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08:35 Uhr, 22.02.2019

DAX® - Ein dickes Brett

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Ein dickes Brett

Ohne großes Momentum aber doch peu à peu Richtung Norden. Mit dieser einfachen Formel lässt sich die aktuelle Chartsituation beim DAX® treffend zusammenfassen. Dieser Entwicklung trägt der trendfolgende MACD mit einem neuen Kaufsignal Rechnung. Ein bisschen Luft haben die deutschen Standardwerte zwar noch, doch die Hürden bei rund 11.500 Punkten haben es in sich. Den Auftakt macht die 200-Wochen-Linie (akt. bei 11.468 Punkten). Aber das auf diesem Level entstehende Widerstandsbündel erstreckt sich über den Abwärtstrend seit Sommer vergangenen Jahres (akt. bei 11.532 Punkten) bis zum 38,2 %-Fibonacci-Retracement des gesamten Baisseimpulses (11.547 Punkte) sowie zum Hoch von Anfang Dezember (11.567 Punkte). Aufgrund der Bedeutung dieser Barrieren wird deren Bruch kein leichtes Unterfangen. Erschwerend kommt hinzu, dass der S&P 500®, als Taktgeber der Erholung seit Weihnachten, gestern ein sog. „swing high“ ausgeprägt hat. Dieses Phänomen markiert oftmals kurzfristige Wendepunkte, zumal die US-Standardwerte die Widerstandszone bei 2.800 Punkten (diverse Hochs + zwei Fibonacci-Retracements) erreicht haben. Beim DAX® würde ein Rebreak der alten Jahreshochs bei 11.372/71 Punkten für ein erstes Fragezeichen hinter der laufenden Erholungsbewegung sorgen.

DAX® (Daily)

Der Knackpunkt schlechthin!

Jetzt wird es ernst: Nachdem der Philadelphia Gold/Silver Index im letzten Quartal 2018 wieder den Weg nach Norden eingeschlagen hat, steht nun die entscheidende Widerstandszone zur Disposition. Gemeint ist die Kombination aus der 38-Monats-Linie und dem Abwärtstrend seit dem Jahr 2016 (akt. jeweils bei 81 Punkten). Interessanterweise deckt sich die beschriebene Trendlinie nahezu perfekt mit dem seit 2011 dominierenden Baissetrend (siehe Chart). Vor diesem Hintergrund hätte ein Spurt über den angeführten Kumulationswiderstand gleich mehrere positive Implikationen. Zunächst würde das Szenario einer langfristigen Bodenbildung im Erfolgsfall deutlich an Konturen gewinnen. Andererseits wäre die Konsolidierung seit 2016 dann letztlich als Flaggenkonsolidierung zu interpretieren. Gelingt der skizzierte Befreiungsschlag, winken perspektivisch wieder dreistellige Kursnotierungen. Ein Spurt über das Mehrjahreshoch von 2016 bei 115 Punkten würde die langfristige untere Umkehr abschließen. Im Ausbruchsfall bieten sich die Tiefs bei 77/76 Punkten als engmaschige Absicherung an, womit gleichzeitig ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis gewährleistet ist.

Philadelphia Gold/Silver Index (Monthly)

Ultimativer Trigger im Fokus

Die zuvor beschriebenen Rahmenbedingungen begünstigen einen unmittelbaren Test der Schlüsselzone beim Goldpreis zwischen 1.359 USD und 1.378 USD. Zur Erinnerung: Die angeführten Marken stecken nicht nur die Hochs der letzten drei Jahre ab, sondern sie definieren gleichzeitig auch die Nackenlinie einer multiplen Schulter-Kopf-Schulter-Formation (siehe Chart). Ein Sprung über diese Hürden käme einem ganz großen Befreiungsschlag gleich, denn dadurch würde die Bodenbildung der letzten Jahre vervollständigt. Das Anschlusspotential – abgeleitet aus der Höhe der unteren Umkehr – lässt sich im Erfolgsfall auf rund 300 USD taxieren. Konstruktiv stimmt in diesem Zusammenhang der im Sommer 2018 vollzogene Pullback an den ehemaligen Abwärtstrend seit September 2011, womit der vorangegangene Trendbruch untermauert wurde. Dank dieser Entwicklung kann die gesamte Verschnaufpause seit dem Rekordstand von 2011 bei 1.920 USD letztlich als (aufwärts-)trendbestätigende Flagge interpretiert werden, was für einen weiteren kurstreibenden Faktor sorgt. Als „i-Tüpfelchen“ möchten wir den ab Mitte März einsetzenden saisonalen Rückenwind im Vorwahljahr ins Feld führen. Die 38-Monats-Linie (akt. bei 1.264 USD) definiert aktuell eine sinnvolle Stopp-Loss-Marke.

Gold (Monthly)

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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