: 0211/910-4722
Fax: 0211/910-91936
Homepage: www.hsbc-zertifikate.de
E-Mail: zertifikate@hsbc.de

Autor: Jörg Scherer

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Jörg Scherer zu den erwähnten Instrumenten

Mehr von Jörg Scherer

Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

Mehr über Jörg Scherer
Mehr Experten