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13:16 Uhr, 21.05.2015

DAX: Erholung macht Pause

Die Anleger zeigen sich heute wieder zugeknöpft. Der Dax liegt am Mittag ein halbes Prozent im Rückstand. Frische Kaufimpulse könnten US-Konjunkturdaten am frühen Nachmittag bringen.

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Gemessen an dem aus der Industrie- und der Dienstleistungsumfrage zusammengesetzten Einkaufsmanagerindex (Composite Index), den der Marktforscher Markit am Vormittag veröffentlichte, hat sich das Wirtschaftswachstum in der Eurozone im Mai zum zweiten Mal in Folge leicht abgekühlt. Der deutsche Leitindex zeigt sich nach Vorlage der schwachen Daten leicht angeschlagen. Zuletzt notierte das Marktbarometer mit 0,57 % tiefer bei 11.781 Punkten. Frische Impulse könnten am Nachmittag das Sitzungsprotokoll der Europäischen Zentralbank und US-Konjunkturdaten bringen.

Thema des Tages

Die US-Notenbank dürfte von einer Leitzinserhöhung bereits im Juni absehen. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) zur Fed-Sitzung am 28. und 29. April hervor. Demnach hielten es „viele“ Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss für unwahrscheinlich, dass die Wirtschaft dafür stark genug sei. Lediglich „einige wenige“ Vertreter würden eine Zinserhöhung bereits im nächsten Monat für gerechtfertigt erachten. Marktbeobachter rechnen mehrheitlich frühestens im September mit der Zinswende in den USA.

Die Mitglieder im FOMC-Offenmarktausschuss zeigten sich jedoch mehrheitlich zuversichtlich, dass die zu Jahresbeginn zu beobachtende wirtschaftliche Schwächephase nicht anhalten wird, sondern vor allem auf den Sondereffekt „harter Winter“ zurückzuführen ist. Gleichzeitig zeigte sich der Offenmarktausschuss aber über die Dollar-Stärke, die die Exporte und das Wirtschaftswachstum belaste, sowie über eine mögliche Wachstumsverlangsamung in China und etwaige Ansteckungsgefahren durch die Griechenland-Krise besorgt.

Aktien im Blick

Die Deutsche Bank macht am Tag ihrer Hauptversammlung von sich reden. Der Vorstand wird umgemodelt, so bekommt Co-Chef Anshu Jain mehr Macht, die Führung unter Aufsichtsratschef Achleitner zeigte sich reumütig und gelobte in Sachen Image und Rendite Besserung. Die Aktionäre sind davon nicht wirklich überzeugt, der Titel gibt aktuell 0,47 % ab.

Nordex-Chef Zeschky verlässt überraschend das Unternehmen, was an der Börse für eine Schrecksekunden sorgte. Mittlerweile hat die Aktie ihre morgendlichen Verluste aber etwas eingedämmt (-1,17 %).

Die Deutsche Telekom erwägt einen Verkauf von T-Online und spricht bereits mit verschiedenen Interessenten. Die Aktie gibt im Markttrend 0,56 % ab.

Konjunktur

Die Stimmung in den Unternehmen im Euroraum hat sich im Mai erneut verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex fiel um 0,5 Punkte auf 53,4 Zähler. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einer leichten Aufhellung auf 53,9 Punkte gerechnet.

Bundesfinanzminister Schäuble schließt eine Pleite Griechenlands nicht mehr kategorisch aus. Er habe verstanden, dass solche Aussagen eines Finanzministers für immer in Marmor gemeißelt würden, sagte er in einem Zeitungsinterview.

Die Europäische Zentralbank will die Reden ihrer Ratsmitglieder künftig nicht mehr vorab mit Sperrfrist an Journalisten geben. Ab sofort sollen die Reden zum geplanten Zeitpunkt des Redebeginns auf der Webseite veröffentlicht werden.

Währungen

Der US-Dollar fällt auf breiter Basis zurück, nachdem das am Mittwochabend veröffentlichte Fed-Sitzungsprotokoll keine Klarheit über den Zeitpunkt einer ersten Zinsanhebung in den USA gebracht hatte, eine Erhöhung bereits im Juni aber unwahrscheinlich ist. EUR/USD erholte sich in diesem Zusammenhang vom gestrigen Dreiwochentief bei 1,1059 bis bislang 1,1173 im Hoch. GBP/USD kletterte nach Veröffentlichung überraschend starker britischer Einzelhandelsumsätze bis 1,5667 in Spitze.

USD/JPY fiel vom gestrigen Zweimonatshoch bei 121,48 nach uneinheitlichen Signalen aus der japanischen Wirtschaft bislang bis 120,78 im Tief zurück. AUD/USD erholt sich von seinen dieswöchigen Verlusten bis bislang 0,7913 im Hoch. Dabei profitiert der „Aussie“ auch von den gestiegenen australischen Inflationserwartungen.

Rohstoffe

Gold erholt sich weiter von seinem am Mittwoch erreichten Wochentief bei 1.203,38 US-Dollar/ Unze. Das Fed-Protokoll brachte keine Klarheit über den Zeitpunkt einer ersten Zinsanhebung in den USA.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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