DAX: Erholung geht weiter

Frankfurt (BoerseGo.de) - Der deutsche Aktienmarkt verzeichnete am Mittwoch weitere Kursgewinne. Gefragt waren besonders Finanztitel und zyklische Aktien. Der DAX legte um 1,01 Prozent auf 5.648,34 Punkte zu. Der Markt profitierte erneut vom wieder zu spürenden Konjunkturoptimismus. So hat sich das vom ifo-Institut für Wirtschaftsforschung berechnete Weltwirtschaftsklima im ersten Quartal 2010 weiter verbessert. Auch die deutschen Unternehmen blicken wieder optimistischer in die Zukunft, wie aus der jüngsten DIHK-Konjunkturumfrage hervorgeht. Der DIHK hält inzwischen ein Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent im laufenden Jahr für realistisch. Im Herbst 2009 hatte die Prognose für 2010 noch bei 2 Prozent gelegen. Auch US-Konjunkturdaten erfreuten am Mittwoch die Anleger. Sowohl Neubaubeginne als auch Industrieproduktion fielen höher aus als erwartet.

Stärkster Wert im DAX waren die VW-Vorzugsaktien, die sich um 4,36 Prozent auf 59,10 Euro verteuerten. Händler verweisen auf Gerüchte, wonach VW bereits einen Großteil der Aktien aus der Kapitalerhöhung am Markt platziert hat.

Auch Deutsche-Börse-Anteilsscheine (+ 3,70 Prozent auf 49,10 Euro) waren am Mittwoch besonders gefragt. Der Börsenbetreiber rutschte im vierten Quartal 2009 zwar erstmals in der Unternehmensgeschichte in die Verlustzone, konnte aber die Erwartungen des Marktes übertreffen. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie im vierten Quartal verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von plus 1,19 Euro auf minus 0,18 Euro. Die Analysten hatten im Schnitt mit einem stärkeren Rückgang auf minus 0,33 Euro gerechnet. Verantwortlich für den Ergebnisrückgang waren Abschreibungen im Zusammenhang mit der Beteiligung International Securities Exchange (ISE).

Lufthansa-Aktien konnten um 1,28 Prozent auf 11,10 Euro zulegen, obwohl der größten deutschen Airline von Montag bis Donnerstag nächster Woche ein massiver Pilotenstreik droht. Rund 94 Prozent der rund 4.500 zur Urabstimmung aufgerufenen Piloten bei Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings stimmten für Streikmaßnahmen, wie die Vereinigung Cockpit am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Die Piloten sind zu einer Nullrunde bei den Gehältern bereit, fordern aber eine Sicherung der Arbeitsplätze gegen eine Verlagerung ins Ausland.

Im M-DAX konnten sich die Aktien des europäischen Luftfahrtkonzerns EADS mit einem Plus von 5,14 Prozent auf 14,51 Euro an die Spitze setzen. Beim Streit um die höheren Kosten des Airbus-Militärtransporters A400M zeichnet sich möglicherweise eine Einigung ab. EADS bestätigte am Mittwoch, dass ein neues Angebot der Bestellnationen eingegangen sei. Noch sei es aber zu früh, finanzielle Schlussfolgerungen zu ziehen, so EADS.

Der Rüstungskonzern und Automobilzulieferer Rheinmetall hat unterdessen seine eigenen Prognosen und die Erwartungen des Marktes für das Geschäftsjahr 2009 erreicht. Der Aktienkurs stieg um 1,14 Prozent auf 48,06 Euro.

Beim Touristikkonzern TUI richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Hauptversammlung. Oberstes Ziel sei es, den Wert der TUI-Aktie zu steigern und "unseren Aktionären sobald wie möglich wieder eine angemessene Dividende zahlen zu können", sagte der Vorstandsvorsitzende Michael Frenzel auf dem Aktionärstreffen. Zunächst müssten aber die bei Hapag-Lloyd gebundenen Mittel wieder frei werden und das operative Geschäft wieder anziehen. Die Aktien legten am Mittwoch um 1,92 Prozent auf 7,22 Euro zu.

Die Puma-Aktien verteuerten sich um 2,02 Prozent auf 214,85 Euro. Der Sportartikelhersteller hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 deutlich weniger verdient als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Konzerngewinn sei von 232,8 Millionen Euro im Vorjahr auf 128,2 Millionen Euro zusammengeschrumpft, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Analysten hatten im Mittel mit einem etwas höheren Gewinn von 135 Millionen Euro gerechnet.

Aixtron-Aktien (+5,00 Prozent auf 23,10 Euro) profitierten von einem Großauftrag aus China. Nach Angaben von Aixtron handelt es sich um eine der bis dato größten Bestellungen aus China. Finanzielle Details wurden aber nicht genannt.

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