Analyse
15:45 Uhr, 13.01.2016

DAX – Erholung ja, Trendwende nein

Das Jahr begann beim DAX mit einem deftigen Kursrutsch. Doch ausgehend von einem kurzfristigen Mehrfachboden an der 9.800 Punkte-Marke kam es seit gestern zu einer steilen Erholung. Sie dürfte sich aus charttechnischer Sicht kurzfristig fortsetzen. Der Abwärtstrend dominiert allerdings weiterhin.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 10.069,57 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.069,57 Pkt (XETRA)

Nach der Ausbildung eines neuen Allzeithochs bei 12.390 Punkten setze beim DAX eine große Gegenbewegung ein, die den vorherigen Anstieg seit dem Jahr 2011 korrigiert. Diese Abwärtsbewegung beschleunigte sich mit dem Bruch der Unterstützung bei 10.600 Punkten im August des letzten Jahres und der Index brach unter die früheren Hochpunkte im Bereich von 10.050 Punkten ein. Dabei fiel der Wert bis an die langfristige, seit 2011 etablierte Aufwärtstrendlinie zurück, die von den Bullen verteidigt wurde. Nach einer starken Erholung wurde im September das bisherige Verlaufstief bei 9.338 Punkten attackiert, aber von der Käuferseite erneut für eine Erholungsbewegung genutzt. Nach der Rückeroberung der 10.050 Punkte-Marke im Oktober gab es dann für die Bullen kein Halten mehr: In einer steilen Kaufwelle zog der DAX bis 11.430 Punkte an. Doch im Dezember begannen die Kurse kurz vor einem weiteren mittelfristigen Kaufsignal wieder zu bröckeln und in eine weitere Verkaufswelle überzugehen. Diese drückte den Index zuletzt bis 9.800 Punkte zurück. Die Marke wurde in den letzten Tagen mehrfach von den Bären attackiert und jedes mal von der Käuferseite verteidigt. Damit zementierten die Bullen eine kurzfristige Unterstützung und sorgten mit dem darauffolgenden Wiederanstieg über die Hürden bei 10.050 und 10.093 Punkten für ein kleines Kaufsignal.

Gegen den übergeordneten Abwärtstrend der letzten beiden Monate haben sich die Käufer vorerst mit Erfolg stemmen können. Allerdings bleiben die bärischen Vorgaben des Einbruchs unter 10.600 und die 10.050 Punkte-Marke intakt. Daher ist zwar kurzfristig mit einem weiteren Anstieg zu rechnen. Von einer nachhaltigen Bodenbildung oder gar Trendwende ist der Index noch weit entfernt und nach wie vor rückschlagsgefährdet.

Kann der DAX aber in den nächsten Tagen über dem Preisbereich von 9.950 bis 10.000 Punkten verbleiben, dürfte sich das Kaufsignal in einem Anstieg bis 10.300 und darüber bereits bis an die 10.400 Punkte-Marke niederschlagen. Spätestens bei 10.485 Punkten wartet mit der Oberkante eines früheren Abwärtsgaps allerdings eine massive Hürde, die die Bullen wieder in ihre Schranken weisen dürfte. Dort könnte es entsprechend zu einem weiteren Abverkauf bis 10.050 Punkte kommen. Folgt dagegen ein Anstieg über diese Marke, könnte sich der kurzfristige Aufwärtstrend direkt bis 10.620 und schließlich bis 10.860 Punkte ausweiten. Im übergeordneten Bild wäre jedoch erst ein Ausbruch über 10.860 Punkte ein Signal dafür, dass die Abwärtsbewegung seit Dezember bzw. seit dem Hoch bei 11.430 Punkten beendet ist. In diesem Fall könnte sich eine mehrwöchige Rally bis 11.430 Punkte Bahn brechen.

Setzt der DAX jetzt im weiteren Verlauf wieder unter 10.050 Punkte zurück, könnte ein weiterer Aufwärtsimpuls bei 9.950 Punkten starten. Dort hätten die Käufer also nochmals die Chance, die positive Entwicklung der letzten Tage fortzuführen. Ein Einbruch unter 9.950 - 9.900 Punkte würde dagegen für einen erneuten Angriff auf die 9.800 Punkte-Marke sorgen. Wird diese unterschritten, dürfte sich der Abwärtstrend beschleunigen und auch nicht vor der Unterstützung bei 9.750 Punkten Halt machen. Vielmehr sollte der Index in diesem Fall direkt bis 9.550 Punkte durchgereicht werden, ehe eine Erholung einsetzen könnte. Wird diese Marke allerdings ebenfalls durchbrochen, käme es zu einem Kursrutsch bis 9.325 Punkte. Unterhalb dieser zentralen Unterstützung wäre ein großes Verkaufssignal mit einem Ziel bei 8.800 Punkten aktiviert.

DAX
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S

Eine aktuelle Einschätzung zum mittelfristigen Verlauf bei EUR/USD entnehmen Sie bitte auch meinem Guidants-Desktop. Dort können Sie und vielen weiteren Experten folgen und verpassen so keine Analysen oder Tradevorstellungen mehr.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

Mehr über Thomas May
  • Fibonacci-Analyse
  • Swing- und Positions-Trading
Mehr Experten