DAX® - Ein Schlag ins Kontor
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Ein Schlag ins Kontor
Mit der Überschrift „latente Korrekturgefahr“ haben wir gestern fast noch untertrieben, denn der Wochenauftakt war beim DAX® mehr als verhagelt. So ist der Kursabschlag von mehr als 400 Punkten gleichbedeutend mit dem größten Tagesverlust des Jahres. Mit einem Abwärtsgap (15.477 zu 15.424 Punkten) mussten die deutschen Standardwerte dabei die jüngsten Tiefpunkte bei 15.309/15.304 Punkten preisgeben. Diese Bastion hatten wir zuletzt als Signalgeber auf der Unterseite definiert, denn deren Bruch lässt zu Wochenbeginn eine obere Trendwende in Form eines Doppeltops entstehen (siehe Chart). Gleichzeitig liefert auch der Point & Figure-Chart ein neues Ausstiegssignal, sodass die negative Weichenstellung eine zusätzliche Bestätigung erfährt. Aus der Höhe der Formation ergibt sich ein kalkulatorisches Abschlagspotential von rund 500 Punkten bzw. ein Kursziel im Bereich von 14.800 Punkten. Die zuletzt genannte Marke harmoniert bestens mit dem Maitief (14.816 Punkte). Da den Aktienmärkten die größten saisonalen Herausforderungen im August/September noch bevorstehen und die Marktbreite weiterhin Warnsignale sendet (siehe Analyse unten) wiegen die Risiken derzeit schwerer als die Chancen.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Die nächste Divergenz
Zur Analyse der Marktbreite ziehen wir oftmals den Value Line Arithmetic Index heran. Dabei handelt es sich um ein marktbreites US-Aktienbarometer. Die mehr als 1.600 Index-Mitglieder werden gleichgewichtet, d. h. im Gegensatz zur sonst üblichen Gewichtung anhand der Marktkapitalisierung wird nach dem Motto: „one stock, one vote“ verfahren. Anders als beim S&P 500® stammt hier der derzeit gültige Rekordstand (9.841 Punkte) von Mitte Juni. Die jüngsten Allzeithochs der amerikanischen Standardwerte wurden also nicht mehr bestätigt, sodass eine negative Divergenz vorliegt. Charttechnisch kommt mit dem Abgleiten unter die Junitiefs bei 9.400 Punkten der Abschluss einer oberen Umkehr hinzu. Parallel dazu mahnen auch die quantitativen Indikatoren zur Vorsicht. Hervorheben möchten wir das MACD-Ausstiegssignal auf historisch hohem Level sowie die Topbildung im Verlauf des RSI. Eine Ausdehnung der jüngsten Konsolidierung bis zur Kumulationszone bei rund 8.700 Punkten halten wir deshalb für das wahrscheinlichste Szenario. Auf diesem Niveau fällt ein Fibonacci-Level (8.737 Punkte) mit einer alten Trendlinie seit 2016, der 38-Wochen-Linie (akt. bei 8.796/8.729 Punkten) sowie dem Tief von Ende März (8.690 Punkte) zusammen.
Value Line Arithmetic Index (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart Value Line Arithmetic Index
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Inverse S-K-S-Formation?
Gestern hatten wir an dieser Stelle den Goldpreis analysiert. Heute möchten wir das Edelmetall aus der Perspektive eines Euro-Investors beleuchten. Auch auf EUR-Basis liegt eine (aufwärts-)trendbestätige Flagge vor, die im Verlauf der jüngsten Korrektur nicht beschädigt wurde. Da hier die 38-Wochen-Linie (akt. bei 1.511 EUR) bereits zurückerobert wurde, ist die Ausgangslage vielleicht sogar besser als auf USD-Basis. Charttechnisch bedeutend ist zudem die Marke von 1.579 EUR, denn dieses Level markiert die Nackenlinie einer inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation (siehe Chart). Gelingt der Abschluss des Trendwendemusters, dann eröffnet sich ein rechnerisches Anschlusspotential von gut 180 EUR. Neben der o. g. Flagge würde dann also noch ein zweites Chartmuster einen Anlauf auf das bisherige Allzeithoch bei 1.758 EUR implizieren. Hoffnungen auf einen erfolgreichen Befreiungsschlag weckt derzeit der MACD. Schließlich hat der Trendfolger zuletzt auf seiner Signallinie aufgesetzt, um danach sofort wieder nach oben abzudrehen. Das Tief von Ende Juni bei 1.474 EUR bietet sich dagegen als Absicherung auf der Unterseite an, denn ein Abgleiten unter diese Marke würde die beschriebene S-K-S-Formation negieren.
Gold in EUR (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart Gold in EUR
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Top vervollständigt
Zuletzt hatten wir ein Umdenken in Bezug auf die Micron-Aktie eingefordert (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 21. Juni). Durch die charttechnische Brille betrachtet ist dies nötiger denn je. Schließlich komplettiert das Abgleiten unter die Kumulationszone aus der 38-Wochen-Linie (akt. bei 79,92 USD), dem Cluster aus zwei unterschiedlichen Fibonacci-Projektionen (78,75/78,52 USD) sowie den jüngsten Verlaufstiefs eine klassische Topformation (siehe Chart). Aus der Höhe der oberen Umkehr ergibt sich ein rechnerisches Abschlagspotential von rund 20 USD. Auf dem Weg zum Ausschöpfen des beschriebenen Abschlagspotentials definiert das ehemalige Rekordhoch aus dem Jahr 2018 bei 64,66 USD ein markantes Etappenziel. Zusammen mit zwei weiteren alten Hochpunkten entsteht hier ein wichtiger horizontaler Rückzugsbereich. Auch die quantitativen Indikatoren betonen derzeit die Risiken: Sowohl der MACD als auch die Relative Stärke (Levy) sind derzeit „short“ positioniert. Um die aktuellen Rückschlaggefahren zu bannen, ist dagegen eine schnelle Rückeroberung der angeführten Kumulationszone bei knapp 80 USD notwendig.
Micron Technology (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart Micron Technology
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Interesse an einer täglichen Zustellung unseres Newsletters?
Wichtige Hinweise
Werbehinweise
HSBC Trinkaus & Burkhardt AG
Derivatives Public Distribution
Königsallee 21-23
40212 Düsseldorf
kostenlose Infoline: 0800/4000 910
Aus dem Ausland: 00800/4000 9100 (kostenlos)
Hotline für Berater: 0211/910-4722
Fax: 0211/910-91936
Homepage: www.hsbc-zertifikate.de
E-Mail: zertifikate@hsbc.de
2)Transaktionskosten und Ihr Depotpreis (soweit diese anfallen) sind in der Darstellung nicht berücksichtigt und wirken sich negativ auf die Wertentwicklung der Anlage aus.
Autor: Jörg Scherer