DAX: „Erholungsrally kann starten“
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
DAX
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben wieder Mut gefasst und die niedrigen Kurse zum Einstieg genutzt. Der DAX übersprang am Vormittag die runde 10.000-Punkte-Marke und tendiert aktuell mit ca. 2 Prozent im Plus. Bereits am Morgen konstatierte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda: „Es gibt einige Anzeichen, dass die Märkte auf die Füße kommen“. Er nennt die jüngste Stabilisierung der chinesischen Währung, was dem chinesischen Aktienmarkt zumindest vorerst etwas Ruhe gebracht zu haben scheint. An den globalen Finanzmärkten wurde diese Entspannung mit Erleichterung aufgenommen. Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets konstatiert, der DAX sei technisch überverkauft. „Eine Erleichterungs-Rally kann jederzeit kommen.“
Charttechnik
Die gestrige Range zwischen 9.980 und 9.813 Punkten wurde heute nach oben verlassen, womit der DAX die nächste Zielzone bei 10.122 Punkten in Angriff nimmt. An dieser wären temporäre Rücksetzer einzuplanen und auch ein Rutsch auf 9.980 und 9.813 Punkte ist nicht ausgeschlossen. Sollte diese Hürde deutlicher überwunden werden, locken kurzfristig weitere Gewinne bis auf 10.200 Punkte
Thema des Tages
Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg hat die chinesische Notenbank mehrere Male am Devisenmarkt eingegriffen, um die heimische Währung Yuan zu stabilisieren. Die chinesische Notenbank legte den Referenzkurs zum Dollar am Dienstagmorgen bei 6,5628 Yuan und damit etwas stärker als zuletzt fest. Er ist damit seit drei Tagen praktisch unverändert. Zuvor wurde er acht Tage in Folge abgewertet. „Es scheint, dass die chinesische Zentralbank nach den Verwerfungen in der ersten Woche des Jahres nun an einer Stabilisierung interessiert ist“, lautet die Einschätzung der Commerzbank.
Zuletzt hat die PBoC demnach auch bei dem in der Sonderverwaltungszone Hongkong gehandelten Yuan interveniert, der weniger stark reguliert ist. Der sog. „Offshore-Renminbi hatte sich in den letzten Monaten noch schwächer als der Festland-Yuan entwickelt. Beide Währungen glichen sich am Dienstag im Wert nahezu wieder an. China verfügt über hohe Devisenreserven, mit denen die Behörden die Währung verteidigen können. Offen ist allerdings, inwieweit die Reserven angezapft werden. Chinas Devisenberg hatte im Dezember den stärksten monatlichen Abfluss in seiner Geschichte verzeichnet und steht derzeit laut offiziellen Angaben bei 3,33 Billionen US-Dollar. Dies bedeutet einen Rückgang von mehr als 512 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr.
Aktien im Blick
Die vorläufigen Geschäftszahlen von SAP für das abgelaufene Jahr kamen bei den Anlegern gut an. Die Aktie verteuert sich um akt. 2,16 %.
Auch die Aktien der großen Energieversorger sind nach positiven Analystenkommentaren auf dem Vormarsch. JPMorgan stufte RWE auf „Overweight“ hoch und die Deutsche Bank hob ihr Votum für E.ON auf „Kaufen".
Konjunktur
Die Wirtschaftsforschungsinstitute ifo, Insee und Istat erwarten im ersten und im zweiten Quartal 2016 ein Wirtschaftswachstum in der Eurozone von jeweils 0,4 Prozent. Für das Gesamtjahr erwarten die Forscher einen BIP-Zuwachs von 1,5 Prozent.
Der deutsche Maschinenbau boomt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Wert der neu eingegangenen Bestellungen preisbereinigt um 6 Prozent im Plus, wie der Branchenverband VDMA berichtete. Aus dem Inland kam ein Auftragsplus von 9 Prozent gegenüber einem Zuwachs um 4 Prozent aus dem Ausland.
Währungen
Der US-Dollar macht am Dienstag weiteren Boden gut. EUR/USD gab bislang bis 1,0840 nach, während GBP/USD auf ein frisches Fünfjahrestief gefallen ist, nachdem die jüngsten Daten aus der britischen Industrie massiv enttäuscht und damit die Sorge geschürt haben, dass der Aufschwung holperig werden könnte. Eine erste Zinsanhebung in Großbritannien rückt dabei in weitere Ferne. Im Tief notierte „Cable“ bislang bei 1,4431 – der niedrigste Stand seit Juni 2010.
USD/JPY erreichte bislang bei 118,03 im Hoch. Die über Nacht aus Tokio gemeldeten Daten sind gemischt ausgefallen. So stieg das Economy Watchers Sentiment überraschend stark, während auch das Verbrauchervertrauen die Konsensschätzung überbot. Die Leistungsbilanz wies jedoch einen geringeren Überschuss auf als erwartet. USD/CAD haben weiter sinkende Ölpreise und schwache kanadische Baubeginne bei 1,4269 ein frisches Zwölfjahreshoch erreichen lassen.
Rohstoffe
Der Ölpreisverfall geht weiter, WTI fällt heute unter 31 US-Dollar. Das US-Energieministerium schätzt den Rückgang der US-Ölproduktion im Januar zum Vorjahr auf lediglich 116.000 Barrel täglich. Damit scheint die Ölindustrie in den Staaten weitaus widerstandsfähiger gegenüber sinkenden Preisen zu sein als angenommen.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|